Zürich - Die Winterhilfe setzt sich seit 1936 für Menschen in der Schweiz ein, die von - oft unsichtbarer -
Armut betroffen sind. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/2021 erhielten über 50'000 Personen
Leistungen in Höhe von 7,5 Millionen Franken von der Winterhilfe.
Die Leistungen der Winterhilfe sollen die aktuelle Situation der Leistungsempfangenden
entschärfen, vor Verschuldung bewahren und Hand zur Selbsthilfe bieten. Weiter übernimmt die
Winterhilfe eine Beratungs- und Triagefunktion. Die wichtigsten Leistungen: Übernahme von dringenden
Rechnungen, Abgabe von Naturalien (Betten, Kleidern, Schulausrüstungen) und die Kinderförderung.
Abgesehen von der Kinderförderung werden die Leistungen in der Regel einmalig erbracht.
Corona hat die Situation der Armutsbetroffenen verschärft Die Pandemie hat die Lage vieler
Menschen mit bereits davor knappen Einkommen negativ beeinflusst. Viele Kleinbetriebe wie
Taxiunternehmen oder Schönheitssalons mussten grosse Einbussen in Kauf nehmen. Familien und
Einzelpersonen, die vor Corona knapp über die Runden kamen, können ihren Lebensunterhalt nicht
mehr selbst bestreiten. Die Winterhilfe leistet hier Überbrückungshilfe, bis die staatliche Hilfe greift.
Sammlung und Sternenverkauf Die Winterhilfe verschickt in diesen Tagen ihren
Sammlungsaufruf. Die kommen ausschliesslich Menschen in Not in der Region zugute. Weiter sind
auch unsere Sternenverkäufer*innen unterwegs. Der Erlös der in der Schweiz produzierten Sterne wird
ebenfalls zur regionalen Leistungserbringung eingesetzt. Pressekontakt: Winterhilfe Schweiz Arianna Scariggi
arianna.scariggi@winterhilfe.ch 044 269 40 58
Über Winterhilfe Zürich - Zentralsekretariat:
Die Winterhilfe Schweiz entstand im Kontext der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre. Die Folgen dieser Weltwirtschaftskrise erreichten in der Schweiz ihren Höhepunkt im Winter 1935/36. Über 100'000 Menschen waren arbeitslos.
Diese für die Bevölkerung wirtschaftlich dramatische Lage veranlasste den Bund, die damals bereits bestehende Arbeitslosenkasse auszubauen. Allerdings waren die Leistungen der Kasse nicht gesamtschweizerisch geregelt, sondern wurden regional, teilweise sogar auf Gemeindeebene mit grossen Unterschieden gehandhabt.
Besonders in den Wintermonaten machte sich die finanzielle Notlage bemerkbar, wenn zusätzliche Aufwendungen für Heizmaterial, feste Schuhe, Winterbekleidung oder teureres Gemüse und Obst anfielen. Dabei ging es für die betroffenen Menschen tatsächlich ums Überleben: die Gefahr, sie könnten erfrieren oder verhungern war gross, ebenso konnten die Menschen durch mangelhafte Ernährung bleibende Schäden erhalten.
Bei Bund, Kantonen und Fürsorgestellen war man sich einig, dass eine «umfassende Aktion zur Unterstützung der Opfer der Wirtschaftskrise» dringend notwendig sei.
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