Nach dem Rückzug der vergangenen Monate sehnen sich viele Menschen wieder nach analogen
Begegnungen und Gesprächen. So kommen die ersten nationalen Erzählcafé-Tage
genau zum richtigen Zeitpunkt: Am Wochenende vom 11. bis 13. Juni finden an über 50 Orten in der
ganzen Schweiz Erzählcafés zum Thema "Lebensereignisse" statt. Menschen, die sich
vorher nicht kannten, erzählen sich aus ihrem Leben. "Ein Erzählcafé dauert zwischen 60 und 90 Minuten
und wird sorgfältig moderiert. Das autobiografische Erzählen verbindet die
Personen und schafft ein Gefühl der Zusammengehörigkeit", erklärt Johanna Kohn, Dozentin für
Biografiearbeit an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW und Mitgründerin des
Netzwerks.
Erzählen ist freiwillig, Zuhören ist Pflicht
"Wer
beim Erzählcafé ans Kaffeekränzchen oder an den Stammtisch denkt, liegt falsch",
sagt Jessica Schnelle, die das Projekt beim Migros-Kulturprozent leitet. "Es geht um einen respektvollen,
inspirierenden Austausch, der Einblick in andere Lebensrealitäten gibt und hilft, sich
selbst zu reflektieren." Die Teilnahme an den Erzählcafés ist kostenlos. Damit sollen möglichst viele
Menschen das Format einmal selber ausprobieren können.
Jedes Erzählcafé
befolgt einige wenige Regeln: Beim Erzählcafé gibt es weder richtig noch falsch, das Gesagte steht nicht
zur Diskussion, und es wird auch nicht gewertet. Erzählen ist freiwillig, Zuhören
hingegen Pflicht. Alles, was während eines Erzählcafés geteilt wird, bleibt auch dort. Im Anschluss findet
ein informeller Austausch bei einem Kaffee statt.
Die Methode des
Erzählcafés wird in der Sozialarbeit, in der Schule oder auch mal bei einer Stadtführung angewendet. Die
Themen sind vielfältig und reichen von "Heimweh" über "Lieblingsbücher" bis zu
"Freundschaften". Nach dem Mauerfall halfen Erzählcafés zum Beispiel den Ost- und Westberliner*innen,
sich als neue Nachbarn kennenzulernen.
www.netzwerk-erzaehlcafe.ch/erzaehltage
So funktioniert ein
Erzählcafé (Erklärvideo): https://bit.ly/3hFMqBq
Durchführungsorte Erzählcafés vom 11. bis 13. Juni 2021 (Stand 25. Mai 2021)
In einigen Ortschaften finden gleich mehrere Erzählcafés statt, und es
kommen täglich neue Erzählcafés hinzu. Bitte Agenda konsultieren: https://www.netzwerk-erzaehlcafe.ch/erzaehltage/
Aarau,
Altdorf (UR), Baden (AG), Basel, Bern, Bern/Bümpliz, Biasca (TI), Bülach (ZH), Burgdorf (BE), Chur,
Dällikon (ZH), Diemerswil (BE), Einsiedeln (SZ), Ennenda (GL), Freiburg, Hägendorf
(SO), Hilterfingen (BE), La Tour-de-Trême (FR), Lausanne, Lugano, Morbio-Inferiore (TI), Neuchâtel,
Riggisberg (BE), Romont (FR), Seewen, (SZ), St. Gallen, Zuchwil (SO), Zug, Zürich und
online.
Das Migros-Kulturprozent unterstützt kulturelle und soziale Initiativen und bietet einer
breiten Bevölkerung ein vielfältiges Angebot. Neben traditionsreichen Programmen
setzt es gezielt Akzente zu zukunftsweisenden gesellschaftlichen Fragestellungen. Zum Migros-
Kulturprozent gehören auch die Klubschule Migros, das Gottlieb Duttweiler Institut, das
Migros Museum für Gegenwartskunst, die vier Parks im Grünen und die Monte-Generoso-Bahn.
Insgesamt investiert das Migros-Kulturprozent jährlich über 140 Millionen Franken.
Pressekontakt:
Barbara Salm,
Kommunikationsberaterin, Direktion Kultur und Soziales,
Migros-Genossenschafts-Bund, Tel:
+41 58 570 29 82 oder +41 79 796 06 84,
barbara.salm@mgb.ch