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CS: Erklärungen zur Subprime-Krise




Pressemitteilung



Credit Suisse AG

Pressetitel

CS: Erklärungen zur Subprime-Krise

Verfasser / Quelle

Credit Suisse

Publikationsdatum

16.05.2008

Firmenporträt

Credit Suisse AG


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16.05.2008, Die Subprime-Krise in den USA und ihre Auswirkungen haben rund um den Globus für Schlagzeilen gesorgt. Giles Keating, Leiter Global Research bei der Credit Suisse, geht auf die Ursachen der Krise ein und erklärt, wie es dadurch zu einem Konjunktureinbruch in den USA und anderen Ländern kommen konnte.


Was ist eigentlich ein Subprime-Kredit? Dabei handelt es sich um einen Hypothekenkredit, der jemandem gewährt wurde, der entweder als sehr unzuverlässiger Kreditnehmer gilt, über dessen Kreditwürdigkeit keine Informationen vorliegen oder aber der aus anderen Gründen ein relativ hohes Kreditrisiko darstellt.

Seit wann und warum bieten Banken denn solche Kredite an? Subprime-Kredite kamen erst in den letzten vier oder fünf Jahren in Mode. Die problematischen Kredite, die uns heute so viele Sorgen bereiten, wurden erst in den Jahren 2006 und 2007 vergeben.

Warum bereiten denn gerade diese Kredite Probleme? Das Problem mit diesen Krediten liegt in ihrer grossen Zahl. Diese ist wiederum darauf zurückzuführen, dass sie zu einem Zeitpunkt vergeben wurden, als die Immobilienpreise bereits anzogen und manchmal bereits unvernünftige Höhen erreicht hatten. Ausserdem vergaben einige Institute Kredite ohne eine ordentliche Überprüfung der Kreditwürdigkeit des Kunden vorzunehmen. Es gab auch Fälle, in denen es zu Unregelmässigkeiten kam, wenn etwa der Kreditnehmer das Haus gar nicht bezog, sondern darauf spekulierte, dass er es nach einiger Zeit mit Gewinn würde veräussern oder günstig vermieten können, was natürlich gegen die Kreditbedingungen verstiess. All dies führte dazu, dass sich die Qualität der Kredite in diesen beiden Jahren sehr schnell verschlechterte.

Wird diese Art von Krediten nur in den USA vergeben? Es gab auch andere Länder, in denen ähnliche Kredite vergeben wurden, etwa in Grossbritannien. Doch die eigentlichen Subprime-Kredite sind ein rein amerikanisches Phänomen.

Was löste die Krise schliesslich aus und zu welchem Zeitpunkt geschah dies? Erste Anzeichen waren bereits Ende 2006 und in den ersten Monaten des Jahres 2007 zu erkennen. Doch richtig ausgebrochen ist die Krise erst im August 2007. Auslöser war die Erkenntnis, dass die genannten Hypothekenkredite wesentlich riskanter waren als bisher angenommen, und dass die Kreditausfälle aufgrund der bereits erwähnten schlechten Qualität der Kredite wesentlich höher sein würden als erwartet.

Viele dieser Kredite wurden zu komplexen Finanzpaketen geschnürt. Wie funktionierte das? Finanzinstitute nutzten diese Hypothekenkredite zur Absicherung anderer Wertpapiere. Diese wurden dann verschiedenen Anlegern angedient. Die Zusammensetzung dieser forderungsbesicherten Wertpapiere suggerierte, dass es sich bei einem grossen Teil von ihnen um erstklassige Papiere handle, die von Rating-Agenturen mit AAA eingestuft wurden, und dass nur ein kleinerer Teil davon spekulative Papiere wären. Die Teile, die angeblich sicher waren, wurden an Banken verkauft. Die Banken hatten so den Eindruck, dass sie risikoarme Papiere erworben hatten.

Wie kam es, dass die Banken in Mitleidenschaft gezogen wurden? Die Banken hielten wie bereits erwähnt von den forderungsbesicherten Wertpapieren nur die Teile mit dem angeblich geringsten Risiko. Allerdings stellte sich in der Folge heraus, dass diese Papiere trotzdem zu einem Verlust führten oder aber ein Verlustrisiko beinhalteten. Die Banken mussten daher in ihren Bilanzen Rückstellungen für die Verluste beziehungsweise Verlustrisiken treffen, um für den Fall vorzusorgen, dass sich die Verluste aus den angeblich risikolosen Teilen der forderungsbesicherten Wertpapiere tatsächlich realisieren sollten.

Das hatte bekanntermassen negative Folgen für die Banken. Wurden auch die Finanzmärkte und die Wirtschaft als Ganzes davon in Mitleidenschaft gezogen? Und wie! Wenn Banken Verluste in dieser Grössenordnung verkraften müssen, führt dies zu einer Verringerung ihres Eigenkapitals. Auch wenn viele dies dadurch teilweise kompensieren konnten, dass ihre Aktionäre Mittel zuschossen oder dass sie neuen Aktionären ihr Kapital öffneten, blieb unter dem Strich weniger Kapital übrig als vor der Krise. Sie wurden daher plötzlich viel vorsichtiger, und auch die Bankenaufsicht wurde strenger. Die Folge war, dass die Banken weniger Geld ausleihen konnten oder wollten. Leihen sie aber weniger Geld aus, führt dies zu einem Austrocknen der Finanzmärkte und einer Verringerung der Kredite, die der realen Wirtschaft zur Verfügung stehen. Dies wiederum lässt die Kurse einiger Finanzwerte sinken, da die Fremdkapitalquote sinkt, und schliesslich gerät auch das Wachstum der Realwirtschaft in Gefahr.

In der Öffentlichkeit wird befürchtet, dass Banken in Konkurs gehen könnten. Ist diese Furcht begründet? Hier muss zwischen Liquiditätsproblemen und tatsächlicher Insolvenz beziehungsweise einem Konkurs unterschieden werden. Viele Banken hatten in der Tat beträchtliche Liquiditätsprobleme. Dies war etwa bei Bear Stearns der Fall, wo sogar die US Notenbank, das Federal Reserve Board, eingreifen und eine Übernahme der Bank durch JP Morgan arrangieren musste. Das war übrigens genau die richtige Reaktion. Das Beispiel macht deutlich, dass die Aufsichtsorgane eingreifen, wenn eine Bank vor sehr grossen Liquiditätsproblemen steht, um zu verhindern, dass es zu einem Dominoeffekt für die gesamte Finanzwelt kommt.

Gleichzeitig haben die Zentralbanken in den USA, in Europa und in anderen Ländern Schnelltender begeben, um das Liquiditätsproblem in den Griff zu bekommen. Konkurs oder Zahlungsunfähigkeit stellt aber ein ganz anderes Problem dar. Eine Bank käme in eine solche Situation, wenn ihre Verluste aus den vergebenen Krediten das vorhandene Kapital übersteigen würden. Allerdings erwartet man von Banken überall auf der Welt, dass sie einen bestimmten Eigenkapitalanteil besitzen oder ihre Anteilseigner über Kapitalreserven verfügen, die wie die Stossdämpfer eines Autos funktionieren, die dessen Insassen vor lebensbedrohlichen Schäden bewahren sollen. Was das Kapital auch getan hat. Das führte zwar dazu, dass die Anteilseigner Geld verlieren, die Einlagen der Bankkunden sind aber wesentlich weniger gefährdet, da sie durch diese Kapitalreserven geschützt sind. Weil diese Kapitalreserven nun aufgrund der Verluste zusammengeschmolzen sind, haben die Banken von ihren Anteilseignern oder von neu hinzugekommenen Aktionären frisches Kapital erhalten und so ihre Reserven wieder aufstocken können. Das mindert natürlich für die grössten Banken der Welt das Risiko eines Konkurses oder einer Zahlungsunfähigkeit auf ein Minimum.

Doch welche Folgen hat dies in der Zukunft für das Bankensystem und die Wirtschaft? Ich erwarte, dass die Banken bei der Kreditvergabe in Zukunft vorsichtiger sein werden. Die Kreditnachfrage und das Gesamtkreditvolumen werden über die nächsten fünf Jahre wahrscheinlich weniger stark ansteigen als in den fünf Jahren zuvor. Daraus folgt, dass die Banken ihre Geschäftstätigkeit neu überdenken müssen. Für einige bedeutet dies, dass sie neue Einkommensquellen erschliessen müssen, für andere, dass sie sich mit weniger stark wachsenden Umsätzen abfinden müssen. Für die Wirtschaft hat dies zur Folge, dass sie mit einem geringeren Kreditangebot wird leben müssen. Vor allen die USA und ein oder zwei weitere Länder wie etwa Grossbritannien werden davon betroffen sein. Für diese Länder wird die Umstellung nicht einfach sein, da die Menschen dort ihr Verhalten werden ändern müssen. Für die Weltwirtschaft hingegen ist dies gar nicht so schlecht, da es Anzeichen für ein zu starkes Wachstum gab. So waren die USA zum Beispiel mit einem riesigen Handelsbilanzdefizit konfrontiert. Die Handelsbilanz mit den Ländern, die weniger stark auf Bankkredite angewiesen sind, wird sich nun ändern.

Sollte man die Vergabe von Subprime-Krediten weltweit regeln? In der Tat sollte die Höhe der Rückstellungen einer Bank, die Subprime-Kredite vergibt, neu festgelegt werden. Die Bankenaufsichten arbeiten daran. In den Basel-II-Vorschlägen sind bereits einige Eigenkapitalvorschriften für Banken formuliert. Ich glaube, dass diese Vorschläge analysiert und im Einzelnen diskutiert werden müssen. Aber sie geben bereits die richtige Richtung vor. Allerdings regeln sie nur das zukünftige Verhalten der Banken und können die Probleme der Vergangenheit nicht mehr lösen.



Über Credit Suisse AG

Die Credit Suisse AG ist einer der weltweit führenden Finanzdienstleister und gehört zur Unternehmensgruppe der Credit Suisse (im Folgenden: Credit Suisse). Unsere Strategie baut auf den Kernstärken der Credit Suisse auf: ihrer Position als führender Vermögensverwalter, ihren spezialisierten Investment Banking-Fähigkeiten und ihrer starken Präsenz in unserem Heimmarkt Schweiz.

Wir streben einen ausgewogenen Ansatz bei der Vermögensverwaltung an, der darauf abzielt, sowohl den großen Pool an Vermögen in reifen Märkten als auch das signifikante Wachstum des Vermögens in der Region Asien-Pazifik und anderen Schwellenländern zu nutzen und gleichzeitig die wichtigsten entwickelten Märkte mit Schwerpunkt zu bedienen Schweiz.

Die Namenaktien (CSGN) der Muttergesellschaft der Credit Suisse AG, der Credit Suisse Group AG, sind in der Schweiz und in Form von American Depositary Shares (CS) in New York kotiert.


Quelle:
HELP.ch


- ENDE HELP.CH - PRESSEMITTEILUNG CS: Erklärungen zur Subprime-Krise -

Quelle: Credit Suisse | Publiziert am 16.05.08 | Aktualisiert um 08:26 Uhr


Die Pressemitteilung CS: Erklärungen zur Subprime-Krise wurde publiziert von Credit Suisse am 16.05.2008 (Sechzehnter Mai). Die Meldung CS: Erklärungen zur Subprime-Krise hat die ID News-HLP-24-282664.



Weitere Informationen und Links:

 Credit Suisse AG (Firmenporträt)
 Artikel 'CS: Erklärungen zur Subprime-Krise' auf Swiss-Press.com




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