Neue Massstäbe wolle er in der Bio-Szene setzen, sagte Albert Keel, Geschäftsleiter des Bio-Supermarkts Yardo, bei der Eröffnung im Januar 2006. Auf 450 Quadratmetern Ladenfläche strebte Keel im Geschäft beim Neumarkt schon im ersten Betriebsjahr einen Umsatz von fünf Millionen Franken an.
Dieses Ziel wurde jedoch nicht erreicht. «Ich habe den St. Galler Markt überschätzt», sagte Albert Keel nach zehn Monaten. Bei Yardo wurden in der Folge Stellen abgebaut. «Um die Struktur den Kosten anzupassen», wie Keel damals sagte.
Ostschweizer sind Bio-Muffel Yardo scheint auch zwei Jahre nach seiner Gründung noch Schwierigkeiten zu bekunden. Am Montag gab der aargauische Bio-Grossist Bio Partner Schweiz AG bekannt, die Aktienmehrheit von Yardo übernehmen zu wollen. «Die wirtschaftliche Situation von Yardo hat uns zu diesem Schritt bewogen», sagte Geschäftsführer Renato Isella gestern auf Anfrage. Er sei sich zwar bewusst, dass «Ostschweizer Konsumenten weniger bio-orientiert» seien als beispielsweise Basler oder Zürcher. Dennoch sei er überzeugt vom Potenzial des Bio-Supermarkts.
Yardo sei ungeachtet der wirtschaftlichen Schwierigkeiten eine gute Adresse im Biofachhandel und trete sehr professionell auf, sagt Isella. Nur die Umsetzung sei optimierbar. «Die Kosten sind zu hoch, der Umsatz pro Quadratmeter Ladenfläche zu klein.» Wie genau diese Schwächen behoben werden sollen, wird sich laut Isella erst später zeigen. Zuerst würde die Übernahme anstehen, dann die Detailplanung mit genauen Marktanalysen. Einige Ideen tönte Isella gestern schon an: «Um die Kundenfrequenzen anzuheben, sind Preisaktionen und die Verbesserung der Frischeabteilung mögliche Massnahmen.»
Name und Personal bleiben Das bestehende Yardo-Konzept soll aber nicht vollkommen über den Haufen geworfen werden. Der Name Yardo werde mit Sicherheit beibehalten. Laut Isella ist die Bio Partner Schweiz AG als Bio-Grossist nicht interessiert, eigene Läden unter eigenem Namen zu etablieren. Vielmehr wolle man den Fachhandel «weiterentwickeln und professionalisieren». Isella möchte auch die derzeitige Belegschaft des Bio-Supermarkts übernehmen. Man wolle mit den gleichen Mitarbeitern mehr Umsatz anstreben. Wie jedoch die Führungsstruktur von Yardo in Zukunft aussehen wird, ist noch unklar. «Sicher ist, dass wir mit Albert Keel zusammenarbeiten und sein Knowhow nutzen wollen.» Gespräche müssten noch geführt werden. Yardo-Geschäftsführer Keel war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Yardo soll Bio-Kette werden Auch der Standort des Yardo-Supermarktes am Neumarkt soll laut Isella beibehalten werden. Bereits für 2009 beabsichtigt die Bio Partner Schweiz AG, andernorts eine weitere Yardo-Filiale zu eröffnen. Und mittelfristig sollen weitere Yardo-Läden in Schweizer Städten aufgebaut werden. Geplant hatte dies Albert Keel auch schon.
Die Pressemitteilung Bio Partner Schweiz AG: Übernahme des Bio-Supermarkts Yardo wurde publiziert von Yardo AG am 08.05.2008 (Achter Mai). Die Meldung Bio Partner Schweiz AG: Übernahme des Bio-Supermarkts Yardo hat die ID News-HLP-25-279237.
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