Wie viel hält die Schwinghose aus? Warum zerreisst sie nicht beim Hoselupf? Und wer ist alles beteiligt, bis man an einem Schwingfest in die Hosen steigt? Die neue Sonderausstellung im Freilichtmuseum Ballenberg widmet sich
diesen und weiteren spannenden Fragen rund um die Schweizer Traditionssportart Schwingen. "Die Hose der Bösen: Schwingen - eine lebendige Tradition" wird am Sonntag, 16. April 2023, eröffnet. Es ist eine Ausstellung für
Schwingfreunde ebenso wie für Themen-Neulinge, die neugierig sind auf Geschichten rund ums Schwingen von der Hose bis zum Eichenlaub-Kranz. Einen wichtigen Grundstein bilden dabei die Objekte aus dem Nachlass des zweifachen
Schwingerkönigs Karl Meli und seiner kranzschwingenden Tochter Irène Bodenmann-Meli. Das Freilichtmuseum Ballenberg durfte die grosse Sammlung an Ehrengaben und weiteren Erinnerungsstücken aus der langen Karriere Melis 2019
als Schenkung entgegennehmen. Zuvor waren die Objekte im privaten "Schwingermuseum Winterthur" ausgestellt.
Die Zwilchhose steht im Mittelpunkt
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen nicht einzelne
Schwingerinnen und Schwinger, sondern das Alleinstellungsmerkmal des Schwingsports schlechthin: die Zwilchhose. Über die Hose entstehen Querverbindungen zu historischen Lebenswelten der Schweiz und zu verschiedenen
Handwerken rund um ein ganzes Schwingfest: Vom Zwilchstoff und Leder über das Sägemehl und den Gabentempel, den Kunsthandwerken für die Ehrengaben, Musik, Festen und gelebten Traditionen bis hin zu unterschiedlichen Stimmen
aus dem heutigen Schwingsport. Besucherinnen und Besucher mit weniger Vorwissen werden gleich zu Anfang an die Thematik "Was ist Schwingen?" herangeführt. An der Aktivstation "Hoselupf" kann jede und jeder selbst erfahren, was die
Zwilchhose beim Schwingen aushalten muss. Schwingsport-Fans machen es sich im "Wohnzimmer des Schwingermuseums" bequem und stöbern in reproduzierten Ausgaben der alten Schwingerzeitungen, bestaunen die zahlreichen
Gaben und blättern in Fotoalben. Handwerksbegeisterte verfolgen den Werdegang einer Schwinghose vom zarten Flachsblümchen zur stärksten Hose der Schweiz. Auf ihrem Weg durch die Sonderausstellung begleitet die Besuchenden ein
Festführer: Im handlichen Nachschlagewerk finden sich vertiefende Informationen zu ausgewählten Ausstellungsobjekten, Hintergründe zur Geschichte des Schwingsports und spannende Vergleiche zu anderen traditionellen Ringkampf-
Sportarten aus aller Welt.
Die grösste Schwinghose der Welt
Der Hingucker schlechthin erwartet die Gäste aber bereits bei ihrem Eintritt in die Ausstellungsräumlichkeiten: Im Tenn des Hauses aus Ostermundigen
ist die grösste Schwinghose der Welt aufgespannt. Mit Dimensionen von etwa 1.80 auf 2.70 Metern passen gleich mehrere Königinnen und Könige gemeinsam in die Riesenhose. Den Stoff stellte die Firma SwissFlax GmbH aus Willadingen
(BE) zur Verfügung. SwissFlax hat sich zum Ziel gesetzt, die Wertschöpfungskette für Schweizer Flachs wieder aufzubauen sowie industriell zu betreiben und stellt in diesem Zusammenhang auch Schwinghosen her. Gefertigt wurde das
einzigartige Schaustück durch einen der Sattler des Trägervereins Sattlerei Ballenberg, die auch im Freilichtmuseum an ausgewählten Daten das traditionelle Handwerk vorführen.
Ballenberg-Schwinget abgesagt
Am Sonntag, 16. April 2023, wird die Sonderausstellung "Die Hose der Bösen: Schwingen - eine lebendige Tradition" eröffnet. Die Sonderausstellung "Die Hose der Bösen: Schwingen - eine lebendige Tradition" wird vorerst während zwei
Saisons (2023, 2024) geöffnet sein, der Besuch der Ausstellung ist im Eintrittspreis des Freilichtmuseums inbegriffen. Gleichzeitig mit der Ausstellungeröffnung hätte mit dem Ballenberg-Schwinget eines der ersten Berner Schwingfeste der
Saison stattgefunden. Leider mussten die Organisatoren vom Schwingersektion Brienz das traditionelle Ballenberg-Schwinget aufgrund der schlechten Wetterbedingungen bereits vorzeitig absagen.
Pressekontakt:
Irene Thali, Leiterin Marketing und Verkauf
Tel. 033 952 10 30
E-Mail irene.thali@ballenberg.ch