Comparis-Report zum Grundversicherungsmarkt 2016 bis 2021
Groupe Mutuel ist die grosse Verliererin im Grundversicherungswechselmarkt
Seit 2016 hat die Groupe Mutuel am meisten Grundversicherte verloren. Klare
Gewinnerin der letzten 5 Jahre ist die Helsana-Gruppe. Auf Gruppenebene liegt Helsana bei der
Kundengewinnung auch 2021 an der Spitze. Knapp dahinter mit 1’448’300 Grundversicherten folgt die
CSS-Gruppe. Das zeigt der Krankenkassenreport 2021 von comparis.ch. «Die beiden Branchenführer sind
in den letzten Jahren gewachsen. Helsana hat dabei trotz höherer Prämien stärker zugelegt als die CSS,
weil sie mehr Geld für neue Kunden ausgegeben hat als ihre Konkurrentin», begründet Comparis-
Krankenkassenexperte Felix Schneuwly den stärkeren Zulauf bei Helsana als bei der CSS.
«Der
verbesserte Risikoausgleich hat die Groupe Mutuel zu stärkeren Prämienerhöhungen gezwungen als zum
Beispiel die ebenfalls in der Romandie domizilierte Assura», erklärt Comparis-Krankenkassenexperte Felix
Schneuwly den Massenexodus. Doch auch die Assura stagniert. Mit 47’000 Grundversicherten erleidet sie
den grössten Kundenverlust der abgelaufenen Wechselsaison.
Helsana und
CSS sind die Gewinnerinnen
Gewinnerin in diesem Spiel ist die Helsana-Gruppe. Sie ist
seit 2016 um 295’200 Grundversicherte gewachsen. Das entspricht einer Zunahme von 26 Prozent. Von
2020 auf dieses Jahr hat die Gruppe nochmals um 80’000 Kunden oder 5,8 Prozent zugelegt. Helsana ist
somit mit 1’450’000 Grundversicherten Marktführerin.
Dicht auf den Fersen ist ihr mit 1’448’300
Grundversicherten die CSS-Gruppe. Diese ist in den letzten 5 Jahren allerdings mit einem Plus von
129’600 Grundversicherten oder 9,8 Prozent weniger stark gewachsen und von der Helsana knapp
überholt worden. 2021 hat die CSS-Gruppe 63’800 Grundversicherte gewonnen (+4,6 Prozent).
«Die beiden Branchenführer sind in den letzten Jahren gewachsen. Helsana hat dabei trotz höherer
Prämien stärker zugelegt als die CSS, weil sie mehr Geld für neue Kunden ausgegeben hat als ihre
Konkurrentin», begründet Schneuwly den stärkeren Zulauf bei Helsana als bei der CSS.
Swica ist die stärkste mittelgrosse Kasse
Die Swica-Gruppe verkürzt mit
845’000 Versicherten 2021 den Abstand zu den grossen Konkurrentinnen. Das Winterthurer Unternehmen
hat mit 19,2 Prozent ein beachtliches Wachstum in den letzten 5 Jahren erzielt. Heuer hat die Swica-
Gruppe nochmals 20’000 neue Grundversicherte für sich gewinnen können und präsentiert sich als
stärkste in der Gruppe der mittleren Krankenkassen.
Bei den kleinen ist die
Sympany-Gruppe am meisten gewachsen
Bei den Kassen mit weniger als 300’000
Grundversicherten zeigen sich die Sympany-Gruppe und Atupri besonders wachstumsstark. Sympany ist
seit 2016 um 20,7 Prozent gewachsen auf eine Kundenbasis von heute 204’400. Atupri verzeichnet mit
einem Plus von 18,4 Prozent ein ähnlich gutes Wachstum auf 195’000 Grundversicherte 2021.
Gut 70 Prozent der Grundversicherten haben ein alternatives
Versicherungsmodell
Die Comparis-Analyse zeigt ausserdem, dass 2021 bereits gut 70
Prozent der erwachsenen Bevölkerung ein alternatives Versicherungsmodell haben. Gut die Hälfte hat ein
Hausarztmodell. Telmed (13 Prozent) und HMO (7 Prozent) folgen weit abgeschlagen noch nach der
Standardversicherung.
Die Standardversicherung ist bei
Einkommensschwächeren und in der Romandie beliebter
Bei den 30 Prozent
Standardversicherten dominieren Personen mit tieferen Einkommen. Von jenen mit einem
Bruttohaushaltseinkommen von bis zu 4’000 Franken pro Monat sind 42 Prozent standardversichert. Bei
den Personen, die über 8’000 Franken verdienen, sind es nur 21 Prozent. Zudem ist die
Standardversicherung in der Deutschschweiz mit 26 Prozent deutlich untervertreten gegenüber der
Romandie (37 Prozent der erwachsenen Versicherten) und dem Tessin (36 Prozent).
«Menschen
mit tiefen Einkommen sind häufiger krank als gut betuchte. Wer ein höheres Krankheitsrisiko hat, fährt
besser mit der Mindestfranchise», erklärt sich Schneuwly die hohe Zahlungsbereitschaft der wenig
Verdienenden und Personen in der lateinischen Schweiz.
Der gesamte Report «Krankenkassen
Grundversicherungs-Analyse 2021» ist downloadbar hier.
Methodik
Comparis hat die
Geschäftsberichte 2020 sowie die Aufsichtsdaten des Bundesamtes für Gesundheit von 2016 verglichen.
Zudem wurde eine repräsentative Befragung durch das Marktforschungsinstitut innofact im Auftrag von
comparis.ch im April 2021 unter 1’038 Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt.
Weitere Informationen: Felix Schneuwly, Krankenkassen-Experte,
Telefon: +41 79 600 19 12
E-Mail: media@comparis.ch, comparis.ch