SFN hatte im März 2022 dargelegt (vgl. Medienmitteilung vom 29. März 2022), weshalb
Telekomanbieter wie Energieversorger und Kabelnetzbetreiber heute wegen der von der Swisscom
beim Glasfasernetzausbau angewandten Technologie benachteiligt sind: Swisscom wendet in
Gebieten, welche sie im Alleingang ausbaut, eine Technologie an, die Mitbewerbern entgegen dem
etablierten Branchenstandard (P2P[1]) keinen direkten Zugang (Layer 1) zu den Glasfasern erlaubt
(P2MP Architektur[2]).
SFN fordert den weiteren Ausbau der FTTH Netze mit einem
kooperationsfähigen Baustil, dieser kann P2P oder P2MP sein. Energieversorger und
Kabelnetzbetreiber können ihre Infrastruktur nach den Grundsätzen der Effizienz und Effektivität in
den gemeinsamen Netzausbau einbringen. Davon profitieren alle. Im SFN Rangiermodell basierend
auf der P2MP Bauweise wird der Layer1 Netzzugang durch die Rangierbarkeit der Glasfasern in den
Quartierverteilern der Kabelnetzbetreiber sichergestellt.[3]
Das auf P2MP basierende SFN
Rangiermodell vereint das Beste aus beiden Welten: Dank P2MP-L1 Bauweise kann nachweislich
rund 30% kostengünstiger[4] gebaut werden und trotzdem ist ein passiver Layer 1 Zugang möglich. .
Andreas Waber, CEO der Swiss Fibre Net AG, sagt: "Wir haben in den letzten Monaten
intensiv mit diversen Stakeholdern der Branche an der Konkretisierung des SFN Rangiermodells
gearbeitet. Der Anspruch war hoch, ein Modell zu finden, welches den kosteneffizienten Ansatz von
P2MP Netzen mit der Offenheit und Layer 1 Zugänglichkeit von P2P kombiniert. Dies ist nun
gelungen und wird von der Wettbewerbsbehörde akzeptiert. Ich freue mich sehr, dass wir dazu
beitragen können, dass endlich wieder FTTH Netze von den Infrastrukturbetreibern ohne
kartellrechtliche Vorbehalte gebaut werden können".
SFN-Modell als schnelle und
kostengünstigste Lösung - gerade für unterversorgte Gebiete
Das versorgungstechnisch
sehr attraktive Konzept bietet allen Telekomanbietern in Gemeinden und Regionen, die heute in
Bezug auf ihre Telekominfrastruktur noch nicht mit einem FTTH Glasfasernetz versorgt sind, sicheren
und raschen Zugang. Das Fazit der behördlichen-Beurteilung ist für SFN und die weiteren
Telekomanbieter bedeutsam. Der im SFN Rangiermodell angestrebte Branchenstandard P2MP-L1
stellt in vielerlei Hinsicht grosse Vorteile dar: Es müssen für die Glasfaseranbindungen viel weniger
Gräben ausgehoben und weniger Beläge wiederhergestellt werden. Die Bauimmissionen sind damit
um ein Wesentliches beschränkter. In der Regel können bereits bestehende Installationen von
Kabelnetzunternehmen genutzt werden, was die Nachhaltigkeit des Modells unterstreicht. Das SFN
Rangiermodell ist die heute wirtschaftlichste und auch am schnellsten realisierbare Ausbauvariante,
es kann in Kooperationen auch gut mit P2P Netzen kombiniert werden.
Gerade
unterversorgte, ländliche Gebiete können dank dem Einsatz des P2MP-L1 Modells rascher und auch
kostengünstiger erschlossen werden, dies wird massgeblich zur Überwindung des digitalen Grabens
zwischen Stadt und Land beitragen.
Eine besondere Bedeutung hat das SFN Rangiermodell
auch für die durch Swisscom inzwischen bereits gebauten, aber aufgrund des WEKO-Entscheides
vom 14.12.2020[5] nicht vermarktbaren 400'000 Anschlüsse. Die Umsetzung des SFN
Rangiermodells könnte auch in diesen Fällen schnell, kostengünstig und wettbewerbskonform
erfolgen, was sowohl im Interesse sämtlicher Marktteilnehmer und insbesondere auch der
Endkunden ist.
Die nun wettbewerbsrechtlich abgesicherte Lösung entspricht auch der
politisch gewünschten: Das Parlament hat bisher davon abgesehen, die Glasfasertechnologie auf der
letzten Meile zu regulieren. Der echte, diskriminierungsfreie Glasfaser-Zugang (Layer 1) muss jedoch
in jedem Fall gewährleistet sein. Dieser Grundsatz wird mit dem SFN-Modell sichergestellt. SFN wird
sich - zusammen mit institutionellen Investoren - an schweizweiten FTTH-Baukooperationen
beteiligen und so den FTTH-Ausbau in der Schweiz vorantreiben.
Pressekontakt:
Andreas Waber
CEO Swiss Fibre Net
AG
andreas.waber@swissfibrenet.ch
+41 79 668 90 78