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BFS: Beschäftigung in der Schweiz sinkt im 4. Quartal 2020 zum dritten Mal in Folge
Publikationsdatum:     01.03.2021
Druckdatum:     25.04.2024
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BFS: Beschäftigung in der Schweiz sinkt im 4. Quartal 2020 zum dritten Mal in Folge

Im 4. Quartal 2020 ist die Gesamtbeschäftigung (Anzahl Stellen) im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,4% gefallen (+0,1% zum Vorquartal). Bei den Frauen betrug der Rückgang 0,6%, während die Beschäftigung bei den Männern um 0,3% zurückging. In Vollzeitäquivalenten sank die Beschäftigung im selben Zeitraum ebenfalls um 0,4%. In der gesamten Wirtschaft wurden 12 600 offene Stellen weniger gezählt als im entsprechenden Vorjahresquartal (–16,1%) und der Indikator der Beschäftigungsaussichten zeigt nach unten (–2,4%). Dies geht aus den neuesten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

Gemäss der Beschäftigungsstatistik wies die Schweiz im 4. Quartal 2020 insgesamt 5,135 Millionen Beschäftigte im sekundären und tertiären Sektor auf. Dies entspricht einer Abnahme von 0,4% (–23 000 Stellen) innert Jahresfrist. Sowohl im sekundären (Industrie und Baugewerbe) als auch im tertiären Sektor (Dienstleistungen) sank die Beschäftigung um 1,2% (–13 000 Stellen) respektive 0,2% (–10 000 Stellen). Bei den Frauen ging die Beschäftigung um 0,6% zurück (–14 000 Stellen), bei den Männern war ein Rückgang von 0,3% zu beobachten (–9000 Stellen).

Bei den saisonbereinigten Werten stieg die totale Beschäftigung im Vergleich zum Vorquartal um 0,1% (+6000). Während sie im tertiären Sektor um 0,4% anwuchs (+14 000), sank sie im sekundären Sektor um 0,3% (–3000). In Vollzeitäquivalenten belief sich das Beschäftigungsvolumen insgesamt auf 3,995 Millionen Stellen (–0,4% gegenüber dem Vorjahresquartal). Die Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten sank im sekundären (–12 000 Einheiten; –1,2%) und im tertiären Sektor (–4000 Einheiten; –0,1%).

Starker Rückgang im sekundären Sektor, im Gastgewerbe und in der Temporärbranche
Im sekundären Sektor war das Beschäftigungswachstum sowohl im Abschnitt «Verarbeitendes Gewerbe» (–8000; –1,2%) als auch im Abschnitt «Baugewerbe» (–6000; –1,6%) rückläufig. Der tertiäre Sektor entwickelte sich je nach Wirtschaftsabschnitt unterschiedlich. Weiterhin stark betroffen von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sind der Abschnitt «Gastgewerbe» (–41 000; –15,2%) und die Branche «Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften» (–10 000; –7,8%). Ein Wachstum ist hingegen unter anderem im Abschnitt «Gesundheits- und Sozialwesen» (+21 000; +2,8%) und in der Branche «Detailhandel» (+7000; +2,3%) zu beobachten.

Unterschiedliche Beschäftigungslage nach Regionen und Sektoren
Im 4. Quartal 2020 zeigte die Entwicklung der Beschäftigung in fast allen Grossregionen nach unten: Im Jahresvergleich nahm die Beschäftigung nur in der Ostschweiz zu (+0,8%). In den übrigen Grossregionen nahm die Beschäftigung ab, wobei der Rückgang wiederum im Tessin (–4,4%) besonders stark ausfiel. Im sekundären Sektor verzeichnete nur die Genferseeregion (+1,5%) eine Zunahme der Beschäftigten. Die restlichen Grossregionen verzeichneten Rückgänge zwischen 1,0% (Nordwestschweiz und Zentralschweiz) und 2,5% (Espace Mittelland). Der tertiäre Sektor vermeldete in der Region Espace Mittelland (+0,6%) und in der Ostschweiz (+1,7%) einen Anstieg der Beschäftigten.

Anzahl offener Stellen geht weiter zurück
In der gesamten Wirtschaft wurden 12 600 offene Stellen weniger gezählt als im entsprechenden Vorjahresquartal (–16,1%). Die Anzahl offener Stellen ging sowohl im sekundären als auch im tertiären Sektor um 15,3% respektive 16,4% zurück. Die Quote der offenen Stellen entsprach im Total 1,3%, im sekundären Sektor 1,3% und im tertiären Sektor einem Anteil von 1,2%.

Negative Beschäftigungsaussichten
Im 4. Quartal 2020 repräsentieren die Unternehmen, welche den Personalbestand im nächsten Quartal beibehalten wollen, 72,2% der Gesamtbeschäftigung (72,2% im Vorjahresquartal). Diejenigen Unternehmen, die eine Erhöhung der Beschäftigtenzahl planen, vertreten 8,5 % der Beschäftigten (9,9% im Vorjahresquartal). Jene Unternehmen, die ihrerseits einen Beschäftigungsabbau beabsichtigen, stehen für 7,1% (4,2% im Vorjahresquartal) der Beschäftigten. Der Anteil der Unternehmen, die sich zur Frage nicht geäussert haben, beläuft sich auf 12,1% der 18 000 befragten Unternehmen (13,7% im Vorjahresquartal).

Der Indikator der Beschäftigungsaussichten, der aus diesen Angaben berechnet wird, ist gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken (1,01; –2,4%). Einen Tiefpunkt erreicht der Indikator im «Gastgewerbe» (0,89; – 10,9%), wo auch im nächsten Quartal nicht mit einer Erholung zu rechnen ist.

Weniger Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von qualifiziertem Personal
Die Schwierigkeiten bei der Personalrekrutierung von gelernten Arbeitskräften haben im Vergleich zum Vorjahresquartal abgenommen (28,2%; –3,9 Prozentpunkte). Dies liegt einerseits daran, dass offene Stellen leichter besetzt werden konnten, aber auch, dass weniger Personal gesucht wurde.


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