Nach 2019 lud Graubünden Ferien heute zum zweiten Mal zum Branchentreffen des Bündner
Tourismus. Im Kongress- und Kulturzentrum Pontresina diskutierten Persönlichkeiten aus der
Wirtschaft, aus dem Tourismus und von den Medien die langfristigen Auswirkungen der Corona-
Pandemie. Zudem wurden neue Investitionen und Projekte den über 140 Anwesenden vorgestellt.
Volkswirtschaftsdirektor Marcus Caduff, der das Grusswort der Bündner Regierung
überbrachte, zeigte sich zufrieden mit dem gemeinsam beschrittenen Bündner Weg durch die
Corona-Pandemie. Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und dem Tourismus habe er in einer
neuen Qualität erlebt. Für die kommende Wintersaison gelte es, «flexibel und anpassungsfähig» zu
bleiben.
Chance auf neue Stammgäste
Als Premiere kamen am Tourismustag die
touristischen Vertreter der Alpenregionen Wallis, Graubünden, Tirol und Südtirol zusammen. Die
Geschäftsführer und Abteilungsleiter der touristischen Marketingorganisationen äusserten sich an
einer Podiumsdiskussion in ihren Trendprognosen für den Tourismus im Alpenraum allesamt
zuversichtlich.
In der Corona-Pandemie habe eine gesellschaftliche Werteverschiebung
stattgefunden, sagte Florian Phleps, Geschäftsführer von Tirol Werbung. «Die Alpen bilden für diese
Bedürfnisse den idealen Resonanzboden.» Wolfgang Töchterle, Marketingdirektor IDM Südtirol – Alto
Adige, pflichtete bei, dass der Markt voll von neuem Potential stecke. «Jetzt haben wir die Chance
auf neue Stammgäste», so Töchterle. «Vor allem auch jüngere.»
Damian Constantin,
Direktor Valais/Wallis Promotion, prognostizierte, dass der Ganzjahrestourismus an Bedeutung
gewinne – «insbesondere der Sommer und der Herbst». Eine Einschätzung, die auch Martin Vincenz,
CEO Graubünden Ferien, teilte. Graubünden mit seinen verschiedenen Höhenlagen habe ideale
Voraussetzungen dafür. «Wie ein Haus mit mehreren Stockwerken können Gäste unseren
Ferienkanton das Jahr hindurch nutzen», zog Vincenz einen Vergleich. Auch für die kommende
Wintersaison 2021/22 äusserte er sich zuversichtlich dank der Gäste aus dem Inland und den
europäischen Stammmärkten.
Reisemärkte erholen sich unterschiedlich
Die
Entwicklung in den Fernmärkten verläuft hingegen unterschiedlich. Reto A. Wilhelm, CEO und
Inhaber Raw Consulting LTD, zeichnete folgendes Bild: Am besten von den Fernmärkten erholt sich
der Mittlere und Nahe Osten, gefolgt von den USA. Asien hinke hinterher. Und die Erholung der
Märkte dauert: «Wir rechnen damit, dass die Fernmärkte bis 2024 auf 80 % des Niveaus von 2019
sind», sagte Viviane Grobet, Leiterin Management Services Schweiz Tourismus.
Alois
Zwinggi, Managing Director WEF, konnte zumindest bereits Erfreuliches vom Kongresstourismus
berichten. Das Interesse an Geschäftsreisen steige, «nach 18 Monaten mit Videokonferenzen wollen
sich die Leute wieder persönlich treffen», sagte Zwinggi. Jürg Schmid, Präsident von Graubünden
Ferien, hob die Stärken des Heimmarktes Schweiz hervor und meinte: «Nähe und Vertrautheit haben
eine neue Wertigkeit erfahren.»
Einen Einblick in die Arbeit von Medien während der Corona-
Pandemie gaben Ladina Heimgartner, Head of Global Media der Ringier AG sowie CEO der Blick-
Gruppe, Larissa M. Bieler, Direktorin SWI Swissinfo.ch, sowie Martina Fehr, Direktorin des MAZ – die
Schweizer Journalistenschule. Sie berichteten von den Herausforderungen der journalistischen
Berichterstattung in einer Krise, in welcher der Diskurs lange Zeit auf Distanz stattfand.
Nino
Schurter und Arno Del Curto als prominente Gäste
Bereits am Vorabend hatte sich die
Branche zu einer Inspiration Night im Suvretta House St. Moritz getroffen. Prominenter Gast war der
mehrfache Mountainbike-Weltmeister und Olympiasieger Nino Schurter. Er tritt seit diesem Jahr für
Graubünden Ferien als Fairtrail-Botschafter auf. Die Koexistenz aller auf den Bergwegen in
Graubünden funktioniert aus seiner Sicht sehr gut. Fairtrail als Sensibilisierungskampagne schaffe
Bewusstsein füreinander, sagte Schurter während eines lockeren Talks über Sport und Familie.
Eine andere Persönlichkeit aus der Welt des Sports lieferte tags darauf den Einstieg in den
Tourismustag: Trainer-Legende Arno Del Curto teilte seine Erfahrungen im Umgang mit Krisen. «Du
musst so bleiben, wie du bist», erklärte Del Curto im Gespräch mit den beiden Moderatoren Claudio
Zuccolini und Andri Franziscus. Als Quereinsteiger in die Hotellerie in Arosa komme es ihm heute zu
gut, dass er Menschen gerne habe. Das Kapitel Eishockey sei hingegen erledigt. Ein neues Angebot
als Trainer würde er «zu 100 Prozent» ablehnen – dafür fehle ihm die Energie, so Del Curto.
Graubünden Ferien
Luzi Bürkli
Leiter Unternehmenskommunikation
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