Die gestiegenen Energiepreise belasten die Eigenheimbesitzenden. In einer repräsentativen
Umfrage von Comparis, mit dem grössten Immobilienmarktplatz der Schweiz, geben 10,4 Prozent der
Immobilienbesitzenden an, stark unter den höheren Energiepreisen zu leiden. Für weitere 45,0
Prozent ist die stärkere Belastung spürbar.
«Bei einigen Hauseigentümerinnen und
Eigentümern, die sich bisher wenig beziehungsweise gar nicht von den höheren Energiepreisen
betroffen fühlen, dürfte sich im neuen Jahr die Wahrnehmung ändern, wenn zum Jahreswechsel
neue Strom- und Gastarife in Kraft treten», vermutet der Comparis-Immobilienexperte Leo Hug.
Die Haushaltsbelastung durch höhere Energiepreise hängt von der Art der Heizenergie ab. Der
Preis für Heizöl ist seit Anfang Jahr um 26 Prozent gestiegen. Pellets sind 48 Prozent teurer
geworden. Beim Erdgas hängen die Preise für den Endverbraucher von den Erdgasversorgern ab. In
Zürich und Umgebung zum Beispiel kostete eine Kilowattstunde Anfang Januar noch 12,7 Rappen,
aktuell sind es 19,2 Rappen (plus 52 Prozent; Stand Dezember 2022).
Der Gaspreis in
Zürich und Umgebung soll zwar ab Jahresbeginn 2023 um 1,2 Rappen auf 18 Rappen pro
Kilowattstunde gesenkt werden. Die Stimmung unter den Wohneigentümerinnen und
Wohneigentümern ist trotzdem düster: 40,3 Prozent erwarten 2023 einen erneut starken Anstieg der
Energiepreise. 39,1 Prozent rechnen mit einem leichten Anstieg.
Mehrheit heizt immer
noch mit konventionellen Energien
46,8 Prozent der Eigenheimbesitzerinnen und -
besitzer haben wegen der gestiegenen Preise bereits namhafte1) Energiesparmassnahmen
getroffen – vor allem beim Heizen. Noch hängen die Heizungen der Eigentumswohnungen
schwergewichtig an konventionellen Energien: Öl-, Gas- und Pelletheizungen machen 56,1 Prozent
aus. Wärmepumpen kommen auf 28,6 Prozent, Fernwärme auf 7,7 Prozent und Solarenergie auf 3,1
Prozent.
Hohe Bereitschaft zum Wechsel zu erneuerbaren Energien
43,7
Prozent der Hausbesitzenden mit Ölanlagen und 49,8 Prozent mit Gasheizungsanlagen möchten
gemäss der Befragung auf Wärmepumpe, Fernwärme oder Solarenergie umstellen. Anders bei den
Pelletheizungen: Nur 22,9 Prozent der Personen mit Holzfeuerung wollen auf eine andere
Heizenergie wechseln.
Die Umfrage zeigt zudem regionale Unterschiede. Auf dem Land ist
die Bereitschaft, auf erneuerbare Energien umzusteigen, tiefer als in den Städten und
Agglomerationen. In den ländlichen Gebieten erwägen nur 30 Prozent der Eigenheimbesitzenden mit
Öl-, Gas- oder Pelletheizungen einen Wechsel. In den Städten sind es 55,8 Prozent respektive 40,7
Prozent in den Agglomerationen.
Weitere Sparmöglichkeiten
Neben den
Heizkosten beschäftigen die Immobilienbesitzenden vor allem die Kostenfolgen für Warmwasser- und
Stromverbrauch im Haushalt. 54,4 Prozent der Eigenheimbesitzenden geben an, dass sie sich
aufgrund der aktuellen Energiekosten «eher stark»1) beim Strom für elektrische Geräte
einschränken, indem sie etwa die Kühlschranktemperatur höher einstellen. 44,8 Prozent sagen, dass
sie beim Warmwasser «eher stark» sparen.
Zum Teil haben die höheren Energiepreise
Investitionen in energieeffizientere Haushaltsgeräte ausgelöst: 22,1 Prozent der Befragten haben im
vergangenen halben Jahr einen neuen Kühlschrank angeschafft oder wollen es in den nächsten
sechs Monaten tun. Den Kochherd wollen in dieser Phase 19,2 Prozent auswechseln und den
Backofen 18,8 Prozent.
Methodik
Die repräsentative Online-Befragung
von Personen zwischen 20 und 65 Jahren zu den Energiekosten wurde durch das
Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag von comparis.ch im November 2022 unter 1 ’047
Personen mit selbstbewohnter eigener Immobilie durchgeführt.
1) «Namhafte»
Massnahmen / «eher stark»: Auf einer Liste von 1 bis 10 Punkten mindestens 7 Punkte.
Weitere Informationen:
Leo Hug | Finanz-Experte | Telefon: 079 687 83 93 | E-Mail:
media@comparis.ch comparis.ch/hypoplus