Comparis-Hypotheken-Barometer für das erste Quartal 2021
Inflationsängste treiben Hypothekarzinsen auf ein 12-Monats-Hoch
Die Furcht vor einer Inflation lässt die Hypothekarzinsen steigen: Die Richtzinsen zehnjähriger
Hypotheken haben im ersten Quartal 2021 den höchsten Stand seit einem Jahr erreicht. Das zeigt das
aktuelle Comparis-Hypobarometer. «Viele glauben an ein baldiges Ende der Pandemie. Das befeuert die
Aussicht auf einen globalen Wirtschaftsboom – mit steigenden Kapitalzinsen», sagt Comparis-
Finanzexperte Fredéric Papp.
Zürich, 06. April 2021 – Die Richtzinsen für zehnjährige
Hypotheken lagen Anfang Jahr bei etwas über 1 Prozent. Am Ende des 1. Quartals 2021 liegt der Wert
nun bei 1,20 Prozent. In der Spitze kletterte der Richtzins auf 1,21 Prozent. Das zeigen die Daten von
HypoPlus, der Hypothekarspezialistin der Comparis-Gruppe. Das ist der höchste Stand seit zwölf
Monaten. Im Vorjahresquartal waren die Hypothekarzinsen maximal auf 1,19 Prozent angestiegen –
angetrieben durch den Corona-Schock. Weniger deutlich haben die Richtzinsen fünf- und zweijähriger
Hypotheken angezogen. Mit 0,92 und 0,86 Prozent liegen sie leicht unter den Werten des
Vorjahresquartals.
«Viele glauben an ein baldiges Ende der Pandemie. Das befeuert die Aussicht
auf einen globalen Wirtschaftsboom», begründet Comparis-Finanzexperte Frédéric Papp. Die Kehrseite:
Inflationsängste keimen auf und die Kapitalmarktzinsen steigen. «Höhere Kapitalmarktzinsen verteuern
wiederum die Refinanzierungskosten von Hypotheken», so Papp.
Anbieter
verengen Margen, Hypothekarnehmende profitieren
Die höheren Refinanzierungskosten
spiegeln sich in der Entwicklung des zehnjährigen Swap-Satzes. Dieser hat sich in den ersten drei
Monaten des laufenden Jahres um 35 Basispunkte auf etwas mehr als null Prozent erhöht.
Hypothekarinstitute wälzen den Swap-Anstieg aber bei weitem nicht vollends auf
Hypothekarnehmende ab. Das heisst: Die Preise sind nicht so stark gestiegen, wie sie könnten. Dafür hat
die Marge der Hypothekargeber abgenommen. Daten der zur Comparis-Gruppe gehörenden
Hypothekarspezialistin HypoPlus zeigen: Der durchschnittliche Richtzins erhöhte sich im ersten Quartal
bloss um 16 Basispunkte. Der beste ausgehandelte Zinssatz durch HypoPlus sogar nur um 8 Basispunkte.
«Diese Margenverengung zeigt klar, dass der Anbieterwettbewerb spielt. Davon profitieren
Hypothekarnehmende», sagt der Comparis-Finanzexperte.
Eine zehnjährige Festhypothek gibt
es bereits ab 0,76 Prozent. Das zeigen die Daten von HypoPlus. Im Vergleich zum Richtzins von 1,2
Prozent beträgt die Differenz 44 Prozentpunkte. Aufgerechnet auf eine Hypothek über 750’000 Franken
beträgt die potenzielle Ersparnis fast 3’300 Franken pro Jahr oder 33’000 Franken für die gesamte
Laufzeit.
Zinskurve ist steiler geworden
Die Zinsdifferenzen
zwischen kurzen, mittleren und langen Laufzeiten haben sich im ersten Quartal 2021 vergrössert. Das
zeigt die nachfolgende Tabelle. «Das ist das Resultat von aufgeflammten Inflationsängsten», sagt Papp.
Die Differenz zwischen einer zehnjährigen und einer fünfjährigen Festhypothek beträgt per Ende März 28
Basispunkte. Eine fünfjährige Festhypothek ist 6 Basispunkte teurer als eine zweijährige.
Bei den
Richtzinsen handelt es sich um Durchschnittswerte. Der konkret ausgehandelte Abschluss liegt in der
Regel deutlich tiefer.
Weitere Informationen
Frédéric Papp,
Finanzexperte, Telefon: 044 360 34 30, E-Mail: media@comparis.ch, comparis.ch