Die heute publizierten Ergebnisse verdeutlichen, dass sich die im Jahre 2020 gemessene
Verunsicherung bezüglich der Beziehungen Schweiz-EU nicht fortgesetzt hat. 54% der Befragten
beurteilen die Bilateralen als vorteilhaft für die Schweiz, während 23% gleichzeitig Vor- und Nachteile
sehen. 16% beurteilen die Bilateralen als hauptsächlich nachteilig. Auf der argumentativen Ebene zählen
besonders der Anschluss der Schweiz an die Forschungs-und Bildungsprogramme, der Exportzugang
sowie die Mobilität zu den wichtigsten positiven Elementen der Verträge. Wie schon 2020 erreichen sie
jeweils Zustimmungswerte zwischen 80% und 90%. Leicht zugenommen hat zudem die Einschätzung zur
Notwendigkeit von ausländischen Fachkräften. Demnach sind geregelte Beziehungen zwischen der
Schweiz und der Europäischen Union von fundamentaler Bedeutung.
Das
institutionelle Rahmenabkommen findet eine ungebrochene Mehrheit
Wie schon im
vergangenen Jahr, befindet sich die Unterstützung für ein institutionelles Rahmenabkommen (InstA) mit
64% aller Stimmberechtigten auf einem stabilen Hoch. Die Sicherung des Exportmarktzugangs sowie die
Planungssicherheit für die Wirtschaft haben für sie dabei die grösste Priorität. Mit je 60% wird zudem die
Sorge um einen Aktualitätsverlust der Bilateralen sowie einen Bedeutungsverlust des Schweizer
Wirtschaftsstandorts geteilt. Um den bilateralen Weg zu erhalten, erachtet Interpharma ein
Rahmenabkommen mit der EU als notwendig. René Buholzer, der Geschäftsführer von Interpharma,
nimmt dazu wie folgt Stellung:
"Die Umfrage zeigt, dass ein bedeutendes
Potenzial von zwei Drittel der Stimmbevölkerung für ein Rahmenabkommen mit der EU vorhanden ist. Die
Politik muss nun dieses zukunftsgerichtete Potenzial abholen. Ohne geregelte Beziehungen mit der EU
verliert der Standort Schweiz im ohnehin zunehmenden internationalen Konkurrenzkampf weiter an
Boden. Entsprechend muss der Bundesrat jetzt geeint und schnellstmöglich die Gespräche zum
Rahmenabkommen weiterführen und die offenen Fragen klären. Denn auch Nichthandeln hat seinen
Preis."
Stabile Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU sind
gefordert
Die Schweiz muss sich aktiv für den Erhalt und die Verbesserung der
Rahmenbedingungen einsetzten. Dazu gehören politische Stabilität, Rechtssicherheit, offene
Exportmärkte, Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften, ein Forschungsklima in welchem Innovation
honoriert wird und ein attraktives steuerliches Umfeld. Interpharma erwartet deshalb vom Bundesrat, dass
er die Gespräche nun weiterführt und rasch die offenen Fragen klärt, um das Rahmenabkommen endlich
zu einem Abschluss zu bringen. Nur so können die bilateralen Verträge für die Zukunft fit gemacht und der
Wirtschaftsstandort Schweiz gestärkt werden. Die Schweizer Bevölkerung ist mit ihrer stabilen
Zustimmung bereit dazu.
Die wichtigsten Ergebnisse in Kürze
-
54% der Befragten beurteilen die Bilateralen als vorteilhaft, 23% sehen Vor- und Nachteile gleichzeitig,
16% beurteilen die Bilateralen als nachteilig. Die Coronakrise führt nicht zu einer Neuformatierung der
Einstellung gegenüber den Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU.
- 64% der Befragten
würden das institutionelle Rahmenabkommen an der Urne annehmen. Die Sicherung des Zugangs zum
Exportmarkt hat aus Sicht der Stimmberechtigten die höchste Priorität. 32% lehnen das
Rahmenabkommen ab.
Seit 2015 beauftragt Interpharma, der Verband der forschenden
pharmazeutischen Firmen der Schweiz, das Forschungsinstitut gfs.bern mit der Durchführung einer
Befragung zu den Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU.
Pressekontakt:
Samuel Lanz
Leiter Kommunikation
Interpharma
Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz
Tel. 079 766 38
86
samuel.lanz@interpharma.ch