Die Braunbärin, die im Dezember 2020 von der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN gerettet wurde und
in Arosa ihr neues Leben starten durfte, hat nun zum ersten Mal die Natur im Arosa Bärenland erkundet.
Nach der Winterruhe und der Eingewöhnungsphase in der Innenanlage, war der Schritt in den
grossflächigen Aussenbereich Süd ein weiterer Meilenstein auf dem Weg in ein Leben, das den
natürlichen Bedürfnissen von Bären entspricht.
Zögerliches, aber mutiges Verhalten in der Aussenanlage Die
Aussenanlage im Arosa Bärenland konnte Jambolina in den vergangenen Wochen intensiv von ihrer
Stallung aus beobachten. Von dort hat sie auch gesehen, wie sich Meimo und Amelia draussen aufhalten.
Nun war Jambolina bereit, diese grosszügige Anlage mit Bächlein, Teichen und Bäumen auch selbst zu
erkunden. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich Meimo und Amelia abgetrennt in einem anderen Anlageteil auf.
Bei der Entlassung ins Aussengelände zeigte sich Jambolina zunächst vorsichtig. Obwohl sie die Anlage
bereits von ihren Beobachtungen kennt, war sie zurückhaltend und ging nur vorsichtig voran. «Dieses
Verhalten haben wir erwartet und ist ganz natürlich. Skepsis ist bei Tier und Mensch eine wichtige
Überlebensstrategie», meint Dr. Hans Schmid, wissenschaftlicher Leiter im Arosa Bärenland. Nach den
ersten zögerlichen Schritten beschnupperte Jambolina alles sehr intensiv und setzte neugierig ihre Tatzen
auf die braunen Grasflecken im Arosa Bärenland. Dann gab es kein Halten mehr. Zielstrebig steuerte sie
auf den Teich zu und nahm ein ausgiebiges erstes Bad. Danach ging sie auf eine grosse Entdeckungstour
im Aussengelände, sprintete über die weitläufige Anlage und genoss die Bewegung in der Natur sichtlich.
Ein grosser Tag, für das 12-jährige Bärenweibchen und das ganze Team vom Arosa Bärenland.
Jambolina wird von den Pflegern als tapfer und unternehmungslustig beschrieben, eine gewisse Skepsis
wird der Bärin aber auch zugeschrieben. Diese Charakterzüge zeigten sich auch am heutigen Tag der
Entlassung. «Wir sind nicht überrascht über Jambolinas Verhalten und freuen uns sehr, dass sie sich
bereits nach kurzer Zeit gut in der Aussenanlage zurechtfindet», ist man sich unter den Tierpflegern einig.
Wie schnell sich Jambolina an die neue Umgebung gewöhnen wird ist zum jetzigen Zeitpunkt schwierig zu
sagen. Da im Arosa Bärenland niemand die genaue Vergangenheit der Bärin kennt, sind auch die
Experten auf die weitere Entwicklung gespannt. So waren beispielsweise Amelia und Meimo nach der
Entlassung ins Aussengelände 3 Wochen am Stück nur noch draussen, während Napa immer wieder in
die vertraute Innenanlage zurückkehrte. «Wenn Jambolina nach wenigen Wochen mit dem natürlichen
Gelände vertraut ist, lassen wir sie zuerst mit Meimo und danach auch mit Amelia zusammen», erklärt Dr.
Hans Schmid. Es steht also eine spannende Zeit für die Bären und alle Bärenfreunde bevor.
Erfreute Gesichter auf der Besucherplattform Die ersten Schritte von
Jambolina wurden nicht nur von den Pflegern, sondern auch von Besuchern und den Verantwortlichen
seitens VIER PFOTEN gespannt beobachtet. Alexandra Mandoki, Länderchefin von VIER PFOTEN
Schweiz zeigte sich sehr erfreut. «Solche Momente verschaffen mir immer wieder Gänsehaut und es ist
einfach unglaublich schön zu sehen, wie wir den Bären ein neues Leben ermöglichen können.» Auch das
Team vom Arosa Bärenland ist stolz, der ehemaligen Zirkusbärin mitten in der Aroser Bergwelt ein
möglichst naturnahes Leben zu bieten. Als «hochemotionaler Prozess» beschreibt Pascal Jenny die
Entlassung von Jambolina in die Aussenanlage. Für den Präsidenten der Stiftung Arosa Bären ist klar,
dass der Tierschutz im Arosa Bärenland an erster Stelle steht. Eine sorgfältige Heranführung an die
natürliche Umgebung sei deshalb zentral und man werde Jambolinas Entwicklung weiterhin intensiv
beobachten. Das Zirkusleben hinter sich gelassen Jambolina
wurde in der Ukraine als Zirkusbärin zur Belustigung der Zuschauer eingesetzt. Im Ballettröckchen
Kunststücke aufzuzeigen, gehörte zu ihrem Alltag. Weil ihr Dompteur nach Ausbruch der Corona
Pandemie keine Zirkusauftritte mehr halten konnte, hielt er die Braunbärin in einem viel zu kleinen Käfig in
seiner Garage gefangen. Über Jahre hinweg hatte sie keine Möglichkeit ihre natürlichen Bedürfnisse
auszuleben. Umso erfreulicher, dass Jambolina in Arosa Schritt für Schritt zu ihren Instinkten zurückfindet.
Nach der Rettung durch die Stiftung VIER PFOTEN im Dezember 2020 hielt sie diesen Winter zum ersten
Mal eine verdiente Winterruhe und erlernt nun auch das natürliche Verhalten in der 28’000 m² grossen
Aussenanlage im Arosa Bärenland. Beobachten Sie Jambolina auf Ihrem
weiteren Weg Das Arosa Bärenland ist zurzeit an den Wochenenden geöffnet. Vom
Abenteuerweg und der Besucherplattform aus, lassen sich die Bären in der Aussenanlage sehr gut
beobachten. Die Tierpfleger vor Ort geben auch Auskunft über die Entwicklung der Bären. In den nächsten
Tagen wird das Team vom Arosa Bärenland auch laufend auf Instagram und Facebook über Neuigkeiten
berichten. Ab dem Start der Sommersaison am 12. Juni 2021 ist das Arosa Bärenland dann täglich
geöffnet. Medienkontakt: Chantal Häberling Kommunikation Schweiz VIER
PFOTEN Schweiz Enzianweg 4 8048 Zürich Tel. +41 43 311 80 90 chantal.haeberling@vier-
pfoten.org www.vier-pfoten.ch
Über VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz:
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen.
Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.
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