Bern (ots) - Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen ist angesichts des aktuellen
Fachkräftemangels auch ein zentrales Anliegen der Spital- und Klinikbranche, um die Fachkräfte im
Beruf zu halten. Die geplanten Massnahmen, die im Rahmen eines Gesetzesentwurf vom BAG in
Zusammenarbeit mit dem SECO und vom Bundesamt für Justiz BJ im Detail ausgearbeitet werden,
gehen insgesamt in die richtige Richtung. Die teilweise dringlichen Massnahmen sind aber nur
umsetzbar, wenn dafür entsprechende finanzielle Mittel gesprochen werden.
Der Fachkräftemangel ist akut. Wegen fehlendem Fachpersonal sind lange Wartezeiten in den
Notfällen oder geschlossene Betten bereits heute Realität. Mit Verbesserungen der Arbeitsbedingungen
haben die Spitäler und Kliniken ein Mittel in der Hand, um Fachkräfte länger im Beruf zu halten. Dies ist
ein vordringliches Ziel der Institutionen. Einige davon haben im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten
schon in den letzten Monaten Anpassungen vorgenommen und so die Arbeitsbedingungen verbessert.
Massnahmen, so wie sie der Bundesrat angekündigt hat und wie das SECO und das Bundesamt für
Justiz BJ im Rahmen eines Gesetzesentwurf im Detail ausarbeiten werden, sind nur umsetzbar, wenn
entsprechende finanzielle Mittel gesprochen werden. Mit den heute geltenden
Finanzierungsmechanismen sind die Massnahmen nicht umsetzbar. Die Spitäler und Kliniken sehen
sich bereits heute mit einer Unterfinanzierung im ambulanten Bereich von 30 Prozent und 10 Prozent im
stationären Bereich konfrontiert. Höhere Zulagen, flexiblere Arbeitszeiten oder ein verpflichtender
Gesamtarbeitsvertrag GAV sind nur mit mehr Personal und somit mehr finanziellen Mitteln umsetzbar.
Erfolgreiche Lohnverhandlungen, sei es innerhalb oder ausserhalb von GAV-Verhandlungen, sind mit
dem heute stark eingeschränkten finanziellen Handlungsspielraum der Spitäler kaum in Aussicht zu
stellen. Ein wichtiger Meilenstein ist bereits mit der ersten Etappe der Pflegeinitiative erreicht.
Das Parlament hat den indirekten Gegenvorschlag, der eine Ausbildungsoffensive beinhaltet, in der
Wintersession 2022 praktisch unverändert durchgewunken. Jetzt ist der Ball bei den Kantonen, welche
ihren Anteil an der Ausbildungsoffensive leisten müssen. Bis aber der heute fehlende Nachwuchs
ausgebildet sein wird, braucht es noch ein paar Jahre.
Pressekontakt:
Anne-Geneviève Bütikofer | Direktorin
Tel.: 031 335 11 63
E-Mail: medien@hplus.ch
Über H+ Die Spitäler der Schweiz:
Als nationaler Verband aller Schweizer Spitäler, Kliniken, Pflege- und Rehabilitationsbetriebe nehmen wir die Interessen unserer Mitglieder als Leistungserbringer und Arbeitgeber auf politischer, wirtschaftlicher, rechtlicher und ethischer Ebene wahr. Die Förderung des Wohlergehens der uns anvertrauten Menschen bildet die Grundlage unserer Tätigkeit.
Wir erfassen und vertreten die Interessen unserer Mitglieder in Politik und Verhandlungsgremien auf nationaler Ebene als Partner von Behörden, Institutionen, Berufsgruppen und anderen Organisationen des Gesundheitswesens.
Wir sind im Bereich Spitäler, Kliniken, Pflege- und Rehabilitationsbetriebe die nationale Koordinations- Informations-, Service- und Wissensplattform für unsere Mitglieder, Kunden und Partner. Wir erbringen gegenüber unseren Mitgliedern und Kunden Dienstleistungen in den Bereichen Gesundheitspolitik, Kommunikation, Tarife, Qualität.
|