Erhöhung der Kontaktlos-Limite als Treiber
Die Corona-Krise hat den
entsprechenden Trend beschleunigt. Ein Grund für die häufigere Nutzung von kontaktlosem
Bezahlen liegt in der Erhöhung der Limite von 40 auf 80 Franken im April 2020 durch die
Schweizer Kartenherausgeber. «Wer den Komfort von kontaktlosem Bezahlen im Alltag erlebt,
wird in der Regel nicht zum Bargeld zurückkehren. Eher im Gegenteil weniger Scheine im
Portemonnaie mit sich tragen», sagt Comparis-Experte Michael Kuhn.
Deutliche
Zunahme bei Mobile Payment
Besonders das Bezahlen mit mobilen Geräten wie Handy
und Smartwatch erlebt einen regelrechten Boom. Zahlten vor der Pandemie gerade mal 13
Prozent mindestens einmal pro Woche mobil, so sind es jetzt schon fast 40 Prozent.
Bei
den Debit- und Kreditkarten stagnierte die wöchentliche Nutzung (67 Prozent gegenüber 70
Prozent im Vorjahr).
Bei Kleinbeträgen ist Mobile Payment das bevorzugte
Zahlungsmittel
Bei kleinen Beträgen bis 50 Franken wird Mobile Payment mit einer
Nennung von 72 Prozent klar gegenüber anderen Zahlungsmitteln bevorzugt. Bei grösseren
Beträgen zwischen 50 und 500 Franken dominieren Debit- und Kreditkarten. Bei höheren
Beträgen gewinnen «Kauf auf Rechnung» und «Kauf auf Abzahlung» an Bedeutung. Das
Bargeld ist in keiner Kategorie mehr führend.
Gefragt nach der Häufung der verwendeten
Zahlungsmittel beim Online-Shopping, dominiert die Kreditkarte wie im Vorjahr mit 34 Prozent
klar vor Lieferung gegen Rechnung mit 18 und der Debitkarte mit 17 Prozent. Mit Abstand folgt
das Bargeld (Nachnahme, bar bezahlen bei Lieferung) mit 13 und Mobile Payment mit 10
Prozent.
Schweiz ohne Bargeld nur mit hoher Datensicherheit
Anders die
Entwicklung beim Bargeld: Vor den Corona-Massnahmen wurden Münzen und Banknoten von
39 Prozent der Befragten täglich gezückt. Seither hantieren nur noch 28 Prozent täglich mit
Bargeld. Mindestens einmal wöchentlich greifen 78 Prozent zum Bargeld (vor Corona 86
Prozent). Im Vergleich zum ersten Corona-Jahr 2020 nahm die wöchentliche Nutzung jedoch
wieder um 4 Prozentpunkte zu.
Die zunehmende Abkehr von Noten und Münzen findet
auch in der Frage «Können Sie sich eine Schweiz ohne Bargeld vorstellen?» ihren Widerhall: 49
Prozent stimmen dieser Frage eher / voll zu, vorausgesetzt, dass der Staat und Dritte keinen
Zugriff auf die Daten haben. «Die Datensicherheit ist denn auch der Schlüssel für eine
möglicherweise bargeldlose Schweiz», sagt Kuhn. So können sich 55 Prozent der Befragten
keine bargeldlose Schweiz vorstellen, weil sie befürchten, dass der Zahlungsverkehr zu stark
überwacht wird.
Aufgrund der Corona-Krise tragen 44 Prozent der Befragten weniger
Bargeld im Portemonnaie als vor der Pandemie (gleich wie bei Umfrage 2020) und 30 Prozent
verzichten komplett auf Geld aus Metall und Papier (Vorjahr: 26 Prozent).
Methodik
Die repräsentative Online-Befragung wurde durch das Marktforschungsinstitut innofact im
Auftrag von comparis.ch im Juli 2021 unter 1’017 Personen in allen Regionen der Schweiz
durchgeführt.
Weitere Informationen:
Michael Kuhn
Consumer-Finance-
Experte
Telefon: 044 360 53 91
E-Mail: media@comparis.ch
comparis.ch