Bis 2030 will die Schweiz ihren Food Waste halbieren. Wird das Ziel erreicht, sparen wir jährlich etwa zwei Millionen
Tonnen CO2-Emissionen und tragen dazu bei, die Klimakrise zu mindern. Wir reduzieren den Biodiversitätsverlust sowie
Land- und Wasserverbrauch, sparen Geld und Ressourcen und verbessern die Effizienz des Ernährungssystems.
Es ist ungewiss, ob wir dieses Ziel erreichen. Laut dem Bundesamt für Umwelt BAFU gehen jährlich 963’000 Tonnen
Food Waste auf das Konto der Lebensmittelverarbeitung und 279'000 Tonnen auf jenes des Gross- und Detailhandels.
Diese Zahlen sind Schätzungen für den direkt anfallenden Food Waste und lassen allen Food Waste ausser Acht, der in vor-
und nachgelagerten Bereichen der Lebensmittelkette indirekt durch Verarbeitung und Handel beeinflusst wird. Daten zu
Food Waste aus den Branchen sind nur in unzureichender Qualität vorhanden. Wirkungsvolle Projekte, die sich integral über
die Lebensmittelkette erstrecken, sind selten. Kaum ein Unternehmen hat messbare Reduktionsziele veröffentlicht oder
misst den Erfolg von Massnahmen transparent. «Verarbeitung und Handel haben eine grosse Verantwortung, auch für Food
Waste, der nicht direkt bei Ihnen anfällt», sagt Claudio Beretta, Präsident von foodwaste.ch. Denn durch ihre
Abnahmepolitik, Produktentwicklung, Qualitätsanforderungen und Angebotsgestaltung haben Verarbeitung und Handel die
Möglichkeit, Food Waste über ihr eigenes operatives Geschäft hinaus und über die gesamte Lebensmittelkette hinweg
massiv zu reduzieren. «Wir wissen, dass Projekte, die mehrere Glieder der Lebensmittelkette beteiligen, besonders
wirkungsvoll sein können», sagt Daniela Hoffmann, Expertin beim WWF Schweiz für die Lebensmittelbranche. «Niemand
wirft gerne Lebensmittel weg. Wir müssen ein System schaffen, das Food Waste auf allen Ebenen reduziert.»
Die
Empfehlungen verteilen sich auf drei Handlungsachsen:
- Messbarkeit herstellen, z.B. können
sich Verarbeitung und Handel innerhalb der Branche und entlang der Lebensmittelkette auf Transparenz und Reporting-
Regeln einigen
- Food Waste-Reduktionsziele setzen, besonders für diejenigen Produktlinien und Kategorien, welche
die Umwelt am meisten belasten (wie z.B. Fleisch und Milch).
- Wirkungsvolle Massnahmen umsetzen, z.B. durch
Entwicklung und Umsetzung integraler Projekte zur Vermeidung von Food Waste über die gesamte Lebensmittelkette
Mithilfe dieser Empfehlungen kann der Beitrag, den die Branchen Verarbeitung und Handel in den kommenden
Jahren für die Food Waste Reduktion in der Schweiz leisten, transparent gemacht werden.
Mehr Informationen: Die
Empfehlungen zur Reduktion von Food Waste für Verarbeiter und Handel finden Sie auf den Websites des WWF Schweiz und von foodwaste.ch.
Kontakt:
Daniela Hoffmann, Expertin Lebensmittelbranche beim WWF Schweiz, daniela.hoffmann@wwf.ch, 044 297 21 72
Claudio Beretta, Food
Waste Experte ZHAW und Präsident foodwaste.ch, cb@foodwaste.ch, 058
934 56 66
https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/abfall/abfallwegweiser-a-
z/biogene-abfaelle/abfallarten/lebensmittelabfaelle.html
Stefan Bosshardt
Stv. Geschäftsführer
Leiter
Kommunikation
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