Zürich, - Gerade vor Ostern rückt das Kaninchen als
Haustier in den Fokus und landet nicht eben selten als lebendes Geschenk für Kinder im Osternest. Denn es
gilt als ideales Einsteigerhaustier – anspruchslos und pflegeleicht. Die globale Tierschutzorganisation VIER
PFOTEN warnt: Diese Annahme ist falsch. Tatsächlich erfordert die Haltung von Kaninchen viel Zeit und
umfangreiches Wissen, um den Bedürfnissen der Tiere auch nur annähernd gerecht zu werden.
«Was viele nicht wissen: Kaninchen sind absolut keine Kuscheltiere. Viele mögen es gar nicht, von uns
Menschen zu viel angefasst, hochgehoben oder gestreichelt zu werden. Daher sind sie für kleine Kinder
im Regelfall vor allem als Kuscheltier völlig ungeeignet», sagt VIER PFOTEN Heimtierexpertin Yasmine
Wenk. Da die Lebenserwartung von Kaninchen sieben bis zehn Jahre beträgt, bedeuten sie ausserdem
eine langfristige Verantwortung. Kaninchen sind sehr soziale Tiere und dürfen nicht alleine
gehalten werden. Die Haltung in einem handelsüblichen Käfig ist ungeeignet. Wenk: «Ein naturnahes
Gehege, idealerweise draussen, von mindestens zehn Quadratmetern ist unabdingbar, damit Kaninchen
ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben können. Es sollten auf jeden Fall Möglichkeiten zum Rückzug
und zum Graben gegeben sein. Daher müsste der Zaun des Geheges mindestens 50 Zentimeter in die
Erde eingelassen werden und mindestens 150 Zentimeter hoch sein.» Zudem sollte das Gehege
gut isoliert sein und ausreichend Schutz vor der Witterung bieten. Der Lebensraum ist idealerweise ruhig,
hell und frei von Zugluft oder extremer Hitzeeinstrahlung. «Daher ist die Haltung auf dem Balkon wegen
der Gefahr eines Wärmestaus auch nicht empfehlenswert», erklärt Wenk. Futter ist nicht gleich
Futter Wie bei jedem Tier ist auch bei Kaninchen das angemessene Futter enorm wichtig, um
gesund, fit und zufrieden zu bleiben. Eine optimale Ernährung enthält alle erforderlichen Nährstoffe,
unterstützt das Verdauungssystem der Tiere und trägt zu einem gesunden Abrieb der Zähne bei. Zu einer
idealen Kaninchenernährung gehören Gras/Heu, Grünfutter, Gemüse, Früchte und Zweige. Gras/Heu
sollte den Kaninchen immer zur Verfügung stehen und einen Grossteil der Ernährung ausmachen.
Grünfutter kommt der natürlichen Ernährung der Kaninchen am nächsten, dazu gehören zum Beispiel
Löwenzahn, Basilikum oder auch Pfefferminz. Bei Obst ist Vorsicht angesagt. Es darf nur in geringen
Mengen und z.T. auch nur hin und wieder den Kaninchen angeboten werden. Zu viel davon kann zu
Durchfall, Anstieg des Blutzuckerspiegels und Reizung der Haut führen. Handelsübliche
Körnermischungen/Trockenfutter, welches Getreide beinhaltet, gehört nicht auf den Speiseplan. Die
Verdauung der Kaninchen ist nicht für diese Form von Nährstoffen ausgelegt, sodass das Getreide nicht
verarbeitet werden kann.
Medienkontakt:
Chantal Häberling, Kommunikation Schweiz
VIER PFOTEN Schweiz
Altstetterstrasse 124
8048 Zürich
Tel. +41 43 311 80 90
presse@vier-pfoten.ch
Über VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz:
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen.
Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.
|