Zürich – In ihrem jährlichen offenen Brief wandte sich UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore an die
internationale Gemeinschaft. Darin hob sie die wichtigsten Lehren hervor, die aus der globalen Pandemie zu
ziehen sind. Insbesondere soll weltweit das Vertrauen in Impfstoffe gestärkt, das psychische Wohlbefinden
von Jugendlichen verbessert und die digitale Kluft überwunden werden.
In ihrem Brief zum Auftakt der weltweiten Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen von UNICEF
beschreibt UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore, wie die Welt den Kampf gegen die Pandemie
fortsetzt und wie die damit verbundenen Chancen genutzt werden müssen, um eine kinderfreundlichere
Welt zu schaffen. «Während wir den 75. Jahrestag von UNICEF einläuten, werden wir daran
erinnert, dass diese Organisation inmitten einer anderen historischen Krise, nach dem Zweiten Weltkrieg,
gegründet wurde», schrieb Henrietta Fore. «Damals wäre es leicht gewesen, vom Ausmass der Probleme
überwältigt zu werden, mit denen Kinder in einer vom Krieg verwüsteten Welt konfrontiert waren. Aber wir
haben uns damals die Welt neu erdacht: Wir haben neue Gesundheits- und Sozialsysteme aufgebaut, die
Pocken und die Kinderlähmung besiegt. Und wir haben die Vereinten Nationen aufgebaut. Nun ruft uns die
Geschichte noch einmal.» In Bezug auf Impfstoffe warnt die UNICEF-Exekutivdirektorin davor,
dass die zögerliche Haltung gegenüber Impfstoffen einen tiefgreifenden Einfluss auf die Möglichkeiten
haben wird, Covid-19 zu besiegen. «Während UNICEF mit Regierungen, Partnern und Spendern
zusammenarbeitet, um die Beschaffung, den Transport und die Lieferung von Impfstoffen auf der ganzen
Welt zu unterstützen», so Henrietta Fore, «müssen wir auch das Vertrauen in die Impfstoffe aufbauen,
damit die Öffentlichkeit sie akzeptieren. Denn ohne dieses Vertrauen sind Impfstoffe nur teure Fläschchen
im Schrank eines Arztes.» Zum Thema psychisches Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen
schreibt Henrietta Fore, dass Covid-19 zu einem besorgniserregenden Anstieg von psychischen
Störungen beigetragen habe und fordert die internationale Gemeinschaft auf, da mehr zu tun. «Länder
müssen diesem Thema diejenigen Investitionen zukommen lassen, die es verdient. Die Dienste für
psychische Gesundheit und die Unterstützung für junge Menschen in Gemeinden und Schulen müssen
dringend ausgebaut und Elternprogramme aufgebaut werden. Und es muss sichergestellt sein, dass
Kinder aus gefährdeten Familien die Unterstützung und den Schutz erhalten, den sie brauchen», fordert
Henrietta Fore in ihrem Brief. Zur Überwindung der digitalen Kluft weist sie darauf hin, wie die
weltweiten Schulschliessungen die Ungerechtigkeit offengelegt haben. «Während des Höhepunkts der
Schulschliessungen im Jahr 2020 waren etwa 30 Prozent der Schulkinder weltweit nicht in der Lage, aus
der Ferne zu lernen – darunter auch Kinder, die ohnehin keinen Zugang zu hochwertiger Bildung haben
werden». Der Brief ruft dazu auf, Bildung neu zu erdenken und die digitale Kluft zu überwinden, so dass
digitale Hilfsmittel genutzt werden und die Bildung damit einen Sprung in die Zukunft machen wird.
Schliesslich bekräftigt die UNICEF-Exekutivdirektorin, wie wichtig dieser Moment der Chancen jetzt ist.
«Die internationale Gemeinschaft muss Investitionen für Kinder prioritär bereitstellen. In diesem Jahr, in
dem UNICEF 75 Jahre feiert, um die Zukunft für jedes Kind neu zu erdenken, sollten wir uns mit einem
neuen Geist der Dringlichkeit hinter Kindern und Jugendlichen versammeln», so Henrietta Fore. «Wir
müssen Möglichkeiten schaffen, ihre Träume zu entfachen und sie in jedem Teil ihres Lebens zu
unterstützen.» Für Medienanfragen: UNICEF Schweiz und Liechtenstein, Jürg Keim, Medienstelle,
j.keim@unicef.ch, 044 317 42 21
Über UNICEF Schweiz und Liechtenstein:
UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, hat 76 Jahre Erfahrung in Entwicklungszusammenarbeit und Nothilfe. UNICEF setzt sich weltweit für das Überleben und das Wohlergehen von Kindern ein.
Zu den zentralen Aufgaben gehören die Umsetzung von Programmen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Bildung, Wasser und Hygiene sowie der Schutz der Kinder vor Missbrauch, Ausbeutung, Gewalt und HIV/Aids.
UNICEF finanziert sich ausschliesslich durch freiwillige Beiträge und wird in der Schweiz und Liechtenstein durch das Komitee für UNICEF Schweiz und Liechtenstein vertreten. Seit 62 Jahren setzt sich UNICEF Schweiz und Liechtenstein für Kinder ein – im Ausland wie im Inland.
|