Comparis-Abstimmungsempfehlung: Ja zum E-ID-Gesetz
«Das E-ID-Gesetz schafft Rechtssicherheit»
Am 7. März
stimmt das Schweizer Stimmvolk über das E-ID-Gesetz ab. Der Online-Vergleichsdienst Comparis
empfiehlt ein Ja. «Nur so fällt die Schweiz in der Digitalisierung nicht noch weiter zurück», sagt Comparis-
Digitalexperte Jean-Claude Frick. Doch damit sei es nicht getan. Bund und Kantone hätten punkto
Digitalisierung einen grossen Aufholbedarf. «Ein Nein erhöht den Rückstand um weitere vier Jahre», warnt
Frick.
«Die Benutzerfreundlichkeit entscheidet, ob sich die E-ID
durchsetzt»
Der Online-Vergleichsdienst befürwortet deshalb die Vorlage. «Die E-ID ist
kein elektronischer Pass und keine elektronische ID. Sie ist lediglich ein Login, mit dem Personen freiwillig
ihre Identität staatlich verifizieren lassen können, um etwa ein Bankkonto online zu eröffnen oder einen
Strafregisterauszug anzufordern oder sich beim Online-Shopping zu identifizieren», so Frick. Die Hoheit
über die Identitätsdaten bleibe dabei ausschliesslich beim Bund. «Mit der Referenzierung auf das
Obligationenrecht und auf das Datenschutzgesetz schaffe das E-ID-Gesetz Rechtssicherheit», findet der
Comparis-Experte.
Private haben laut Frick Anreize, technische Neuerungen einzubauen, ohne
die Sicherheitsstandards zu schwächen. «Denn die Benutzerfreundlichkeit wird letztlich entscheiden, ob
sich die E-ID im Alltag durchsetzt oder ob Google und Co. das Rennen machen», ist er überzeugt. Im
Gegensatz zu Google und Co. müssten Anbieter eines Logins gemäss E-ID-Gesetz aber die Daten in der
Schweiz nach Schweizer Recht verwalten.
«Die E-ID in der jetzt vorliegenden Form ist nicht
perfekt. Aber wir können uns einen jahrelangen Stillstand beim Thema digitale Identifizierung nicht leisten.
Deshalb sage ich Ja zur E-ID», so Frick. Die Datenschutzbedenken der Kritiker müssten allerdings ernst
genommen werden. Der Staat müsse seine Kontrollfunktion aktiv wahrnehmen.
«Der Bund muss eine umfassende Digital-Strategie entwickeln»
Ein Ja zur E-
ID bedeutet laut Frick aber noch lange nicht, dass alles gut ist. «Das Coronavirus hat den Rückstand der
Schweiz beim Thema Digitalisierung gnadenlos aufgezeigt. Sobald das Virus unter Kontrolle ist, muss eine
breite Diskussion stattfinden, wie der Staat digitalisiert werden könnte. Die E-ID ist ein erster Schritt in die
richtige Richtung», fordert er. So stünden dem Bundesrat nach einem Jahr Krise immer noch keine
schweizweit einheitlich erfassten Daten in Echtzeit als Basis für seine Entscheide zur Verfügung. Ebenso
gäbe es keine integrierte Lösung für den Corona-Impfausweis, da die Einführung des elektronischen
Patientendossiers unter chronischer Verzögerung leide und die Swiss-Covid-App keinerlei zusätzliche
Feature-Integrationen erlaube. «Der materielle und immaterielle Schaden, den die digitalen Versäumnisse
der letzten Jahre nun anrichten, ist gigantisch. Der Bund muss eine umfassende Digital-Strategie
entwickeln, egal wie die Abstimmung vom 7. März ausgeht», so Frick.
Weitere
Informationen: Jean-Claude Frick, Digital-Experte, Telefon: 044 360 53 91, E-Mail: media@comparis.ch, www.comparis.ch