Die jüngsten Forderungen des Preisüberwachers Stefan Meierhans zur Kostensenkung im Gesundheitswesen stellen die Lage verkürzt dar. Die Forderung nach einer Senkung der Spitaltarife ist vollkommen unangebracht und realitätsfremd. Bereits jetzt decken die Tarife die anfallenden Kosten bei Weitem nicht. Dies gilt insbesondere für den ambulanten Bereich, wo die Unterdeckung 30 Prozent beträgt. In der durch Inflation und Fachkräftemangel besonders herausfordernden Zeit diese Tarife noch weiter senken zu wollen, würde viele Spitäler und Kliniken in ihrer Existenz bedrohen und die Gesundheitsversorgung akut gefährden.
Die finanziell angespannte Lage der Spitäler bei gleichzeitig steigenden Krankenkassenprämien zeigt deutlich auf: Eine grundlegende Überarbeitung des Tarifsystems ist nötig - und keinesfalls eine allgemeine Reduzierung der Tarife. H+ weist darauf hin, dass die bestehenden Fehlanreize im Gesundheitssystem nicht auf die Höhe der Tarife zurückzuführen sind. Vielmehr liegen sie in strukturellen Unzulänglichkeiten des Systems selbst. Um diesen Herausforderungen effektiv zu begegnen, hat H+ gemeinsam mit santésuisse ambulante Pauschalen entwickelt, die zusammen mit Elementen des TARDOC zu einem zukunftsgerichteten kohärenten Tarifsystem zusammengeführt werden können und auch sollen.
Die pauschalen Abgeltungen haben sich im stationären Bereich seit deren Einführung vor 12 Jahren bewährt und werden jährlich mit jeweiliger Genehmigung des Bundesrates weiterentwickelt. Pauschalen sind nachweisbar ein wirksames Instrument, um Fehlanreize im Gesundheitswesen zu eliminieren: Effizient erbrachte Leistungen werden kostendeckend vergütet. Durch die millionenfach erhobenen realen Kostendaten aus den Spitälern kann klar aufgezeigt werden, welche tatsächlichen Kosten hinter einer bestimmen Behandlung stehen. Mit Pauschalen haben die Spitäler so einen Anreiz, die Effizienz zu steigern, weil sie damit einen Effizienzgewinn erwirtschaften können. Die Pauschalen können als selbstlernendes System zudem laufend anhand der Kostenentwicklungen angepasst werden und schaffen für alle Beteiligten mehr Transparenz und Fairness - sie erfüllen also die Forderungen des Preisüberwachers exakt.
Die Mitglieder von H+ haben dem neuen ambulanten Tarifsystem bereits im November 2023 klar zugestimmt, was dessen Akzeptanz und die Bereitschaft zur Umsetzung innerhalb der Branche signalisiert. Es ist nun an der Zeit, dass der Bundesrat das kohärente System genehmigt und damit einen wichtigen Schritt zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit und Qualität der schweizerischen Spitalversorgung unternimmt. H+ steht für einen konstruktiven Dialog und ist bereit, eng mit allen Beteiligten zusammenzuarbeiten, um Lösungen zu finden, die im besten Interesse der Patientinnen und Patienten sowie des gesamten Schweizer Gesundheitssystems sind.
Pressekontakt:
Dorit Djelid, stv. Direktorin und Mediensprecherin
Tel.: 031 335 11 63
E-Mail:
Als nationaler Verband aller Schweizer Spitäler, Kliniken, Pflege- und Rehabilitationsbetriebe nehmen wir die Interessen unserer Mitglieder als Leistungserbringer und Arbeitgeber auf politischer, wirtschaftlicher, rechtlicher und ethischer Ebene wahr. Die Förderung des Wohlergehens der uns anvertrauten Menschen bildet die Grundlage unserer Tätigkeit.
Wir erfassen und vertreten die Interessen unserer Mitglieder in Politik und Verhandlungsgremien auf nationaler Ebene als Partner von Behörden, Institutionen, Berufsgruppen und anderen Organisationen des Gesundheitswesens.
Wir sind im Bereich Spitäler, Kliniken, Pflege- und Rehabilitationsbetriebe die nationale Koordinations- Informations-, Service- und Wissensplattform für unsere Mitglieder, Kunden und Partner. Wir erbringen gegenüber unseren Mitgliedern und Kunden Dienstleistungen in den Bereichen Gesundheitspolitik, Kommunikation, Tarife, Qualität.
Die Pressemitteilung Forderungen des Preisüberwachers greifen zu kurz - die Lösung liegt mit den ambulanten Pauschalen bereit wurde publiziert von H+ Die Spitäler der Schweiz am 29.02.2024 (Neunundzwanzigster Februar). Die Meldung Forderungen des Preisüberwachers greifen zu kurz - die Lösung liegt mit den ambulanten Pauschalen bereit hat die ID News-HLP-44-1816839.
H+ Die Spitäler der Schweiz (Firmenporträt) | |
Artikel 'Forderungen des Preisüberwachers greifen zu kurz ...' auf Swiss-Press.com |
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