Die Corona-Pandemie hat für einen beispiellosen Anstieg der Preise für Gebrauchtwagen
gesorgt. Jetzt zeigt sich eine erste Entspannung: Der Durchschnittspreis für neu inserierte
Gebrauchtwagen ist im 1. Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal um 6 Prozent gesunken (Q4
2022: 30'365 Franken; Q1 2023: 28'555 Franken). Das zeigt eine Analyse von comparis.ch, mit dem
grössten Online-Marktplatz für Neu- und Gebrauchtwagen in der Schweiz.
«Seit einigen
Monaten nimmt die Zahl der Neuzulassungen in der Schweiz wieder zu. Die Lieferschwierigkeiten bei
den Neuwagen haben sich seit Herbst leicht entspannt. Das scheint sich nun langsam auch auf den
Occasionsmarkt auszuwirken und bremst den Preisanstieg aus», sagt Comparis-Mobilitätsexpertin
Andrea Auer.
Dieselfahrzeuge mit stärkstem Preisrückgang
Aufgeschlüsselt
nach Antriebsarten verzeichneten Dieselfahrzeuge im Vergleich zum 4. Quartal 2022 die stärkste
Preisveränderung. Sie kosteten im ersten Quartal 2023 durchschnittlich 24’256 Franken und somit
6,8 Prozent weniger. Die Preise für Benziner sind um 5,8 Prozent gesunken (Q4 2022: 28’529
Franken; Q1 2023: 26’861 Franken). Für Fahrzeuge mit Elektromotor (E-Autos und Hybride) mussten
Käuferinnen und Käufer 4,6 Prozent (Q4 2022: 52’621 Franken; Q1 2023: 50’185 Franken)
beziehungsweise 1,8 Prozent (Q4 2022: 49’477 Franken; Q1 2023: 48’578 Franken) weniger
bezahlen als noch im Vorquartal.
Gebrauchtwagen-Preise noch immer auf hohem
Niveau
Doch trotz negativer Tendenz liegen die Preise für Gebrauchtwagen noch immer
auf einem hohen Niveau. Im Vorjahresvergleich (Q1 2022 gegenüber Q1 2023) ist der
Durchschnittspreis der neu inserierten Fahrzeuge auf comparis.ch 8 Prozent höher.
Seit
Ausbruch der Corona-Pandemie (in Europa im 1. Quartal 2020) sind Gebrauchtwagen 23,9 Prozent
teurer geworden. In absoluten Zahlen sind das 5’510 Franken mehr.
Der Blick auf
verschiedene Antriebsarten zeigt: Gegenüber dem Vorjahr kosten Benziner 7,1 Prozent mehr,
Dieselautos sind 4,8 Prozent teurer und die Preise für Hybridfahrzeuge lagen im 1. Quartal 2023
noch 3,1 Prozent über dem Vorjahr.
Die Preise für reine Elektroautos hingegen liegen im
Vergleich zum Vorjahr auf ähnlichem Niveau (minus 0,2 Prozent; 50’281 Franken im Q1 2022
gegenüber 50’185 Franken im Q1 2023).
«Die Preise für E-Autos stagnierten gegenüber
dem Vorjahr zwar, dennoch kostet ein E-Auto auf dem Occasionsmarkt nach wie vor fast doppelt so
viel wie ein Benziner. Das liegt einerseits daran, dass E-Autos als Neuwagen teurer sind als
vergleichbare Verbrenner. Andererseits sind die E-Occasionen im Schnitt jünger. Das führt ebenfalls
zu einem höheren Preisniveau», erklärt Auer.
Methodik
Für diese
Auswertung wurden über 3 Millionen Gebrauchtwagen-Inserate auf comparis.ch analysiert. Die
Durchschnittswerte basieren jeweils auf den in der genannten Zeitperiode neu inserierten
Fahrzeugen. Es wurden nur Fahrzeuge berücksichtigt, die maximal 20 Jahre alt sind.
Kontakt:
Andrea Auer
Mobilitätsexpertin
Telefon: 044 360 53 91
E-Mail: media@comparis.ch