Bern - Für viele Motorradfahrer*innen beginnt ab Ostern die Saison. Das Sterberisiko gegenüber einem
Personenwagen liegt bei einem Motorradunfall rund fünfundzwanzigmal höher. Die Berner Fachhochschule
BFH hat in Crash-Tests untersucht, welche Motorradkategorie am meisten Schutz bietet.
Sehr geehrte Medienschaffende, Viele Motorradfahrer*innen, insbesondere Jugendliche, sind
sich des hohen Risikos nicht bewusst, das sie auf Schweizer Strassen eingehen. Gemäss Statistiken des
Bundesamtes für Strassen ASTRA verloren letztes Jahr auf dem Motorrad 52 und im Personenwagen 71
Personen ihr Leben. Damit liegt diese Zahl annähernd in der gleichen Grössenordnung. Bei den
Schwerverletzten waren die Motorräder mit 998 gegenüber den Personenwagen mit 611 Personen sogar
deutlich höher. Berücksichtigt man die geringere Fahrleistung der Motorräder, liegt das Sterberisiko
gegenüber dem Personenwagen rund fünfundzwanzigmal höher. Die Gründe dafür liegen in der stärkeren
Exponierung des*der Fahrer*in und in der passiven Sicherheit, die sich bei einem Unfall auf die
Bekleidung und den Helm beschränken. Einzig Luxusmodelle sind mit einem Airbag erhältlich. In Städten
und bei Junglenker*innen sind Roller stark verbreitet. Studierende der Automobil- und Fahrzeugtechnik an
der Berner Fachhochschule BFH haben deshalb im Rahmen einer Projektarbeit im Dynamic Test Center
untersucht, welche Motorradkategorie bei einer Frontalkollision das beste Schutzpotenzial aufweist.
Roller-Fahrer*innen am stärksten gefährdet In der
Versuchsanordnung wurden vier Crash-Tests durchgeführt. Dabei prallten Motorräder mit 50 km/h gegen
einen stehenden Personenwagen. Die Roller-Fahrer*innen prallten praktisch ungebremst auf und hätten
sich im Realfall schwerste bis tödliche Verletzungen zugezogen. Lenker*innen von Strassenmotorrädern
wurden dagegen aufgrund der Formgebung von Tank und Verschalung auf dem Motorrad effizient
zurückgehalten, sodass der besonders gefährliche Aufprall von Kopf, Hals oder Oberkörper abgebremst
oder teilweise sogar vollständig verhindert werden konnte. Mit der Abstützung des Beckens am Tank geht
allerdings ein erhebliches Verletzungsrisiko am Unterleib einher. Die Industrie
ist gefordert – die BFH forscht mit Soll künftig die Zahl der Motorradunfälle mit
Schwerverletzten oder gar Toten gesenkt werden, muss zwingend eine Erhöhung der passiven Sicherheit
durch die Motorradindustrie ins Auge gefasst werden. Die BFH leistet dazu mit ihrer Forschung einen
Beitrag. So kann künftig die Rückhaltung der Fahrer*innen bei Motorrädern verbessert werden.
Beispielsweise soll aufgrund dieser Erkenntnisse ein universelles Rückhaltesystem entwickelt werden, das
auch bei anderen Motorradkategorien Schutz bietet. Bis solche Systeme allerdings auf dem Markt sind,
empfiehlt es sich, bei der Wahl des Motorrades darauf zu achten, dass sich das Becken wie
beispielsweise auf einem Strassenmotorrad gegen vorne am Tank oder an der Verschalung abstützen
kann. Auch elektronische Assistenzsysteme der aktiven Sicherheit wie beispielsweise ABS, Kurvenlicht,
Wheelie- oder Traktionskontrolle sind vorteilhaft. Mit diesen Systemen kann das Risiko für Stürze oder
Unfälle nachweislich vermindert werden. Wichtig ist jedoch, dass das dadurch gewonnene
Sicherheitspolster nicht durch eine risikoreichere Fahrweise kompensiert wird. Bachelor of Science in Automobil- und Fahrzeugtechnik Der Bachelor-
Studiengang in Automobil- und Fahrzeugtechnik der BFH ist schweizweit der einzige seiner Art und wird
als Spezialität durchgehend parallel auf Deutsch und Französisch geführt. Gute Kenntnisse einer der
beiden Sprachen sind ausreichend für ein Studium am Standort Biel, dank des zweisprachigen Unterrichts
verbessern die Studierenden nebenbei aber auch die Kenntnisse der anderen Sprache.
Absolvent*innen tragen in ihrer weiteren beruflichen Laufbahn zu einer effizienten, sicheren und
nachhaltigen Mobilität bei. Dank ihrer fundierten Kenntnisse über bewegte Maschinen aller Art wie Autos,
Bahnen, Land- und Baumaschinen, Seilbahnen und Flugzeugsysteme eröffnen sich beste
Berufsaussichten in verschiedenen Tätigkeitsgebieten. Der nächste Bachelor-Studiengang in
Automobil- und Fahrzeugtechnik beginnt am 20. September 2021, Anmeldungen sind bis am 31. Juli
möglich. Ausführliche Informationen zum Studium, den Zulassungsbedingungen und den
Berufsperspektiven bietet die Webseite der BFH unter bfh.ch/ti/automobil oder der Besuch einer Infoveranstaltung: bfh.ch/automobil-info. Kontakt Raphael Murri, Dozent, Automobil- und Fahrzeugtechnik, Berner
Fachhochschule, raphael.murri@bfh.ch, +41 32 321 66 51
Bettina Huber, Kommunikationsspezialistin, Berner Fachhochschule, Technik und Informatik, bettina.huber@bfh.ch,
+41 32 321 63 79
Berner Fachhochschule, Mediendienst Technik und Informatik, Seevorstadt 103b, CH-2502 Biel,
mediendienst.ti@bfh.ch, bfh.ch/ti
Über Berner Fachhochschule BFH:
Die Berner Fachhochschule BFH ist eine anwendungsorientierte Hochschule. Neben der Lehre gehören Weiterbildung, Forschung und Entwicklung sowie Dienstleistungen zu unseren Kernkompetenzen.
Wer sich für ein Studium an der Berner Fachhochschule BFH entscheidet, hat die Chance, sein eigenes Studienfach aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten - vereint die BFH doch acht Departemente unter einem Dach.
Die Bachelor- und Masterstudiengänge sowie zahlreiche Weiterbildungsangebote geben der BFH ihr Profil. Standorte sind in Bern, Burgdorf, Biel, Zollikofen und Magglingen.
Praxisnähe garantiert auch das grosse Dienstleistungsangebot. Quer durch die Departemente werden Dienstleistungen für Dritte erbracht: Ob Produktprüfung, Planung, Expertise oder Beratung - die BFH ist ein kompetenter Partner.
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