Heute veröffentlicht PwC Schweiz die jüngste «Public Tax Transparency Benchmark»-Studie für
das Jahr 2021. Sie ist Teil einer Reihe von Berichten, in denen die Offenlegung der Steuerzahlungen
von 50 führenden Schweizer Unternehmen seit dem Geschäftsjahr 2018 unter die Lupe genommen
werden. Der Studie zufolge hielt der Trend zu mehr Steuertransparenz auch 2021 an. Angesichts von
bedeutenden ESG- und Reporting-Initiativen dürfte sich dieser Trend in nächster Zukunft sogar noch
deutlich beschleunigen.
Quantitative Benchmark zur Messung steuerlicher
Offenlegungen
Die Benchmark bewertet die Angaben der Unternehmen in drei
Bereichen: «Total Tax Contribution», «Country-by-Country Reporting», sowie Steuerstrategie und
Risikomanagement. Der Umfang ihrer Offenlegung wird als «weitgehend», «mittel» und «minimal»
quantifiziert. Jedes Unternehmen erhält ein Gesamt-Rating, das aus den einzelnen Punktzahlen
gebildet wird.
Trend zur Steuertransparenz hält an
Der Anteil der Unternehmen,
deren Angaben als weitgehend eingestuft wurden, verdoppelte sich laut dem Bericht gegenüber 2020
von 2% auf 4%. Der Prozentsatz der Unternehmen mit mittleren Angaben stieg von 36% auf 38%.
Gleichzeitig war ein Rückgang der Unternehmen mit nur minimalen Angaben in den Jahren 2019,
2020 und 2021 von 66% auf 62% bzw. 58% zu beobachten. Obwohl diese Kurve noch relativ flach
ausfällt, lässt sie doch einen stetigen Trend erkennen.
Spielraum für noch detailliertere
Angaben
Die Zahlen zu den einzelnen Bereichen reflektieren jedoch grössere
Änderungen und Nuancen. Beispielsweise erhöhte sich der Anteil der Unternehmen mit
weitgehenden Angaben in Bezug auf Steuerstrategie und Risikomanagement 2021 gegenüber dem
Vorjahr von 30% auf 36%. Der Anstieg der weitgehenden Angaben in Bezug auf die länderbezogene
Berichterstattung gegenüber der letzten Studie stieg von 14% auf 18% und fiel somit weniger deutlich
aus. Es mögen zwar mehr Unternehmen bereit sein, Angaben zu ihrer Steuerstrategie zu machen,
doch zögern offensichtlich noch viele, genauere Zahlen preiszugeben. Dies ist insofern nicht
verwunderlich, als solche Offenlegungen Wettbewerbs-, Reputations- und Fehlinterpretationsrisiken
bergen können.
Zahlen im Kontext senden eine klare Botschaft
Kontextualisierte
Zahlen verdeutlichen die Botschaft am besten. Die COVID-19-Pandemie hat die Einführung
umfassenderer Offenlegungen beeinflusst und dürfte sie auch weiter fördern. Charalambos Antoniou,
Tax Function Design und Tax Transparency Leader von PwC Schweiz und Mitautor des Berichts,
erklärt: «COVID-19 schuf sozusagen Nachholbedarf bei der Steuertransparenz. Während die
Notwendigkeit, die akuten Herausforderungen anzugehen, die Umsetzung der Pläne für eine
umfassendere Berichterstattung verlangsamte, beschleunigte die Pandemie die zugrunde liegenden
Trends, insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung, die schon in naher Zukunft zu
mehr und detaillierteren Offenlegungen führen dürften.»
Rückhalt geben auch die neuen
regulatorischen Vorschriften, die der Forderung nach steuerlicher Offenlegung mehr Nachdruck
verleihen. Dazu zählen die EU-Richtlinie zur Veröffentlichung länderbezogener Berichterstattung
(Public Country-by-Country Reporting, CbCR) und der GRI-Standard 207: Tax 2019. Hervorzuheben
ist, dass immer mehr Anforderungen nicht mehr freiwillig, sondern verpflichtend werden. Dennoch
gelten Regulierungen nicht unbedingt als Einschränkungen: «Unternehmen erkennen, dass
Steuertransparenz eine überzeugende Botschaft zu ihrem sozialen und ökologischen Engagement
vermitteln. Zudem verstehen sie, dass sorgfältig durchdachte, mit dem entsprechenden Kontext
unterlegte Steuertransparenz eher eine Chance als ein Risiko oder eine Unannehmlichkeit
darstellt.»
Über den Benchmark Report
Die Autoren setzen eine Studienreihe fort, die
2019 mit der Untersuchung der steuerlichen Offenlegungen in der Berichterstattung zum
Geschäftsjahr 2018 begann. Sie analysierten die Berichterstattung von 50 der bekanntesten in 10
Branchen aktiven Unternehmen mit Sitz in der Schweiz. Unterschieden wurde zwischen
Offenlegungen in drei verschiedenen Bereichen: «Total Tax Contribution», «Country-by-Country
Reporting», sowie Steuerstrategie und Risikomanagement. Der Umfang der Angaben zu jedem
dieser Bereiche wurde nach vorgegebenen Kriterien jeweils als «weitgehend», «mittel» und
«minimal» eingestuft.
Konradin Krieger PwC
Head of Integrated Communications
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