Zürich - Manche BeeHomes haben eine kurze Lunte, die ein Feuerwerk von
guten Ideen zündet. Das BeeHome von Philipp Häcki ist so ein Fall. Der Visuelle Gestalter mit dem
wachen Blick sieht 2015 auf dem Zürcher Weihnachtsmarkt zum ersten Mal ein BeeHome - und ahnt nicht,
dass dieses Wildbienen-Häuschen indirekt Lebensraum für unzählige Insekten schaffen wird. Heute
nämlich, fünf Jahre später, profitieren die wichtigen Bestäuber in der Schweizer Metropole von seinem
Einsatz: Vor und hinter den Liegenschaften der Baugenossenschaft Zürich 2 blühen farbenprächtig
unzählige Wildblumen neben dem grauen Strassenasphalt, Bienen und Hummeln summen eifrig von Blüte
zu Blüte.
BeeHome macht Lust auf Wildblumen
Für Philipp
wirkt sein erstes BeeHome wie eine Einstiegsdroge in die Welt der Wildbienen und Wildblumen. „Als ich
mitten im Winter auf dem Balkon stand, fragte ich mich, welche Nahrung die Wildbienen wohl brauchen”,
erzählt Philipp auf seinem Balkon in Zürich-Wollishofen. An der Aussenwand hängt das prall gefüllte
BeeHome neben drei weiteren originellen Nisthilfen. Was Philipp anpackt, macht er gründlich. Also liest
sich der zweifache Familienvater immer mehr Wissen über Wildbienen und ihre Nahrungsquellen an. Noch
vor den ersten Frühlingsstrahlen verschwindet der Buxus vom Balkon und macht Platz für
wildbienenfreundliche Frühblüher wie Krokus oder Wildobstgehölze wie die Felsenbirne. Für die
Mauerbienen, die im Frühling 2016 zum ersten Mal um Philipps BeeHome schwirren, ist es der perfekte
Start in die Nistsaison.
Aber dem 40-jährigen Botanik-Nerd genügt das nicht. Seine ganze
Umgebung soll aufblühen. Er sieht sich vor seiner Wohnung in der Mutschellenstrasse um und hat eine
Idee. Was, wenn wir auf den Aussenflächen unserer Genossenschaft Lebensraum mit Naturgärten
schaffen? 2018 geht er mit diesem Vorschlag zur Genossenschaft, trägt Informationen über Naturgärten
zusammen, schreibt ein Konzept und gestaltet überzeugende Präsentationen. Sein Thema: Wie
verwandelt man die Aussenflächen der Liegenschaften in wertvollen Lebensraum? In einem ersten Schritt
werden die Bewohner vom Vorhaben überzeugt, danach wird das Konzept dem Vorstand präsentiert. „Die
Reaktionen der Bewohner waren mehrheitlich sehr positiv und der Vorstand hat das Projekt sofort
unterstützt”, berichtet Philipp, mittlerweile Experte für Naturgärten.
Blütenmeer
und Spielgeräte
Etliche Infoveranstaltungen und Sitzungen später kann das Projekt nach
zwei Jahren starten. Die Genossenschaft bewilligt das Konzept in vollem Umfang. Nicht nur für eine
Liegenschaft in der Mutschellenstrasse, sondern auch für drei weitere Wohnareale der Genossenschaft.
Neben den Bienen profitieren auch die Hausbewohner von Philipps Initiative. Mit der Umgestaltung der
Aussenflächen gibt es nämlich auch neue Spielgeräte für Kinder, Grillplätze und Hochbeete. Auf einmal
sind die zuvor schmucklosen Abstellflächen beliebte Treffpunkte.
Der Einsatz hat sich gelohnt.
„Ich bin sehr zufrieden”, sagt Philipp, als er das kunterbunte Blütenmeer zwischen Gehweg und
Rasenfläche in der Mutschellenstrasse entlang geht. „Wir haben hier Lebensraum geschaffen, die urbane
Biodiversität gefördert und auch noch schöne Treffpunkte für die Bewohner gestaltet.”
Was so
ein BeeHome auf dem Zürcher Weihnachtsmarkt alles auslösen kann, wenn es in die richtigen Hände
kommt.
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Infokästen
Zur
Person: Philipp Häcki lebt mit seinen beiden Töchtern (10 und 12 Jahre) und seiner Frau in Zürich-
Wollishofen. Der Grafikdesigner hat schon immer gerne auf seinen Wanderungen und Spaziergängen
Samen gesammelt und sie in der Stadt ausgewildert. Mit seinem Naturgarten-Projekt für die
Baugenossenschaft Zürich 2 sorgte er als Initiator dafür, dass auf ehemals monotonen Grünflächen jetzt
lebensfreundliche Naturgärten aufblühen.
Zum Projekt: Nach zwei
Jahren Vorplanung und Überzeugungsarbeit konnte Philipp Häcki die Baugenossenschaft Zürich 2 dafür
gewinnen, die Aussenflächen von vier Liegenschaften in Naturgärten umzuwandeln. Die Pflege dieses
insgesamt 1200 Quadratmeter grossen Lebensraums übernehmen spezialisierte Naturgärtner. Das Projekt
wurde unterstützt vom Projekt «Mehr als Grün» der Grün Stadt Zürich.
Daniela
Wechsler
Kommunikation / PR
Wildbiene + Partner AG
Heinrichstrasse 267a
CH-8005 Zürich
+41 78 862 42 04
www.wildbieneundpartner.ch