Von den rund 300 praktizierenden Chiropraktorinnen und Chiropraktoren werden in den nächsten
10 Jahren ein Drittel pensioniert. Das heisst, dass mehr Fachleute ihre Praxen aufgeben werden als
von der Universität Ausgebildete in den Arbeitsmarkt eintreten. Weil die Studienplätze in der
Deutschschweiz stark limitiert sind und in der Romandie noch gar keine Ausbildung möglich ist, kann
die Versorgung an chiropraktischen Behandlungen mittelfristig nicht gewährleistet werden. Dies zeigt
eine Bedarfsanalyseauf, die das Forschungs- und Beratungsunternehmen INFRAS im Auftrag von
ChiroSuisse erarbeitet hat.
Politisches Zeichen nötig
Um einer Unterversorgung in
der Chiropraktik entgegenzuwirken, braucht es einen Lehrstuhl in der Romandie. Bestrebungen
diesen einzurichten, sind zwar im Gange, jedoch bedarf es einer klaren, politischen Bekennung der
französisch sprechenden Kantone. Die geplanten Studienplätze könnten die Unterdeckung des
Bedarfs aber erst längerfristig reduzieren. Es ist deshalb auch notwendig, dass mehr
Ausbildungsplätze an der Universität in Zürich angeboten werden. Pro Jahr stehen dort lediglich 20
Studienplätze für Personen, die den EMS (Eignungstest zum Medizin Studium) bestanden haben, zur
Verfügung.
Keine Zuwanderung vom Ausland
Chiropraktische Medizin kann erst seit
2008 in Zürich studiert werden. Davor konnte Chiropraktik nur im Ausland studiert werden. Heute
findet in der Chiropraktik praktisch keine Zuwanderung aus dem Ausland statt, wie das bei anderen
Medizinalberufen der Fall ist. Die Hürden für Zulassung und die Anforderungen an den
Ausbildungsstandard in diesem Fachgebiet sind gegenüber dem Ausland sehr hoch. Der Bestand der
Schweizer ChiropraktorInnen kann daher kaum durch ausländische ChiropraktorInnen erhöht
werden.
Versorgung von Beschwerden am Bewegungsapparat
Rücken- oder
Kreuzschmerzen sind die beiden häufigsten körperlichen Beschwerden in der Schweiz.
Chiropraktorinnen und Chiropraktoren sind SpezialistInnen, wenn es um muskuloskelettale
Beschwerden geht. Eine Behandlung durch eine Chiropraktorin oder einen Chiropraktor ist eine
effiziente und kostengünstige Behandlungsart, welche oft ohne Medikamente möglich und durch die
Krankenkassen gedeckt ist.
Chiropraktorinnen und Chiropraktoren sind somit die ersten
Ansprechpersonen, wenn es um Beschwerden am Bewegungsapparat geht. Um die PatientInnen
weiterhin auf diesem fachlichen Niveau behandeln zu können, muss der Bestand an
ChiropraktorInnen gestärkt werden.
Pressekontakt:
Charlotte Schläpfer
Verantwortliche
Kommunikation
ChiroSuisse
Schweizerische Gesellschaft für Chiropraktik
Association
Suisse de Chiropratique
Associazione Svizzera di Chiropratica
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