Vorreiter im öffentlichen Sektor
Im Teil 1 reflektiert der Report, warum die Steuerverwaltungen die Vorreiter der digitalen Transformation im öffentlichen Sektor sind und wie ihre Bemühungen von globalen Entwicklungen
abhängen. Er zeigt auf, warum sie immer stärker unter Druck geraten, die «Tax gap» mit Hilfe digitaler Technologien zu schliessen. Entsprechend steigt der Datenhunger der Steuerverwaltungen weiter, flankiert von Änderungen der
Gesetzgebung und neue Offenlegungspflichten für Daten. Auch die Pandemie hat ihren Teil dazu beigetragen, neuartige Datenquellen zu erschliessen. Zudem werden Steuern zunehmend in eine weiter gefasste Definition von Nachhaltigkeit
zu Umwelt, Sozialem und Unternehmensführung (ESG) integriert. In der Folge etablierte sich (freiwillige) Steuertransparenz als neuer Trend. Und: Viele Steuerbehörden gestalten ihre Arbeitswelt digitaler und flexibler, um technikaffine
Talente anzuziehen.
Die Investitionen steigen und die Kluft wächst
In Teil 2 widmet sich der Report den grossen Entwicklungen der letzten Jahre. Die Kluft zwischen den verschiedenen Steuerverwaltungen wächst.
Während manche beispielsweise vollständig auf digitale Steuererklärungen umgestellt haben, bleibt eine Minderheit immer noch bei Papier. Diese Kluft lässt sich (auch) durch die unterschiedliche Fähigkeit der Steuerverwaltungen erklären,
die Kosten für den digitalen Wandel tragen zu können. Im Durchschnitt geben die Steuerverwaltungen jetzt schon etwa 10 Prozent ihres gesamten Betriebsbudgets nur für digitale Technologien aus! In Dänemark oder Singapur liegt dieser
Wert sogar bei mehr als einem Viertel. Besonders beliebt sind Anwendungsprogrammierschnittstellen (APIs) und Datenanalysetools. Viele Steuerverwaltungen sehen die Zukunft in der Nutzung von Cloud Computing, künstlicher Intelligenz
und digitaler Ledger-Technologie. Die digitale Transformation von Steuerverwaltungen wird auch auf globaler und regionaler Ebene ganz erheblich vorangetrieben, insbesondere von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (OECD) und im Rahmen der Belt and Road Initiative (BRI).
Modernste Technologien in den Steuerbehörden
In Teil 3 des Reports analysieren die Steuerexpert:innen von PwC im Detail, wie 27
Steuerverwaltungen rund um den Erdball digitale Technologien nutzen. Es geht um riesige Datenbanken voller biometrischen Daten, Informationen aus sozialen Netzwerken und Milliarden von steuerrelevanten Transaktionen. Es geht um
Tracking-Technologien, die ganze Warenströme verfolgen, um Projekte, die Gesetzestexte automatisiert in Computer-Code umwandeln, um künstliche Intelligenz, die Beschwerdeverfahren bearbeitet und um modernste Graphdatenbanken.
Hier stechen insbesondere die Steuerverwaltungen in Mexico, Brasilien, Australien, UK und China heraus.
Schweiz: Keine Angst vor neuen Technologien
Die Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV) hat in der
Betrachtungsperiode ebenfalls Fortschritte gemacht. Sie hat im Januar 2021 die obligatorische digitale Deklaration der Mehrwertsteuer (MWST) eingeführt und die Anwendung ESTV SuisseTax um VAT Return Easy ergänzt. Diese
vereinfacht das Einreichen der MWST-Abrechnungen. Im internationalen Vergleich erweist sich die föderal unterschiedliche Handhabung als besonderes Merkmal des Schweizer Fiskus. So akzeptiert etwa der Kanton Zug seit Februar 2021
von Unternehmen und Privatpersonen Steuerzahlungen bis zu einem Betrag von 100’000 Franken in den Kryptowährungen Bitcoin und Ether. Damit will Zug, wo zahlreiche Kryptounternehmen domiziliert sind, sein Image als Swiss Crypto
Valley stärken.
Konradin Krieger
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