WWF-Experte Kurt Eichenberger ist nach der Wolfsdebatte im Nationalrat ernüchtert: „Das Parlament hat die Chance verpasst, von den guten Erfahrungen in den Nachbarländern zu profitieren und die Schweizer Wolfspolitik endlich in vernünftige Bahnen zu lenken.“ Der Nationalrat hat sich heute mit 14 Vorstössen befasst. Das ist etwa ein Vorstoss pro Wolf, der in der Schweiz lebt. Die Grosse Kammer hat dabei fragwürdige Entscheide gefällt:
- Die Schweiz will aus der Berner Konvention ausscheren, und begibt sich damit international gesehen total ins Abseits. Damit wird ein bewährtes Abkommen in Frage gestellt, das den europaweiten Schutz von Tausenden von Tier- und Pflanzenarten garantiert.
- Die Schweiz will die Jagdverordnung ändern, damit Wölfe und Luchse abgeschossen werden können, wenn sie die Jäger konkurrenzieren.
- Die Schweiz spart weiterhin beim Herdenschutz, dies geht zu Lasten der Schafzüchter in den Alpen.
„Wir bedauern den Ausgang der heutigen Debatte, zumal sich der Nationalrat damit gegen den Volkswillen stellt: Vier von fünf Schweizerinnen und Schweizer befürworten die natürliche Rückkehr des Wolfes“, betont WWF-Grossraubtier-Experte Kurt Eichenberger. Insgesamt beurteilt der WWF Schweiz das Resultat der Debatte als nicht zukunftstauglich: „Statt über die Anpassung der Nutztierhaltung in den Alpen zu diskutieren, werden ein paar Wölfe zu Sündenböcken hochstilisiert“, sagt Eichenberger.
Der WWF (World Wide Fund for Nature) wurde 1961 in Zürich als Stiftung gegründet. Heute liegt sein internationaler Hauptsitz in Gland am Genfersee. Der WWF Schweiz, als nationale Organisation, ist Lizenznehmerin des WWF International und vergibt wiederum an 23 – meist kantonale – WWF Sektionen eine Lizenz.
Zur globalen Umweltschutzorganisation WWF zählen Büros in über 40 Ländern. Miteinander verfolgen sie alle ein Ziel: Die weltweite Naturzerstörung zu stoppen und eine Zukunft zu gestalten, in der Mensch und Natur in Einklang leben.
Der WWF Schweiz nimmt global eine führende Rolle ein Der WWF Schweiz mit Hauptsitz in Zürich und Zweigstellen in Lausanne, Bellinzona und Bern spielt weltweit eine führende Rolle: Als einer der grössten zehn Geldgeber an das internationale Programm hat er die fachliche Führung über weltweite Aktivitäten.
Die vom WWF Schweiz seit Jahren verfolgte Kooperation mit wichtigen Wirtschaftszweigen ist heute Muster für die weltweite Organisation und die Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gelangen mittlerweile in vielen anderen Teilen Europas zum Einsatz.
Dem WWF Schweiz steht ein Stiftungsrat mit insgesamt sieben Stiftungsräten vor. Die Geschäftsleitung des WWF Schweiz besteht aus fünf Personen.
Die Pressemitteilung Nationalrat gibt Wolf und Berner Konvention zum Abschuss frei wurde publiziert von WWF Schweiz am 30.09.2010 (Dreissigster September). Die Meldung Nationalrat gibt Wolf und Berner Konvention zum Abschuss frei hat die ID News-HLP-44-914077.
WWF Schweiz (Firmenporträt) | |
Artikel 'Nationalrat gibt Wolf und Berner Konvention zum ...' auf Swiss-Press.com |
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