Luzern - Mit der voranschreitenden Erderhitzung und der Corona-Krise nimmt der globale Hunger
zu. Der Welt gelingt es nicht, die ärmsten und verletzlichsten Menschen ausreichend und gesund zu
ernähren. Auf den Ernährungsgipfel der UNO in New York vom 23. September hin zeigt die Caritas
in einem Positionspapier auf, wie die Schweiz zu einem Kurswechsel für eine gerechtere,
krisenfeste und nachhaltige Ernährung beitragen kann.
Mehr als 800 Millionen Menschen hungern weltweit. Bald könnten es infolge der
Erderhitzung sowie der Corona-Krise mehr als eine Milliarde sein. Ein Drittel der Weltbevölkerung
leidet an Mangelernährung. Sie haben keinen Zugang zu genügend und ausgewogener Nahrung.
Angesichts dieser dringlichen Herausforderung lädt die UNO am 23. September zum Food
Systems Summit ein, dem ersten UN-Gipfel zu Ernährungssystemen. Schweiz muss zu
Kurswechsel beitragen Die Caritas ist überzeugt, dass die Schweiz dazu beitragen kann,
die Ernährung weltweit gerechter, krisenfest und klimaverträglich zu gestalten. Es braucht
dringend einen Kurswechsel im gegenwärtigen Agrar- und Ernährungsmodell, denn dieses ist
nicht nur ausser Stande, alle Menschen ausreichend und gesund zu ernähren. Es verursacht
auch enorme Umweltschäden und trägt zur Klimaerhitzung bei. Im Rahmen der
bewährten Entwicklungszusammenarbeit kann die Schweiz die agrarökologische Landwirtschaft
noch stärker und konsequenter als bisher fördern. Agrarökologie ermöglicht es Bäuerinnen und
Bauern im Süden, auf bodenschonende und klimaverträgliche Weise höhere Erträge und
Einkommen zu erzielen. Sie ist erwiesenermassen krisenfester als eine monokulturelle,
exportorientierte Landwirtschaft. Sie schützt Menschen gleichzeitig auch besser vor abrupten
Wirtschaftseinbrüchen und Handelsbeschränkungen wie auch vor klimawandelbedingten Dürren
und Fluten. Auch hierzulande können sich Bundesrat und Parlament für nachhaltige
Landwirtschaft und Ernährung einsetzen. Es gilt festzulegen, wie Essen produziert, verarbeitet,
transportiert, verkauft und entsorgt wird. Ziel muss sein, umweltfreundliche, gesunde und fair
produzierte Lebensmittel günstiger und konkurrenzfähig zu machen. Ebenfalls sollen Bund und
Parlament eine gerechte und klimaverträgliche Handelspolitik verfolgen, welche die
Menschenrechte von Kleinbauern und Kleinproduzenten stärkt und die Ernährungssicherung und
-souveränität in den ärmeren Ländern begünstigt. Pressekontakt: Patrik Berlinger Leiter der Fachstelle
Entwicklungspolitik Tel. 041 419 23 95 pberlinger@caritas.ch
Über Caritas Schweiz:
Caritas Schweiz verhindert, lindert und bekämpft Armut in der Schweiz und weltweit in rund 20 Ländern. Caritas Schweiz ist ein eigenständiger Verein mit Sitz in Luzern und Mitglied des internationalen Caritas-Netzwerks, das weltweit 160 Organisationen umfasst.
Gemeinsam mit den Regionalen Caritas-Organisationen setzt sich Caritas Schweiz ein für Menschen, die in der Schweiz von Armut betroffen sind: Familien, Alleinerziehende, Arbeitslose, Working Poor. In den Bereichen Armutsbekämpfung und Asyl und Integration bietet Caritas Schweiz vielfältige Angebote.
Weltweit leistet die Caritas Nothilfe bei Katastrophen und engagiert sich im Wiederaufbau. Mit ihren Projekten in der Entwicklungszusammenarbeit setzt sich die Caritas in den Bereichen Einkommen, Klima und Migration für Kinder und Erwachsene ein.
Die Caritas steht ein für eine solidarische Gesellschaft und eine Politik, die auf sozial benachteiligte Menschen im Inland und im Ausland Rücksicht nimmt. Sie engagiert sich mit Analysen und Stellungnahmen zu Klima-, Sozial-, Migrations- und Entwicklungspolitik.
|