Einmal pro Jahr ermittelt die ABS systematisch ihre Nachhaltigkeitsleistung, die sie mit ihrer
Geschäftstätigkeit erbringt, und legt im Nachhaltigkeitsbericht Rechenschaft
darüber ab. Mit dem neu erschienenen Nachhaltigkeitsbericht 2020 erhebt die ABS erstmalig
ihren CO2-Fussabdruck nicht nur für das Anlagegeschäft, sondern auch für ihre Finanzierungen.
Damit ist sie - gemäss ihrem aktuellen Wissensstand - die erste Schweizer Bank, die ihren CO2-
Fussabdruck für ihre gesamte Geschäftstätigkeit ausweist.
Zu dessen Berechnung setzt
die ABS auf eine Messmethode, die von der "Platform for Carbon Accounting Financials"
(PCAF) entwickelt wurde. 2019 hatte sich die ABS im Rahmen eines Climate Change Commitments gemeinsam mit damals 27 anderen
wertebasierten Banken dazu verpflichtet, innerhalb der darauffolgenden drei Jahre den CO2-
Fussabdruck ihrer gesamten Geschäftstätigkeit zu messen und zu veröffentlichen. Mit dem
Nachhaltigkeitsbericht 2020 löst die ABS dieses Versprechen nun erstmalig konkret ein. Die
PCAF-Methode hilft der ABS, zu überprüfen, ob ihre CO2-Emissionen gesamthaft tatsächlich
dem Absenkungspfad entsprechen, den das Pariser Klimaabkommen vorgibt.
"Noch gibt
es Lücken bei der neuen Messung des CO2-Fussabdruckes unserer Finanzierungen", sagt Anna-
Valentina Cenariu, Leiterin der Fachstelle Nachhaltigkeit bei der ABS. In einigen Bereichen - zum
Beispiel bei der Landwirtschaft - sei die Datenlage noch unzureichend, um seriöse Aussagen
machen zu können. "Aber trotz dieser Lücken in der ersten Messung sind wir einen grossen
Schritt weitergekommen, indem wir über substanzielle Teile unserer Finanzierungen erste
verlässliche Aussagen machen können", so Anna-Valentina Cenariu: "Gemäss unserer aktuellen
Kenntnis macht das derzeit keine andere Schweizer Bank. Dabei haben gerade die
Finanzierungen einen massiven und direkten Einfluss auf die realen CO2-Emissionen." Wenn
Banken überhaupt Aussagen zum CO2-Fussabdruck oder zur Klimaverträglichkeit machen,
beschränken sich diese in der Regel auf das Anlagegeschäft oder sogar auf einzelne Produkte
wie Anlagefonds.
Vorbildlich, aber gefordert
Mit dem Nachhaltigkeitsbericht gibt
die ABS auch Auskunft über ihre gesamthafte Nachhaltigkeitsleistung, einschliesslich zentraler
Aspekte der betrieblichen Nachhaltigkeit. Die ABS erzielt auf der "Sustainable Banking
Scorecard" 86 von 100 möglichen Punkten. Die Analysemethode wurde vom internationalen
Netzwerk wertebasierter Banken, der "Global Alliance for Banking on Values" (GABV), entwickelt.
Im Vergleich zum Vorjahr attestiert die Messmethode der ABS einen Rückgang um sieben
Punkte. Der Punkteverlust bezieht sich auf die Kriterien der wirtschaftlichen Widerstandskraft
sowie der Realwirtschaftlichkeit. Diese Entwicklung ist ein Abbild der aktuellen
Herausforderungen. Insbesondere die wirtschaftliche Nachhaltigkeit ist unter Druck: Die
Zinserträge gehen zurück. Das Volumen jener Kundengelder steigt, die nicht (schnell genug) als
Kredite in Unternehmen investiert werden können, die den strengen ABS-Kriterien genügen. Dies
wirkt sich sowohl auf die Realwirtschaftlichkeit als auch auf die wirtschaftliche Widerstandskraft
der ABS negativ aus, denn deponiertes Geld verursacht Kosten und entfaltet keine
realwirtschaftliche Wirkung.
"Trotz des Punkteverlustes im Vergleich zum Vorjahr fällt die
Gesamtbewertung der Nachhaltigkeitsleistung der ABS weiterhin vorbildlich aus", sagt Anna-
Valentina Cenariu. Dass sich die aktuellen Herausforderungen, derer wir uns sehr bewusst sind,
in der Messung konkret niederschlagen, spricht nicht zuletzt für die Qualität der Messmethode
und dafür, dass sie uns wirklich ein Wegweiser zu noch mehr Nachhaltigkeit sein kann."
Nachhaltigkeitsbericht 2020 herunterladen: www.abs.ch/nachhaltigkeitsbericht
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Katrin Wohlwend
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