Zürich - Die Situation ist vergleichbar zum Vorjahr, aber dank dem guten Impffortschritt ist die
Ausgangslage sogar besser. Es ist somit höchst erfreulich, dass der Bundesrat heute beschlossen hat, die
Massnahmen im Gastgewerbe stark zu lockern, ähnlich wie im letzten Sommer, und das bereits ab
Samstag, 26. Juni. Im Aussenbereich gibt es abgesehen vom Abstand zwischen den Gästegruppen keine
Einschränkungen mehr. Im Innenbereich sind nun auch grössere Gästegruppen möglich. Die Masken
werden getragen, sobald Gäste anwesend sind und man nicht sitzt. Die Kontaktdaten müssen nur noch im
Innenbereich von einer Person je Gästegruppe erfasst werden. Auch für Veranstaltungen wurden wichtige
Lockerungsschritte beschlossen. Damit die Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben im Herbst nicht
wieder eingeschränkt werden, gilt es im Sommer die nötigen Vorkehrungen zu treffen. Die Kapazität der
IPS-Betten muss bei Bedarf erhöht werden können.
Der Bundesrat hat heute grössere Lockerungen als erwartet beschlossen. "Für unsere Branche als
auch für die Bevölkerung ist das ein weiterer wichtiger Schritt hin zur Normalität", sagt Casimir Platzer,
Präsident von GastroSuisse. So werden im Aussenbereich bereits ab Samstag praktisch alle
Einschränkungen aufgehoben - keine Maske, keine Sitzpflicht, keine Beschränkung der Gästegruppe
mehr. Auch im Innenbereich wird stark gelockert: Ab Montag gibt es keine Beschränkung mehr der Grösse
der Gästegruppen. "Wir freuen uns sehr darauf", sagt Platzer. Dies gibt uns eine echte Perspektive. "Wir
hatten aufgezeigt, dass strengere Massnahmen als im letzten Sommer nicht verhältnismässige wären",
sagt Platzer und betont: "Der Bundesrat hat uns gehört und das freut uns ausserordentlich." Im
Innenbereich wurde die Benachteiligung gegenüber den privaten Bereichen endlich eliminiert und je nach
Konzept sind jetzt auch Veranstaltungen zwischen 250 und 1000 Personen möglich. Der
Anwendungsbereich für das Covid-Zertifikat sieht Restaurants, Cafés und Bars immer noch im Orangen
Bereich. "Jeden Tag kehren in unseren Betrieben 2,5 Millionen Menschen ein", betont er. Dass der
Bundesrat der Meinung ist, ein solcher Besuch sei nicht alltäglich, ist nur schwer nachvollziehbar. Der
Bundesrat könnte je nach epidemiologischer Lage verordnen, dass Restaurants, Cafés und Bars nur noch
Gäste mit einem Covid-Zertifikat einlassen. Damit würde faktisch ein Impfzwang durchgesetzt und somit
Privilegien für Geimpfte geschaffen. Das würde zu einer Zweiklassengesellschaft führen und wäre
verfassungswidrig. Eine solche Situation könnte dann eintreffen, wenn das Gesundheitswesen
nicht genügend für eine weitere Welle fit gemacht wird. "Bund und Kantone müssen jetzt alles daran
setzen, damit bei einem allfälligen erneuten Anstieg im Herbst genügend IPS-Betten und Personal
vorhanden sind", fordert Platzer. Während der Krise wurde die Anzahl IPS-Betten nämlich laufend und
stark reduziert, was eine schnelle Auslastung befeuerte. Wichtig ist auch, dass der Bundesrat bei künftigen
Entscheiden nicht nur epidemiologische Richtwerte berücksichtigt, sondern auch wirtschaftliche und
gesellschaftliche Aspekte abbildet. "Dies hat er bisher kläglich unterlassen", betont Platzer. Entscheidend
wird auch sein, dass der Bundesrat bei den PCR-Tests künftig die Quantifizierung der Proben begrenzt.
"Diese Tests sind ansonsten nicht zuverlässig", sagt Platzer und fügt an: "Es ist international anerkannt,
dass zu hohe Ct-Werte viele falsch oder irrelevant Positive ergeben und in vielen Ländern wurden die Ct-
Werte auch schon gedeckelt, was zu deutlich tieferen Fallzahlen führt und genauere Prognosen zur Folge
hat." "Freuen wir uns aber zuerst mal auf die angekündigten Lockerungen und auf einen tollen
Sommer", meint Platzer abschliessend. Pressekontakt: GastroSuisse-Präsident Casimir Platzer Telefon 044 377 53 53, communication@gastrosuisse.ch
Über GastroSuisse:
GastroSuisse ist der Verband für Hotellerie und Restauration in der Schweiz. Wir vertreten die Interessen des Gastgewerbes, fördern das Image der Branche, engagieren uns für Berufsbildung und Qualität. Mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen unterstützen wir die Branche in ihrer Entwicklung.
Gegen 20’000 Mitglieder, davon rund 2500 Hotels, organisiert in 26 Kantonalverbänden und fünf Fachgruppen, machen uns zum grössten gastgewerblichen Arbeitgeberverband der Schweiz.
|