Zürich – Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN hat 61 Hunde in ihre Obhut genommen. Diese
wurden am 21. Februar von lokalen Behörden in Siem Reap, Kambodscha, konfisziert. Die jungen Hunde
– viele von ihnen noch Welpen – waren auf dem Weg in ein Schlachthaus in Kampong Cham, als
Polizisten sie eingepfercht in sechs kleinen Käfigen in einem Kleinbus entdeckten. Der Fahrer des Busses
wurde an Ort und Stelle verhaftet. Obwohl in Siem Reap der Handel mit Hundefleisch bereits seit Juli 2020
verboten ist, war es in Kambodscha die erste von der Regierung durchgeführte Beschlagnahmung von
Hunden, die für die Schlachtung bestimmt waren.
VIER PFOTEN unterstützt Behörden bei erstmaliger Konfiszierung von Hunden Nach der Konfiszierung wurden alle Hunde aus den engen Käfigen befreit und
vorübergehend in ein kleines, provisorisches Gehege entlassen. Gemeinsam mit den lokalen
Organisationen «Paw Patrol Cambodia» und «Animal Rescue Cambodia» kümmert sich VIER PFOTEN
um die Beschaffung von Futter und Medikamenten für die hungrigen Hunde. Ein Tierärzte-Team und die
lokalen Behörden sind derzeit vor Ort, um die Hunde zu impfen und ihre Verletzungen zu versorgen. Bei
den beschlagnahmten Hunden handelt es sich sowohl um gestohlene Haustiere als auch um Streuner.
«Viele der Hunde sind noch Welpen. Sie leiden unter Hitzeerschöpfung und sind stark dehydriert. Es ist
unklar, wie lange die Hunde in dem Kleinbus ausharren mussten. Sie waren extrem hungrig, was darauf
schliessen lässt, dass sie mehrere Tage nichts zu essen hatten. Wir bereiten derzeit ein Aussengehege
vor, wo die Hunde sicher untergebracht und versorgt werden, bis wir ein neues Zuhause für sie gefunden
haben. Dieses erstmalig harte Durchgreifen der Behörden sendet eine klare Botschaft an
Hundefleischhändler in Kambodscha. Der Handel wird nicht mehr toleriert», sagt Dr. Katherine Polak,
Tierärztin und Leiterin der VIER PFOTEN Streunerhilfe in Südostasien. Touristen-Liebling Siem Reap als Dreh- und Angelpunkt für Hundefleischhandel
Siem Reap hat im Juli 2020 als erste Provinz Kambodschas das Schlachten und Handeln von Hunden
für ihr Fleisch verboten, dennoch gilt sie laut VIER PFOTEN nach wie vor als Hotspot für den landesweiten
Hundefleischhandel. Recherchen zeigen, dass Kleinbusse jeden Monat geschätzt 3'750 lebende Hunde,
eingepfercht in kleinen Käfigen, von Siem Reap zu den grossen Schlachthäusern in Kampong Cham,
Kampong Thom und Skun bringen. Dort werden sie ertränkt, erstochen oder erhängt, enthaart und von
Grosshändlern an die über hundert dokumentierten Hundefleisch-Restaurants in der Hauptstadt Phnom
Penh verkauft. Jährlich werden in Kambodscha geschätzt drei Millionen Hunde für ihr Fleisch getötet. Das
erstmalige Einschreiten der offiziellen Behörden wird als positives Signal gewertet. Seit 2018 arbeitet VIER
PFOTEN eng mit der kambodschanischen Regierung zusammen, um den brutalen Handel mit
Hundefleisch zu beenden. Der Handel ist nicht nur grausame Tierquälerei, sondern stellt auch aufgrund
von Tollwut-Ausbrüchen und Verbreitung zoonotischer Krankheiten ein Risiko für die öffentliche
Gesundheit dar. Über eine Million Menschen weltweit gegen den Hunde- und
Katzenfleischhandel Um den Hunde- und Katzenfleischhandel in Südostasien nachhaltig
zu beenden, hat VIER PFOTEN eine Kampagne auf internationaler und nationaler Ebene in Kambodscha,
Vietnam und Indonesien gestartet. Über eine Million Menschen weltweit haben bereits die Petition für das
Ende des grausamen Handels unterschrieben. «Durch Aufklärungsarbeit und Kooperationen mit den
verantwortlichen Behörden und Tourismusverbänden sollen die Regierungen dazu gebracht werden,
strenge Tierschutzgesetze einzuführen, die den brutalen Handel verbieten. Das wird nicht nur Tiere,
sondern auch Menschen schützen. Die aktuelle COVID-19 Pandemie hat gezeigt, welche Risiken der
Handel mit lebendigen Tieren birgt. Unhygienische Haltungsbedingungen, brutale Praktiken, Vermischung
kranker Tiere: Das alles ist auch im Hunde- und Katzenfleischhandel zu beobachten. Es ist ein ideales
Umfeld für die Entstehung neuer Viren», erklärt Dr. Karanvir Kukreja, Tierarzt und Leiter der VIER
PFOTEN Kampagne in Südostasien. Darüber hinaus unterstützt VIER PFOTEN lokale
Tierschutzorganisationen und Gemeinden mit humanen und nachhaltigen Programmen zum Management
der Hunde- und Katzenpopulation. VIER PFOTEN ist auch Teil der Tierschutzkoalitionen DMFI (Dog Meat
Free Indonesia) und ACPA (Asia Canine Protection Alliance), die gegen den Handel in Südostasien
lobbyieren. Fotos / Videos Zur aktuellen Presseaussendung
finden Sie hier eine
Foto-Auswahl: https://four-
paws.canto.global/b/RUMTA(© VIER PFOTEN | Kim Chhay) Filmmaterial (rough cut) ist hier
herunterladbar: https://ftp.vier-pfoten.org/?
u=EAl4CpWw&p=FJp2HYfR(© VIER PFOTEN) Fotos dürfen kostenfrei verwendet werden.
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österreichisches Recht ohne seine Verweisnormen zur Anwendung, Gerichtsstand ist Wien.
Medienkontakt: Chantal Häberling, Kommunikation Schweiz, VIER PFOTEN Schweiz, Enzianweg 4,
8048 Zürich, Tel. +41 43 311 80 90, chantal.haeberling@vier-pfoten.org,
www.vier-pfoten.ch
Über VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz:
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen.
Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.
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