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Israel-Gaza-Krieg Mitglied des »Islamischen Dschihad« gesteht Vergewaltigung von Zivilistin

Während der Attacke auf Israel am 7. Oktober haben Terroristen an mehreren Orten Zivilisten vergewaltigt. Ein mutmaßlicher Täter hat sich nun laut Angaben der israelischen Armee zu einer Vergewaltigung bekannt.
Bilder der Zerstörung durch die Hamas im Kibbuz Beeri in Südisrael

Bilder der Zerstörung durch die Hamas im Kibbuz Beeri in Südisrael

Foto: Ilan Rosenberg / REUTERS

Ein Mitglied der palästinensischen Terrororganisation Islamischer Dschihad hat nach Angaben der israelischen Armee im Verhör Vergewaltigung und Gewalt gegen Zivilisten während des Massakers am 7. Oktober gestanden. Das Militär veröffentlichte am Donnerstag ein Video, das das Verhör zeigen soll. Der 28-jährige Palästinenser stellte sich darin als Mitglied der Marineeinheit des Dschihad vor. Er war Anfang des Monats bei einem Einsatz der Armee in Chan Junis im Süden des Gazastreifens festgenommen worden.

Der Gefangene erzählte, er habe am 7. Oktober den Sicherheitszaun an der Grenze zu Israel überquert. Er sei mit einer Pistole und zwei Handgranaten bewaffnet gewesen. Er sei dann in einen Kibbuz in Grenznähe eingedrungen und dort in ein Haus gegangen. Dort habe er eine verängstigte junge Frau angetroffen. Nachdem er ihr Erscheinungsbild und ihre Kleidung sehr genau beschrieben hatte, sagte er, er habe sie vergewaltigt. Die Frau und ihre Mutter wurden den Angaben nach von anderen Terroristen in den Gazastreifen verschleppt.

Anschließend habe er auf dem Weg zurück in den Gazastreifen drei Zivilisten getroffen, erzählte der Gefangene. Er habe auf einen von ihnen geschossen und eine Handgranate in die Richtung eines zweiten geworfen. Unter welchen Umständen das Geständnis zustande kam, ist unklar.

Die Armee wertete die Aussagen als »weiteren Beweis für den Ansturm von Mord und sexueller Gewalt durch die Terrororganisationen am 7. Oktober«. Es sei wichtig »den Stimmen derer, die nicht mehr erzählen können, Gehör zu verschaffen«.

Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen aus dem Gazastreifen hatten bei ihrem Massaker im vergangenen Oktober etwa 1140 Menschen getötet und weitere 250 als Geiseln verschleppt. Israel griff daraufhin den palästinensischen Küstenstreifen mit massiver militärischer Macht an, um die islamistische Hamas zu zerschlagen.

Ein Bericht der Vereinten Nationen sieht sexualisierte Gewalt bei dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober in Israel als wahrscheinlich an. Es gebe »berechtigten Grund zur Annahme«, dass es zu Vergewaltigungen und Gruppenvergewaltigungen an mindestens drei Orten gekommen sei, hieß es zu Beginn des Monats in dem Papier, das von der zuständigen Uno-Vertreterin Pramila Patten nach einem Besuch in Israel angefertigt wurde. Außerdem gebe es »klare und überzeugende Informationen darüber, dass sexuelle Gewalt, einschließlich Vergewaltigung, sexualisierte Folter, grausame, unmenschliche und erniedrigende Behandlung, gegen Geiseln verübt wurde«.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung der Meldung stand, dass während der Attacke auf Israel am 7. Oktober Terroristen an mehreren Orten Zivilisten vergewaltigt haben sollen. Dass es dazu kam, ist allerdings unstrittig, wir haben den Satz korrigiert. Zudem haben wir die Information ergänzt, dass unklar ist, unter welchen Umständen das Geständnis zustande kam.

mfh/dpa