Wohneigentum: Ein Drittel will das Hypothekarmodell wechseln
Das letzte Quartal des
vergangenen Jahres zeichnet sich im Markt für Festhypotheken durch steigende Hypothekarsätze
aus. Die Richtsätze der fünfjährigen Festhypotheken stiegen von Anfang Oktober bis Ende Dezember
um 0,26 Prozentpunkte auf 2,79 Prozent, jene für zehnjährige Hypotheken um 0,1 Prozentpunkte auf
3,02 Prozent. Das zeigen die Daten von HypoPlus, der Hypothekarspezialistin der Comparis-Gruppe.
«Der Zinsschritt der SNB im Dezember lag im Rahmen der Erwartungen. Die SNB rennt nicht
mehr mit Riesenschritten der Inflation hinterher und geht nun zum Finetuning über. Das wird zu einer
Beruhigung am Zinsmarkt führen. Noch sind die Ausschläge im mehrjährigen Bereich aber immer
noch stark», meint Comparis-Finanzexperte Leo Hug. Die Leitzinserhöhung der SNB im Dezember
bewirkte bei den zehnjährigen Hypotheken eine Zinserhöhung um 0,4 Prozentpunkte.
Saron-Hypothek kostet jetzt rund 1,9 Prozent
Der Saron-Satz hat sich hingegen mit
dem Zinsentscheid der SNB vom 15. Dezember 2022 um 0,5 Prozentpunkte auf 1 Prozent verteuert.
Einschliesslich der Saron-Referenzmarge von 0,96 Prozent ergibt das für Saron-Hypotheken eine
annualisierte Zinsbelastung von annähernd 2,0 Prozent.
Bei den von Comparis berechneten
Richtsätzen handelt es sich um publizierte, aber noch verhandelbare Durchschnittszinsen von rund
50 Hypothekarinstituten. Die tatsächlich ausgehandelten Abschlüsse sind deutlich tiefer. So beträgt
der aktuelle Top-Zinssatz für eine von HypoPlus (die Hypothekarspezialistin von Comparis)
vermittelte zehnjährige Festhypothek 2,40 Prozent, also 0,6 Prozentpunkte weniger als der
entsprechende Richtsatz. Die von Comparis vermittelte Top-Saron-Marge beträgt 0,58 Prozent.
Ein Drittel mit seinem Hypothekarmodell unzufrieden
Comparis hat in einer
repräsentativen Untersuchung festgestellt, dass 62,6 Prozent aller Eigenheime ausschliesslich durch
eine Festhypothek finanziert sind. In 14,7 Prozent aller Fälle liegt eine Mischform von Festhypothek
und der variablen Saron-Hypothek vor. Nur 10,6 Prozent aller Eigenheime sind ausschliesslich durch
eine Saron-Hypothek finanziert. 9,1 Prozent der Befragten geben an, ihr Heim abbezahlt zu haben,
und 2,9 Prozent machen dazu keine Angaben.
Der turbulente Hypothekarmarkt des
vergangenen Jahres hat viele Hypothekarzinsnehmende verunsichert. Unter den
Eigenheimbesitzenden mit einer Hypothek möchten 13,5 Prozent aufgrund der geänderten
Zinssituation in eine Festhypothek wechseln oder den Festhypothekaranteil erhöhen. 17,5 Prozent
überlegen sich den Wechsel in eine Saron-Hypothek oder zumindest den Ausbau des Saron-Anteils.
Über ein Viertel will die Hypothekarschuld abbauen
Der Anteil jener, die sich
mit der Höhe ihrer Verschuldung aufgrund der aktuellen Zinssituation unwohl fühlen, ist beachtlich
hoch. 26,3 Prozent wollen deswegen ihre Hypothekarverschuldung abbauen.
«Hinter dem
Wunsch, die Hypothekarschuld abzubauen, steckt die Angst vor langfristig höheren Zinsen», gibt der
Comparis-Finanzexperte Leo Hug zu bedenken. Nur ein verschwindend kleiner Anteil von 6,3 Prozent
gab in der Umfrage an, sich eine Erhöhung der Hypothek zu überlegen.
Datengrundlage
und Methodik
HypoPlus, die Hypothekarspezialistin der Comparis-Gruppe, stellt die
Zinssätze des Comparis-Hypothekenbarometers zur Verfügung. Diese basieren auf den Richtsätzen
von rund 50 Kreditinstituten. Sie werden täglich aktualisiert und im Zinsüberblick publiziert. Die
Erfahrung zeigt, dass die Zinsen der Hypothekarofferten in den meisten Fällen unter den offiziellen
Richtsätzen liegen. Das nächste Hypothekenbarometer
erscheint Anfang April 2023.
Die repräsentative Online-Befragung von Personen
zwischen 20 und 65 Jahren zur Eigenheimfinanzierung wurde durch das Marktforschungsinstitut
Innofact im Auftrag von comparis.ch im November 2022 unter 1’047 Personen mit selbstbewohnter
eigener Immobilie durchgeführt.
Weitere Informationen:
Leo Hug | Finanz-
Experte | Telefon: 079 687 83 93 | E-Mail: media@comparis.ch | comparis.ch/hypoplus