News Abo





Fortschreitende Konjunkturerholung - gestiegene Risiken für 2011




Pressemitteilung



Staatssekretariat für Wirtschaft SECO

Pressetitel

Fortschreitende Konjunkturerholung - gestiegene Risiken für 2011

Verfasser / Quelle

SECO - Staatssekretariat für Wirtschaft

Publikationsdatum

08.06.2010

Firmenporträt

Staatssekretariat für Wirtschaft SECO


- - - - - - - - - - START HELP.CH - PRESSEMITTEILUNG - - - - - - - - - -

08.06.2010, Konjunkturtendenzen und Prognosen der Expertengruppe Konjunkturprognosen des Bundes – Sommer 2010*. Die Expertengruppe hält grundsätzlich am bisherigen Prognoseszenario einer langsam fortschreitenden Erholung der Schweizer Wirtschaft fest. Während die Wachstumsaussichten für 2010 sogar noch leicht besser als bisher eingeschätzt werden (1,8% anstatt 1,4%), wird die BIP-Prognose für 2011 angesichts gestiegener aussenwirtschaftlicher Risiken leicht gesenkt (1,6% anstatt 2,0%). Die Aussichten für den Arbeitsmarkt haben sich weiter aufgehellt, wenngleich der Rückgang der Arbeitslosigkeit langsam verlaufen dürfte.


Internationale Konjunktur


Die weltwirtschaftliche Erholung hat sich im Frühjahr 2010 fortgesetzt. Dabei blieben die Unterschiede in der konjunkturellen Dynamik zwischen den Weltregionen erheblich. Besonders kräftig ist das Wachstum in vielen Schwellenländern Asiens, wo teilweise die Wirtschaftspolitik, etwa in China und Indien, bereits darum bemüht ist, möglichen Überhitzungsgefahren entgegenzuwirken. Im OECD-Raum hielt in den USA die Wirtschaftserholung in lebhaftem Tempo an, und in Japan hat das Wachstum spürbar an Schwung gewonnen. Demgegenüber hinken der Euroraum sowie Grossbritannien mit bislang nur bescheidenen Wachstumsraten merklich hinterher. Als zusätzliche Belastung kam in den vergangenen Monaten die sich rasch verschärfende Staatsschuldenkrise im Euroraum hinzu.

Auch wenn das Ausmass der realwirtschaftlichen Auswirkungen der jüngsten Krise derzeit noch unsicher sind, präsentieren sich die Konjunkturperspektiven für den Euroraum weiterhin verhalten. So ist davon auszugehen, dass zahlreiche Länder spätestens 2011 verstärkte Anstrengungen zur Verringerung der hohen Staatsdefizite ergreifen werden (Ausgabenkürzungen und/oder Steuererhöhungen), um einem weiteren Vertrauensverlust der Finanzmärkte in die Solidität der Staatsfinanzen entgegenzuwirken. Besonders drastisch dürften die Massnahmen in den unter starken Druck geratenen südeuropäischen Mitgliedsländer (neben Griechenland auch Portugal und Spanien) ausfallen, aber auch in anderen Ländern wie Deutschland, Frankreich und Italien zeichnet sich ein deutlicher Kurswechsel in der Finanzpolitik ab.

Eine restriktive Finanzpolitik in fast allen Euro-Ländern zugleich dürfte kaum ohne dämpfende Effekte auf die Konjunktur möglich sein, selbst wenn man berücksichtigt, dass ein glaubwürdiger finanzpolitischer Kurswechsel an den Finanzmärkten Vertrauen schaffen und die nachfragedämpfenden Wirkungen abmildern könnte. Positiv dürfte sich demgegenüber der gesunkene Wechselkurs des Euro auf die Exportentwicklung des Euroraums auswirken. Während somit zwar für einzelne Länder – namentlich Griechenland, womöglich auch Portugal und Spanien – ein erneuter konjunktureller Rückschlag unvermeidbar erscheint, dürfte der Euroraum insgesamt dank stärker wachsender Länder wie z.B. Deutschland seine bescheidene Erholung fortsetzen können. Bei einem erwarteten BIP-Wachstum von 1% für 2010 und 1,5% für 2011 würde der Währungsraum im internationalen Konjunkturverlauf damit aber weiterhin merklich nachhinken.

Auch für die stärker wachsenden Weltregionen ist der Ausblick nicht ungetrübt, da sich die Auftriebskräfte im kommenden Jahr etwas abschwächen könnten. So werden auch in den USA und in Japan die stimulierenden Effekte der Konjunkturprogramme zusehends nachlassen, und die sich voraussichtlich nur langsam belebende private Konsum- und Investitionsnachfrage dürfte die schwächeren staatlichen Impulse nicht ohne weiteres kompensieren können. Auch zahlreiche Schwellenländer dürften den Wachstumsgipfel überschritten haben und vor einer leichten Verlangsamung stehen.

Konjunkturprognose Schweiz


In der Schweiz verlief die konjunkturelle Entwicklung im bisherigen Verlauf dieses Jahres erfreulich. Zwar hat sich das BIP-Wachstum (im Vorquartalsvergleich) nach dem sehr positiven Schlussquartal 2009 (+0,9%) im 1. Quartal 2010 etwas verlangsamt (+0,4%), was indes immer noch einer soliden Zunahme entspricht. Zudem blieb das Wachstum dank einer sich fortsetzenden Exporterholung einerseits und der anhaltend robusten privaten Konsumnachfrage anderseits breit abgestützt. Auch die jüngsten Konjunkturindikatoren zeigen noch keinerlei Schwächesignale. So hat sich das Geschäftsklima bei den Unternehmen im Mai nochmals deutlich verbessert; ähnliches gilt für die Konsumentenstimmung (im April). Auch die jüngste Entwicklung der Detailhandelsumsätze fiel positiv aus.

Trotz der derzeit starken Indikatoren ist allerdings davon auszugehen, dass die Exportaussichten allmählich durch die Krise im Euroraum etwas belastet werden, da die erwartete relativ schwache Konjunkturentwicklung der bedeutendsten Absatzregion (knapp 60% der Schweizer Warenexporte gehen in den Währungsraum) das schweizerische Exportwachstum bremsen dürfte. Zusätzlich dämpfend könnte sich die Höherbewertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro auswirken (wechselkursbedingt verschlechterte preisliche Konkurrenzfähigkeit).

Allerdings kann bislang noch nicht von einer ausgeprägten realen Frankenstärke gegenüber dem Euro gesprochen werden. So liegt die nominale Kursentwicklung bereinigt um Inflationsunterschiede des Wechselkurses des Frankens, gegenüber dem Euro, trotz der Aufwertung der vergangenen Monate, seit der Einführung der europäischen Währung im Jahr 1999, nicht auf einem überdurchschnittlichen Niveau (z.B. immer noch unter den Niveaus von 2002-2003). Daneben ist zu berücksichtigen, dass sich der Franken seit Anfang 2010 gegenüber anderen wichtigen Währungen (u.a. US-Dollar, japanischer Yen) abgewertet hat. Im Rahmen der bisherigen Wechselkursentwicklung dürfte das zukünftige Exportwachstum somit zwar etwas gebremst, aber nicht abgewürgt werden.

Alles in allem hält die Expertengruppe grundsätzlich am bisherigen Prognoseszenario einer bis Ende 2011 langsam fortschreitenden Erholung der Schweizer Wirtschaft fest, wobei sich der Wachstumsausblick für die beiden Jahre 2010 und 2011 leicht verändert darstellt. Während die Wachstumsaussichten für 2010 angesichts der bis zuletzt sehr positiven Konjunkturindikatoren sogar noch leicht besser als bisher eingeschätzt werden, sind demgegenüber die aussenwirtschaftlichen Risiken für das kommende Jahr gestiegen. Die Expertengruppe erhöht daher die BIP-Wachstumsprognose für 2010 leicht auf 1,8% (bisher 1,4%), erwartet hingegen für 2011 eine etwas langsamere Zunahme (1,6% anstatt 2,0%).

Für die Inlandnachfrage erwartet die Expertengruppe auch weiterhin eine solide Entwicklung, wenn auch mit etwas nachlassendem Schwung. Insbesondere bei den Bauinvestitionen zeichnen sich nach dem Aufschwung der letzten Jahre zunehmend leichte Abschwächungstendenzen ab, wobei in diesem Jahr die Impulse vom öffentlichen Bau noch stützend wirken dürften. Für die Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen ist von einer Fortsetzung der Erholung auszugehen, deren Tempo allerdings durch die in vielen Branchen noch tiefe Kapazitätsauslastung gebremst werden könnte. Weiterhin positive Impulse für die Konjunktur dürfte der privaten Konsum liefern, welcher sich auch im bisherigen Verlauf von 2010 trotz schwächerer Reallohnzunahmen überaus robust zeigte.

Am Arbeitsmarkt haben sich die Anzeichen einer positiven Wende in den letzten Monaten verstärkt. Die Beschäftigungserwartungen der Unternehmen haben sich aufgehellt, und die (saisonbereinigte) Arbeitslosenquote ist seit Anfang 2010 leicht gesunken (von 4,1% auf knapp 4% Ende Mai). Nachdem der Beschäftigungsrückgang in der jüngsten Rezession relativ mild verlaufen ist, dürften allerdings in vielen Firmen die Personalbestände im Vergleich zur noch schwachen Kapazitätsauslastung derzeit noch eher hoch sein, was den Einstellungsbedarf bremsen könnte.

Nach Einschätzung der Expertengruppe wird sich daher die Erholung am Arbeitsmarkt zwar fortsetzen, jedoch eher langsam verlaufen. Für die Arbeitslosenquote werden Jahresdurchschnittswerte von 3,9% 2010 und 3,7% 2011 erwartet. Die Inflationsgefahr dürfte gering bleiben. Zwar zeigte die Konsumteuerung seit Anfang 2010 steigende Tendenz, was indes ausschliesslich auf temporäre Ölpreiseffekte zurückzuführen war. Eine beschleunigte Inflationstendenz zeichnet sich nicht ab. Gemäss der Prognose wird die Konsumteuerung sowohl 2010 (+1,1%) als auch 2011 (+0,8%) niedrig ausfallen.

Konjunkturrisiken


Die unterschiedlichen Folgen der Weltfinanzkrise vom Herbst 2008 wirken immer noch nach. Die bisherige weltwirtschaftliche Erholung beruht massgeblich auf den Impulsen einer extrem expansiven Geld- und Fiskalpolitik, die jedoch nicht unbegrenzt weitergeführt werden können. Das Krisenpotenzial aus dem Gleichgewicht geratener Staatsfinanzen hat sich im Euroraum bereits manifestiert, und trotz umfangreicher Rettungsmassnahmen (EU/IWF-Hilfspaket) sind die grundlegenden Finanzierungsprobleme der betroffenen Länder noch nicht gelöst. Zudem besteht die Staatsschuldenproblematik bei weitem nicht nur im Euroraum (z.B. UK, USA, Japan). Neuerliche Turbulenzen an den Finanzmärkten bilden vor diesem Hintergrund ein latentes Risiko.

Dies umso mehr, als die Lage vieler Finanzinstitute noch längere Zeit angespannt bleiben dürfte. Was die Normalisierung der extrem expansiven Geldpolitik betrifft, könnte sich deren Umsetzung in vielen Ländern wegen der Entwicklungen der letzten Monate – gestiegene Risiken für Konjunktur und Finanzmärkte – verzögern. Dies würde einerseits zwar durch anhaltend tiefe Zinsen die Konjunkturentwicklung unterstützen, birgt anderseits aber potenzielle Gefahren für neuerliche Ungleichgewichte, z.B. eine übermässige Liquiditätsversorgung der Finanzmärkte mit dem Risiko weiterer Blasen in gewissen Ländern. Abgesehen von diesen generellen weltwirtschaftlichen Risiken dürfte für die Schweiz das grösste Konjunkturrisiko nach wie vor in einer schockartigen übermässigen Aufwertung des Frankens gegenüber dem Euro bestehen (Flucht in den Franken als Safe-Haven).

Diesen negativen Risiken steht indes auch die Möglichkeit einer weiterhin die Erwartungen übertreffenden Konjunkturentwicklung gegenüber, wie es in der bisherigen Erholung seit Mitte 2009 der Fall war. Positive Wachstumsüberraschungen für die kommenden Quartale sind vor dem Hintergrund der bis zuletzt ungebrochen starken Konjunkturindikatoren in der Schweiz nicht ausgeschlossen. In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass nach einem ausgeprägten Rezessionsjahr wie 2009 ein beträchtlicher konjunktureller Aufholbedarf besteht, der in einer „normalen“ konjunkturellen Erholungsphase – das heisst ohne vorangegangene weltweite Finanzkrise – eigentlich für höhere BIP-Wachstumsraten als prognostiziert sprechen würde (bis die Normalauslastung wieder erreicht ist).


Medienkontakt:


SECO - Staatssekretariat für Wirtschaft Rita Baldegger Leiterin Kommunikation Tel. 031 323 37 90



Über Staatssekretariat für Wirtschaft SECO

Das SECO ist das Kompetenzzentrum des Bundes für alle Kernfragen der Wirtschaftspolitik. Sein Ziel ist es, für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu sorgen. Dafür schafft es die nötigen ordnungs- und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen.

Arbeitgebende und Arbeitnehmende sollen von einer wachstumsorientierten Politik, vom Abbau von Handelshemmnissen und von der Senkung der hohen Preise in der Schweiz profitieren.


Quellen:
HELP.ch   Schweizerische Eidgenossenschaft


- ENDE HELP.CH - PRESSEMITTEILUNG Fortschreitende Konjunkturerholung - gestiegene Risiken für 2011 -

Quelle: SECO - Staatssekretariat für Wirtschaft | Publiziert am 08.06.10 | Aktualisiert um 09:30 Uhr


Die Pressemitteilung Fortschreitende Konjunkturerholung - gestiegene Risiken für 2011 wurde publiziert von SECO - Staatssekretariat für Wirtschaft am 08.06.2010 (Achter Juni). Die Meldung Fortschreitende Konjunkturerholung - gestiegene Risiken für 2011 hat die ID News-HLP-44-835110.



Weitere Informationen und Links:

 Staatssekretariat für Wirtschaft SECO (Firmenporträt)
 Artikel 'Fortschreitende Konjunkturerholung - gestiegene ...' auf Swiss-Press.com




Barilla Tomatensauce Napoletana

CHF 6.00 statt 9.00
Coop-Gruppe Genossenschaft    Coop-Gruppe Genossenschaft

BIC Soleil Colour Collection 3-Klingen-Damenrasierer

CHF 5.95 statt 9.10
Denner AG    Denner AG

Blue Brand Choko Snack

CHF 5.50 statt 7.00
Denner AG    Denner AG

Buitoni Piccolinis

CHF 3.95 statt 4.95
Lidl Schweiz AG    Lidl Schweiz AG

Crosswave Fahrrad-Reiniger Reinigungsmittel

CHF 9.50 statt 11.90
Migros-Genossenschafts-Bund    Migros-Genossenschafts-Bund

Crosswave Fahrradschloss Veloschloss

CHF 7.90 statt 9.90
Migros-Genossenschafts-Bund    Migros-Genossenschafts-Bund

Alle Aktionen »
5
29
32
36
37
38
2

Nächster Jackpot: CHF 14'300'000


6
9
11
32
49
2
10

Nächster Jackpot: CHF 148'000'000


Aktueller Jackpot:




Abonnieren Sie unseren News­letter



Newsletter