Zürich - Als erster baltischer Staat hat das estnische Parlament (Riigikogu) gestern im dritten Anlauf mit
deutlicher
Mehrheit ein Verbot von Pelzfarmen beschlossen. Die neue Regelung verbietet die Zucht und Haltung von
Tieren
ausschliesslich oder hauptsächlich zum Zweck der Pelzgewinnung. Nach einer Übergangsfrist müssen
Pelzfarmen
spätestens Anfang 2026 geschlossen werden. Die Pelzindustrie in Estland schrumpft seit Jahren – zuletzt
waren nur
noch einige kleine Chinchilla-Farmen aktiv, grössere Fuchs- und Nerzfarmen standen unter anderem
wegen der
COVID-19 Pandemie leer. Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN begrüsst diesen wichtigen
und
zeitgemässen Schritt der estnischen Regierung und fordert die EU auf, die grausame Pelzzucht ein für alle
Mal zu
beenden.
Estland ist das neunte EU-Land, welches ein Verbot der tierquälerischen Pelzfarmen beschliesst. Zuvor hatten bereits acht EU-Mitgliedstaaten
nach anhaltenden Tierschutzdiskussionen auf nationaler Ebene Haltungsverbote beschlossen, welche teilweise noch in der Übergangsfrist sind
(Belgien, Kroatien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Slowakei, Slowenien, Tschechien). In fünf weiteren Mitgliedstaaten laufen parlamentarische
Verfahren zur Einführung solcher Verbote (Bulgarien, Frankreich, Irland, Litauen und Polen). In der Schweiz gibt es aufgrund strengerer
Haltungsvorschriften keine Pelzfarmen mehr. Wegen massiver COVID-19 Ausbrüche auf über 400 Nerzfarmen in der EU wurde das für 2024
geplante Verbot von Nerzfarmen in den Niederlanden auf 2021 vorgezogen. Dänemark, Schweden und Italien haben die Zucht von Nerzen bis 2022
ausgesetzt. In Flandern, der letzten Region mit Nerzfarmen in Belgien, haben Nerzfarmer aufgrund des Corona-Risikos und der niedrigen Fellpreise
die Produktion bis Ende 2021 eingestellt. Thomas Pietsch, Wildtier- und Pelzexperte bei VIER PFOTEN: «Die Signale aus den EU-Mitgliedstaaten zeigen eindeutig, Pelzfarmen sind nicht mehr zeitgemäss. Neben der grausamen
Tierquälerei auf den Farmen nur zur
Herstellung
leicht ersetzbarer Modeartikel hat die COVID-19 Pandemie auch die gravierenden Gesundheitsgefahren offengelegt, die von Nerzfarmen ausgehen.
Um das Wohlergehen von Tieren und Menschen zu schützen, muss die Pelztierzucht in der gesamten EU schnellstens beendet werden.» Link
zur Petition: Für ein Ende der grausamen Pelzindustrie, bevor sie die
nächste Pandemie verursacht
https://help.four-paws.org/de-CH/f%C3%BCr-ein-ende-der-grausamen-pelzindustrie-bevor-sie-die-n%C3%A4chste-pandemie-verursacht
Medienkontakt: Chantal Haeberling Kommunikation Schweiz VIER PFOTEN Schweiz Enzianweg 4 8048 Zürich Tel.
+41 43 311 80 90 chantal.haeberling@vier-pfoten.org
www.vier-pfoten.ch
Über VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz:
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen.
Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.
|