COVID-19 hat weiterhin starke Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit, doch die
Entscheidungsträger in Europa müssen sich
nun damit befassen, welche Lehren sich im Hinblick auf die Gesundheitssysteme aus der Pandemie
ziehen lassen. Dies ist umso
wichtiger, da die Pandemie gleichzeitig zu mehreren Herausforderungen geführt hat, die sich auf die
Erbringung von
Gesundheitsdienstleistungen, das Gesundheitspersonal, Produkte, die Finanzierung und weitere Aspekte
ausgewirkt haben. Diese
Herausforderungen können weder gesondert betrachtet noch einzeln bewältigt werden, da sie miteinander
verknüpft sind und zudem
mehrere Bereiche des Gesundheitssystems betreffen. In so einem komplexen Umfeld ist es entscheidend,
den richtigen Fokus zu
setzen und geeignete strategische Prioritäten für die Transformation des Gesundheitssystems zu
bestimmen.
Die Studie
«Health Systems after COVID-19» wurde von PwC Schweiz und der Europäischen Föderation der
Verbände der pharmazeutischen
Industrie (EFPIA) gemeinsam durchgeführt. Basierend auf Recherchen und Konsultationen mit Experten
für Volksgesundheit, der
EFPIA und Branchenvertretern, Patientenorganisationen sowie Führungspersonen von PwC liefert die
Studie eine Vision, wie sich die
Gesundheitssysteme transformieren könnten, um die aktuelle und künftige Nachfrage nach
Gesundheitsleistungen zu decken.
Die COVID-19-Realität – und die Umstellung auf digitale
Gesundheitsdienstleistungen
COVID-19 hat die Gesundheitssysteme vor beispiellose
Probleme gestellt. Fast alle EU-
Länder mussten während der Pandemie gewisse Gesundheitsdienstleistungen vorübergehend aussetzen.
Von Januar 2020 bis
Dezember 2020 übertraf die mit COVID-19 assoziierte vorzeitige Mortalität diejenige der normalen
saisonalen Grippe in einem
durchschnittlichen Jahr um das Zwei- bis Neunfache (Arolas et al., Nature, 2021). Die Auswirkungen auf
die Möglichkeit,
Gesundheitsdienstleistungen zu erbringen, waren beträchtlich: Laut einer Datenanalyse des Europäischen
Observatoriums für
Gesundheitssysteme und Gesundheitspolitik waren die am stärksten von der Pandemie betroffenen
Gesundheitsdienstleistungen die
zahnärztlichen Leistungen (91 %), die Diagnose und Behandlung nicht übertragbarer Krankheiten (76 %),
Beratungen zu
Familienplanung und Verhütungsmethoden (74 %) sowie mobile Angebote (sog. Outreach-Services) für
Routineimpfungen (63 %).
Auf globaler Ebene ist die Bereitstellung von Gesundheitsdienstleistungen während der Pandemie um
insgesamt 37 %
zurückgegangen. Das bedeutet, dass zahlreiche Leistungen und Interaktionen deutlich reduziert werden
mussten, darunter Arztvisiten
(42 %), Hospitalisierungen (28 %), Diagnose- (31 %) und Therapieleistungen (30 %) (Moynihan et al.,
British Medical Journal, March
2021).
Eine der wenigen positiven Nebenwirkungen der Pandemie war die rasche Umstellung auf
digitale
Gesundheitsdienstleistungen, wie die vielfache Zunahme der Nachfrage nach Videokonsultationen in allen
europäischen Ländern seit
Beginn der Pandemie und das anhaltende Interesse aller Anspruchsgruppen, einschliesslich
Patientenorganisationen, zeigt.
Wie sollten sich die Gesundheitssysteme nach COVID-19 transformieren?
Die Studie zeigt, dass die
Gesundheitssysteme in Europa vier strategische Hauptrichtungen verfolgen sollten:
- Prävention
und frühzeitige
Interventionen fördern: Die verstärkte Fokussierung auf Prävention und frühzeitige Intervention wird zum
Gesundheitsschutz der
Einzelnen und der Gesamtbevölkerung beitragen und die Widerstandsfähigkeit der Gesundheitssysteme
im Zuge der sich wandelnden
Nachfrage nach Gesundheitsdienstleitungen verbessern.- Vorausplanen: Durch die Evaluation künftiger
Gesundheits- und
Technologietrends werden Gesundheitssysteme in der Lage sein, die sich verändernden Bedürfnisse der
Bevölkerung mit minimalen
Disruptionen abzudecken.- Vorteile der Digitalisierung nutzen: Im Zuge der aktuellen Dynamik im Bereich
eHealth sollten die
Entscheidungsträger Massnahmen fördern, welche die digitale Infrastruktur stärken, und Anreize dafür
bieten, eine virtuelle
Gesundheitsversorgung bereitzustellen.- Auf Menschen und Behandlungsergebnisse fokussieren: Indem
die Bereitstellung von
Gesundheitsdienstleistungen gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten konzipiert und auf ihre
Bedürfnisse abgestimmt wird,
verbessert sich die Patientenerfahrung und wird das Vertrauen in die Gesundheitssysteme
wiederhergestellt.
PwC ist der
Ansicht, dass die Antworten auf künftige Krisen dieser Art vor allem darin bestehen werden, dass
verschiedene Parteien und
Anspruchsgruppen die Initiative ergreifen und gemeinsam die identifizierten strategischen Themen
angehen. Daher sollten die
Empfehlungen der Studie eine Plattform zum Dialog zwischen den diversen Parteien bieten und in der
Folge die Entwicklung von
Lösungen anstossen, die gemeinsam erarbeitet und anschliessend im Rahmen ihrer Umsetzung
verbessert und ausgebaut werden
können.
Die EFPIA wird am 24. September 2021 an einem virtuellen Event im Detail auf diese
Studie eingehen. Dabei wird sie
über die Rolle der Industrie bei der Entwicklung zukunftsfähiger, widerstandsfähiger Gesundheitssysteme
diskutieren und
Möglichkeiten erörtern, wie innovative Lösungen verbreitet und neue Partnerschaften in ganz Europa
geschlossen werden können
(weitere Informationen finden Sie hier und zur
Registrierung gelangen Sie hier).
Download
Weitere Informationen zur Studie und ihren Ergebnissen finden Sie
auf www.pwc.ch/health-systems-
after-COVID-19
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Konradin Krieger
PwC | Manager I Team Leader External Communications
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