Über die jüngsten terroristischen Angriffe in Niger ist SOS-Kinderdorf tief bestürzt und verurteilt diese aufs
Schärfste.
Massive humanitäre Krise
«Wir sind in grosser Sorge!
Niger gehört zu den Ländern mit den weltweit schwächsten Strukturen, egal, ob es um Bildung, Ernährung,
medizinische Versorgung oder Sicherheit geht», sagt Madougou Mamoudou, Leiter von SOS-Kinderdorf
Niger. Die Angriffe erschüttern ein Land, das sich - vergessen von der Weltbevölkerung - seit Jahren in einer
massiven humanitären Krise befindet.
Terror, Klimawandel und Hunger
Niger steht auf dem letzten Platz des «Index der menschlichen Entwicklung» der Vereinten Nationen.
Der Klimawandel und die zunehmende Wüstenbildung machen das Leben hier immer schwerer. 3,8 Millionen
Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, darunter 2 Millionen Kinder. Experten befürchten, dass im
Jahr 2021 457.000 Kinder unter fünf Jahren an akuter Unterernährung leiden werden. Über die Hälfte aller
Kinder zwischen 7 und 16 Jahren gehen nicht zur Schule. «Die Corona-Pandemie hat das Land in sämtlichen
Bereichen zusätzlich geschwächt», sagt Mamoudou. Für viele Kinder und Jugendliche gehe es ums
Überleben.
Bildung gegen Radikalisierung
SOS-Kinderdorf
Schweiz unterstützt im Niger 2’000 armutsbetroffene Familien und ihre Kinder dabei, eine selbstständige
Existenz aufzubauen und bietet 117 Kindern ohne elterliche Fürsorge ein liebevolles Zuhause im SOS-
Kinderdorf in Dosso. «Es ist wichtig, jetzt den unmittelbar Betroffenen des Massakers helfen zu können»,
betont der Programmverantwortliche Urs Bernhard. «Längerfristig soll unsere Arbeit vor Ort Perspektiven für
Kinder, Jugendliche und deren Familien schaffen. Bildung für alle ist hier ein wichtiges Fundament gegen die
Radikalisierung».
Medienkontakt:
Nathalie Rutz
Mediensprecherin
Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz
Tel.: 031 979 60 64
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kinderdorf.ch