Die Bank WIR hat in einem herausfordernden Umfeld 2022 einen Gewinn von 15,7 Millionen Franken
erzielt und damit – wie bereits in den vergangenen Jahren – den Vorjahreswert übertroffen. Nicht
zuletzt dank des starken Kreditwachstums knackt die Bilanzsumme erstmals die Marke von 6 Milliarden
Franken. Der Generalversammlung wird die Auszahlung einer unveränderten Dividende
vorgeschlagen.
Die Bank WIR blickt wie schon in den Vorjahren auf ein erfolgreichreiches Geschäftsjahr zurück:
Unter dem Strich resultiert ein Gewinn von 15,7 Millionen Franken, der das Vorjahresergebnis (15,0
Millionen Franken) um 4,5 Prozent übertrifft. «Gerade in diesem herausfordernden Umfeld mit
zahlreichen politischen und wirtschaftlichen Wirren sind wir besonders stolz, dass unsere operative
Stärke einmal mehr Früchte trägt», kommentiert CEO Bruno Stiegeler das Ergebnis. Stiegeler wertet
dies als Resultat der konsequenten Diversifikationsstrategie: «Wir können die Resultate der Vorjahre
nachhaltig bestätigen – und sind kerngesund. Der Bank WIR ist vor dem Hintergrund von Ukraine-
Krieg, der daraus resultierenden Inflation durch steigende Rohstoff- und Energiepreise sowie höheren
Leitzinsen der Spagat zwischen bodenständig-konservativ und gezieltem Eingehen kalkulierbarer
Risiken einmal mehr gelungen.» Besonders zufrieden ist Stiegeler mit dem Wachstum bei
den Hypothekarkrediten: Mit knapp 4,5 Milliarden Franken kann die rein schweizerische
Genossenschaftsbank gegenüber dem Vorjahr (4,2 Milliarden Franken) um 6 Prozent zulegen. Dass
dieses Wachstum weiterhin mit einer vorsichtigen und weitsichtigen Risikopolitik einhergeht, zeigt
sich am Netto-Erfolg des Zinsengeschäfts (+7% auf 67,8 Millionen Franken), welches auch von der
Auflösung von Wertberichtigungen profitiert hat. «Dies beweist, dass wir unsere Risiken im Griff
haben», so Stiegeler. Die Bank WIR unterstreicht damit einmal mehr ihre traditionelle Stärke als Bau-
und Immobilienfinanziererin, was sich Ende 2022 auch im Volumen von 187,5 Millionen Franken
(+39,3% ggü. Vorjahr) an unwiderruflichen Zahlungsversprechen für neue Finanzierungen ausdrückt.
Mehr Zinsen beim Sparen und Vorsorgen – Bilanzsumme auf Allzeithoch Bei
den Kundengeldern in Schweizer Franken resultiert mit 3,8 Milliarden Franken ein leichtes Wachstum
von 0,8 Prozent. Demgegenüber wurden Kredite in der Komplementärwährung WIR auf Grund der
lange anhaltenden Tiefzinsphase zurückbezahlt, was sich in den rückläufigen Kundeneinlagen in
CHW niederschlägt (-10,6%). Mit dem Refinanzierungsmix zeigt sich CFO Mathias Thurneysen
zufrieden: «Erneut konnten wir vermehrt Pfandbriefdarlehen zu sehr attraktiven Konditionen
abschliessen.» Da die Bank WIR auf die Zinserhöhungen der Schweizerischen Nationalbank
(SNB) im September und Dezember jeweils sehr schnell reagiert hatte, war laut Stiegeler zum
Jahresende hin eine verstärkte Nachfrage nach Spar- und Vorsorgeprodukten festzustellen: «Es ist
unsere Ambition, unseren Kundinnen und Kunden stets bestmögliche Konditionen anzubieten.» Die
nächste Zinserhöhung per 1. März 2023 ist bereits angekündigt. Vor diesem Hintergrund bezeichnet
er den Brutto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft mit 68,3 Millionen Franken (+4,3%) als «sehr erfreulich»
– insbesondere auch, weil die Bank WIR im Hypothekargeschäft bei den auf den Saron basierenden
Geldmarktprodukten als eines der wenigen Finanzinstitute die Berechnungsmethode «Last Reset»
anwendet. «Zinserhöhungen werden unseren Kundinnen und Kunden nicht rückwirkend verrechnet,
was ganz klar mehr Transparenz und Fairness bedeutet», so Stiegeler. Mit diesen
Ergebnissen wächst die Bilanzsumme um 1,2 Prozent und erreicht mit 6,05 Milliarden Franken ein
neues Allzeithoch in der gut 88-jährigen Geschichte der Bank WIR. Starke Kapitalbasis –
starke Performance des Stammanteils Traditionell grundsolide präsentiert sich die
Kapitalbasis: Das anrechenbare Eigenkapital per 31. Dezember 2022 beträgt 564,7 Millionen
Franken; die ungewichtete Eigenmittelquote (Leverage Ratio) übersteigt mit 9,0 Prozent die
gesetzliche Mindestanforderung von 3 Prozent um ein Mehrfaches. Gleiches gilt für die
Gesamtkapitalquote: Sie übertrifft mit 16,1 Prozent die regulatorischen Anforderungen ebenfalls
deutlich. «Wie schon im 1. Halbjahr ausgeführt konnte das Kernkapital im Jahr 2022 deutlich gestärkt
werden», so Thurneysen. «Diese finanzielle Sicherheit und Stabilität widerspiegelt sich im
Vertrauen der Investoren», sagt Stiegeler: Der Jahresendkurs des Stammanteils von 465 Franken
entspricht für das Jahr 2022 einem erneuten Kursplus von 20 Franken oder 4,5 Prozent – die
zusätzliche Dividendenzahlung nicht berücksichtigt. Aktuell notiert dieser mit 470 Franken sogar auf
einem Allzeithoch. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung (GV) vom 5. Juni 2023 eine
unveränderte Dividende von 10.75 Franken pro Beteiligungspapier vor. Die Ausschüttung soll
wiederum in Form einer Wahldividende («Dividende mit Reinvestition» oder Barausschüttung)
erfolgen und entspricht somit – basierend auf dem Jahresschlusskurs 2022 – einer Rendite von über
2,3 Prozent. Befinden sich die Papiere im Privatvermögen, ist die Ausschüttung für die
Kapitalgebenden zudem steuerfrei. Erstmals wird auch eine Dividende auf die 2022 neu
geschaffenen Anteilscheine ausbezahlt. Basierend auf der an der GV 2022 beschlossenen
Statutenänderung können neu alle Kundinnen und Kunden der Bank WIR Genossenschafter/in
werden – deren Zahl hat sich bis zum Jahresbeginn 2023 bereits mehr als verdoppelt.
Bereinigung im Handelsgeschäft – ausserordentlicher Ertrag durch Verkäufe Auf
Grund der Verwerfungen an den weltweiten Aktien- und Bondmärkten resultiert aus dem
Handelsgeschäft ein Verlust von 20,1 Millionen Franken. Bereits mit dem Halbjahresabschluss 2022
konnte dieser aus den zuvor umsichtig gebildeten Reserven ausgeglichen werden, zum Jahresende
2022 konnten bereits wieder Reserven für allgemeine Bankrisiken geäuffnet werden. Zudem hat die
Bank WIR im zweiten Semester den sukzessiven Abbau ihrer Handelspositionen gestartet. «Damit
erhalten wir im Gesamtergebnis eine bessere Berechenbarkeit», begründet Thurneysen den
strategischen Schritt. «Die Jahr für Jahr erfreulichen operativen Ergebnisse werden künftig durch
volatile Marktschwankungen nicht mehr beeinflusst. Auch wenn wir auf lange Frist mit den
Handelspositionen erfolgreich waren, ist dieser Ertrag gemessen an der Volatilität aus heutiger Sicht
zu tief», so Thurneysen. «Wir konzentrieren uns aufs Kerngeschäft.» Die sich erst zum
Jahresende hin allmählich entspannende Tiefzinsphase beeinträchtigt nach wie vor den Umsatz mit
der Komplementärwährung WIR, was zu einem leicht tieferen Resultat beim Erfolg aus dem
Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft führt (-0,9% auf 19,3 Millionen Franken). Da im
vergangenen Jahr zwei Liegenschaften veräussert wurden, hat sich der ausserordentliche Ertrag auf
9,6 Millionen Franken erhöht – im Gegenzug aber zu einem höheren Steueraufwand und auf Grund
der wegfallenden Mietzinseinnahmen reduziertem Liegenschaftserfolg geführt. Deutlich
verringert hat sich der Abschreibungsaufwand, weil Grossprojekte in der Vorperiode komplett
abgeschrieben worden sind. Die erhöhten Sachaufwände führt der Finanzchef in erster Linie auf den
Fachkräftemangel zurück – vermehrt müsse Expertise eingekauft werden. VIAC-
Erfolgsgeschichte geht weiter – optimistischer Ausblick 2023 Die im November 2017
lancierte erste volldigitale Vorsorgelösung der Schweiz schreibt weitere Kapitel in ihrer
Erfolgsgeschichte: Ende 2022 verzeichnet VIAC rund 79 000 Kundinnen und Kunden (Vorjahr: 63
000) mit einem Anlagevolumen von 2,19 Milliarden Franken (Vorjahr: 1,77 Milliarden Franken). «Das
Wachstum dieses innovativen Angebots wirkt sich natürlich erfolgreich auf die Ertragslage der Bank
WIR aus», so Stiegeler. Auch 2022 hat VIAC erneut in zahlreichen Kosten- und
Performancevergleichen die Nase vorn gehabt. Weitere Beispiele für die konsequente
Digitalisierungs- und Diversifikationsstrategie ist die seit 2020 bestehende enge Zusammenarbeit mit
dem Fintech AMNIS Treasury Services AG im Bereich Online-Devisenhandel für KMU («FX
Trading»), die laufend ausgebaut wird; Gleiches gilt für die Produktangebote der Beteiligung an der
Vermando AG (digitale Lösungen für die Vermittlung zwischen Immobilienbesitzern/-innen und KMU-
Handwerksbetrieben). «Aus Diversifikation werden wir auch künftig weitere Zusatzerträge
generieren können», blickt Stiegeler optimistisch in die Zukunft. So seien für 2023 «ehrgeizige und
zukunftsträchtige Projekte» lanciert worden. «Natürlich wollen wir auch unseren Mitarbeitenden bei
der Thematik der Teuerung gerecht werden», so der CEO, «entsprechend sind für dieses Jahr höhere
Personalaufwendungen budgetiert.» Gesamthaft geht Stiegeler im weiterhin anspruchsvollen Umfeld
von gesundem Wachstum aus: «Die Bank WIR will ihre starken Positionen als Spar- und
Vorsorgebank sowie als Bau- und Immobilienfinanzierungspartnerin weiter ausbauen.»
Bank WIR
Volker Strohm
Leiter Corporate Communication | Mediensprecher
medien@wir.ch | T 061 277 92 27
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