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Schattenkrieg in Syrien Israel soll schwere Luftangriffe auf Aleppo geflogen haben – offenbar Dutzende Tote

Das Ziel soll ein Raketendepot gewesen sein: Israel hat offenbar in den frühen Morgenstunden Pro-Iran-Milizionäre in Syrien angegriffen. Es ist bereits das zweite Mal in dieser Woche. Derart hohe Opferzahlen sind allerdings selten.
Mond am Himmel von Aleppo

Mond am Himmel von Aleppo

Foto: Rami Al Sayed / AFP

In Syrien sind am frühen Morgen bei schweren Luftangriffen in der Provinz Aleppo nach Angaben von Aktivisten mindestens 42 Menschen getötet worden.

Unter den Todesopfern seien neben syrischen Armeeangehörigen auch mindestens sechs Mitglieder der libanesischen Hisbollah, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Beobachtungsstelle mit Sitz in London bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien. Die Angaben sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.

Demnach galten die mutmaßlich israelischen Angriffe einem Raketendepot der schiitischen Hisbollah-Miliz.

Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien und will damit verhindern, dass Iran und mit ihm verbündete Milizen wie die Hisbollah ihren militärischen Einfluss in dem Land ausweiten. Seit Beginn des Gazakrieges Anfang Oktober haben die israelischen Angriffe zugenommen. Derart hohe Opferzahlen sind allerdings selten.

Die Angriffe erfolgten laut der Beobachtungsstelle in der Morgendämmerung in einem Gebiet nahe dem internationalen Flughafen von Aleppo. Es seien auch einige Fabriken getroffen worden.

Bereits der zweite schwere Angriff in dieser Woche

Es ist bereits der zweite schwere Angriff auf syrisches Staatsgebiet, der Israel zugerechnet wird. So kam es in der Nacht zu Dienstag zu schweren Luftangriffen in der ostsyrischen Provinz Deir al-Sor. Dabei sind Menschenrechtsaktivisten zufolge mindestens 15 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden; 14 der Toten sollen Mitglieder der iranischen Revolutionswächter gewesen sein.

Der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge erschütterten mehrere Explosionen die Region. Ziel der Angriffe war demnach unter anderem eine Villa, die von den iranischen Revolutionswächtern und mit ihnen verbundenen Milizen als Hauptquartier genutzt worden sein soll.

Den Angaben nach ereigneten sich die Angriffe kurz nach der Landung eines iranischen Flugzeugs am Militärflughafen von Deir al-Sor. Dieses soll Mitglieder der iranischen Revolutionswächter sowie Ausrüstung an Bord gehabt haben. Die Revolutionswächter sind Irans Eliteeinheit und gelten als weitaus mächtiger als die regulären Truppen des Landes.

dop/pa