Wer sich auf Instagram, Facebook oder anderen Plattformen umsieht, stösst sehr rasch auf Beiträge, auf denen ein Parfüm, eine Kleidermarke oder sonst ein Produkt ins Bild gesetzt wird. Zufall oder Werbung? Die Influencer wären eigentlich verpflichtet, eine allfällige Werbung klar als solche zu kennzeichnen.
Der Konsumentenschutz hat fünf Beispiele herausgepickt, bei denen mit grosser Wahrscheinlichkeit Werbung im Spiel war, und hat Beschwerden bei der Lauterkeitskommission eingereicht: Roger Federer zeigt in einem Video das Logo seiner Bekleidungsausstatter, der Snowboarder Iouri Podladtchikov lässt sich im Eingang eines Kleidergeschäfts ablichten, Michelle Hunziker bedankt sich bei verschiedenen Geschäften für die Unterstützung bei einem Modeshooting, die Radrennfahrerin Jolanda Neff verbreitet einen Beitrag einer Kreditkartenfirma und die Influencerin Xenia Tchoumitcheva wirbt für Schmuck. Bei allen Beiträgen fehlt ein Hinweis, dass es sich um Werbung handelt.
Der Konsumentenschutz hat diese prominenten Beispiele gewählt, weil er diese als Schleichwerbung beurteilt und weil es sich um professionelle Influencer mit Werbeverträgen und teilweise einem Management handelt.
Bei ihnen ist klar, dass Werbe- oder Sponsorgelder fliessen. Zudem müssten diese berühmten Influencer über die rechtlichen Vorgaben bezüglich Kennzeichnung von Werbung bestens im Bild sein. «Prominente Sportlerinnen, Künstler oder Influencerinnen haben grossen Einfluss auf ihre zum Teil sehr jungen Follower», betont Konsumentenschutz-Geschäftsleiterin Sara Stalder, «Umso wichtiger ist, dass sie offenlegen, dass sie ein Produkt oder eine Dienstleistung nicht einfach so toll finden, sondern fürs Loben bezahlt werden».
Der Konsumentenschutz ist gespannt, wie die Lauterkeitskommission diese Fälle beurteilen wird. Die Schweizer Regelung hat gegenüber derjenigen von umliegenden Ländern nämlich bedeutende Nachteile: Die Kommission wird erst auf Beschwerde hin aktiv, zudem kann sie fehlbare Influencer oder Firmen nicht mit Sanktionen, sondern nur mit einer Ermahnung belangen. Bussen müssen Beschuldigte also nicht befürchten.
Mit den Eingaben will der Konsumentenschutz erreichen, dass die Werbung auf den Plattformen der sozialen Medien besser gekennzeichnet wird und die Regeln auch von kleineren, weniger professionell agierenden Influencern befolgt werden.
Der Konsumentenschutz vertritt unabhängig, kompetent und engagiert die Interessen der Konsumentinnen und Konsumenten. Er ist in der Information und Beratung tätig, verhandelt mit Anbietern und Behörden und vertritt die Konsumenteninteressen auf politischer Ebene.
Die Stiftung mit Sitz in Bern kann auf eine breit abgestützte Finanzierung zählen und agiert parteipolitisch unabhängig. Präsidentin: Nationalrätin Prisca Birrer-Heimo, Geschäftsleiterin: Sara Stalder.
Die Pressemitteilung Stiftung für Konsumentenschutz: Beschwerden gegen Roger Federer, Michelle Hunziker und Co. wurde publiziert von Stiftung für Konsumentenschutz am 25.06.2019 (Fünfundzwanzigster Juni). Die Meldung Stiftung für Konsumentenschutz: Beschwerden gegen Roger Federer, Michelle Hunziker und Co. hat die ID News-HLP-44-1796960.
Stiftung für Konsumentenschutz (Firmenporträt) | |
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