Pandemie hat Nachholbedarf angestaut
Optimismus dominiert auch die Einschätzung der
Umsatzentwicklung. 64% geben sich sehr bis höchst zuversichtlich, dass die Umsätze in den
nächsten 12 Monaten wachsen werden; 74% sind es beim Umsatzwachstum für die nächsten drei
Jahre. Dazu Andreas Staubli, CEO von PwC Schweiz: «Der Wachstumsoptimismus reflektiert die
starke Nachfrage, die im Pandemiezweitjahr 2021 schnell zurückgekehrt ist. Ausserdem sind die
Konjunkturprognosen positiv.»
China fällt als Handelspartner zurück
In der
Studienausgabe 2022 werden die Karten für Aussenhandelsmärkte neu verteilt. Gefragt nach der
Relevanz von Ländern mit Auswirkungen auf das Umsatzwachstum in den nächsten zwölf Monaten
nennen 52% der Studienteilnehmenden Deutschland (2020: 39%), 50% die USA (2020: 45%) und
27% China (2020: 39%). Die Schweizer CEOs gehen offenbar davon aus, dass es aufgrund des
neuen Fünfjahresplanes der Volksrepublik für ausländische Unternehmen immer schwieriger wird,
Geld in und mit China zu verdienen.
Cyberrisiken als Sorge Nr. 1
Cyberrisiken führen
das Besorgnisbarometer auch dieses Jahr mit 100% Nennungen an (global: 96%). Einerseits sind
Cyberattacken medial omnipräsent. Andererseits hat sich seit Kurzem ein geschärftes Verständnis für
Cyberattacken und deren Folgen entwickelt. Viele Führungskräfte kennen Betroffene aus ihrem
beruflichen Netzwerk. 82% glauben, eine Cyberattacke könnte es verunmöglichen, Produkte oder
Services zu verkaufen (global: 59%). Letztlich haben es die hoch professionalisierten Angreifer auf IT-
basierte, geschäftskritische Prozesse wie Verkauf, Marketing, Vertrieb oder Öffentlichkeitsarbeit
abgesehen – zum Beispiel durch Erpressung (Ransomware).
Nachhaltigkeit ja, nur wie?
Beim Klimawandel schlägt das Bedrohungsbarometer mit 85% Nennungen am fünftstärksten aus.
Entsprechend hoch werten die CEOs die Dringlichkeit, nachhaltig zu wirtschaften – zum Beispiel mit
einem Netto-Null-Versprechen, über CO2-Neutralität oder eine Berichterstattung nach ESG-Kriterien
(Environmental, Social, Governance).
In der Umsetzung derartiger Strategien zeigen sich die
CEOs verhalten: 45% haben bis heute keine CO2-Neutralitätsverpflichtung abgegeben (global: 41%)
und 55% haben kein Netto-Null-Ziel definiert (global: 44%). 65% sind pessimistisch, CO2-Neutralität
oder Netto-Null überhaupt erreichen zu können (global: 55%). Zu diesem Zögern meint Andreas
Staubli, CEO von PwC Schweiz: «Die meisten Branchen haben vom Krisenmodus direkt zum
Nachhaltigkeitsfokus gewechselt. Doch offenbar ist der Wunsch nach mehr ESG (Environment,
Social, Governance) nicht überall mit der Preiselastizität der Märkte vereinbar.»
Bei der
Definition und Messbarkeit von ESG-Zielen tritt ebenfalls Zurückhaltung zutage. 88% der befragten
CEOs gehen davon aus, ihre Unternehmen emittierten keine nennenswerten Mengen an
Treibhausgasen. Nur 44% integrieren quantitative Ziele zur Reduktion von Treibhausgasemissionen
in ihre Langzeitstrategie. Und 91% erklären, ihr Unternehmen könne Treibhausgasemissionen derzeit
nicht messen.
Strategische Veränderungen aktivieren Transaktionsmarkt
67% der
Studienteilnehmenden stoppen jährlich oder häufiger Projekte mit geringem Potenzial oder
fehlendem Fokus. 83% investieren regelmässig (jährlich oder häufiger) in hoch potenzielle Projekte.
Das Antwortenbild der Strategiedynamik widerspiegelt die Aktualität im Transaktionsmarkt (M&A):
Derzeit werden so viele Unternehmenstransaktionen vollzogen wie noch nie. Solche bieten
interessante Chancen für die Konzentration aufs Kerngeschäft, anorganisches Wachstum oder
strategische Konsolidierungen. Derartige Anpassungen erfolgen im Rahmen einer Transformation,
wie sie vielen Unternehmen durch den Wandel der Branche oder den Nachhaltigkeitsfokus
bevorsteht.
Über die Studie
Die Erhebung der «25th Annual Global CEO Survey»
fand im November 2021 statt und wurde im Januar 2022 publiziert. Weltweit wurden insgesamt 4’446
CEOs aus 89 Ländern befragt, davon 100 in der Schweiz. Von den 100 CEOs, die an der Schweizer
Ausgabe teilgenommen haben, vertreten 35% die Fertigungsindustrie, 27% den Detailhandel und
Konsumgütermarkt, 15% die Finanzdienstleister, 10% die Gesundheitsbranche, 9% die
Chemie-/Metall-/Energie- und 4% die Telco- und Techbranche. 50% der teilnehmenden Unternehmen
beschäftigen weniger als 500 Mitarbeitende, 14% zwischen 500 und 999 und 34% über 1000. 28%
der Unternehmen sind börsenkotiert, 72% befinden sich in Privatbesitz und 13% vertreten die
öffentliche Hand. 44% der befragten CEOs führen Schweizer Familienunternehmen mit mindestens
32% des Aktienanteils in Familienhand.
Stéphanie Tobler
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