Die Nagra bohrt seit heute an zwei Orten in der Gemeinde Stadel im Kanton Zürich. Die Bohrungen sollen
das Bild des Untergrunds der Region Nördlich Lägern vervollständigen und so die Wahl des sichersten
Standorts für ein Tiefenlager ermöglichen.
Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) hat heute mit der zweiten
Tiefbohrung in der Gemeinde Stadel begonnen. Eine erste Bohrung in Stadel, etwas weiter nördlich im
Gebiet Hasliboden, wurde schon Mitte Dezember gestartet: «Hier kommen wir gut voran», sagt Philipp Senn,
stellvertretender Bereichsleiter Zusammenarbeit und Öffentlichkeitsarbeit bei der Nagra. «Die ersten 640
Meter sind bereits geschafft.» Gleiches Ziel, unterschiedliche Bedingungen
Mit den beiden Bohrungen in Stadel sollen Gesteinsproben an die Oberfläche geholt und Tests im
Bohrloch durchgeführt werden. Im Hasliboden, abgelegen direkt neben der Kiesstrasse, stören Lärm und
Baustellenverkehr kaum. Bei der zweiten Bohrung, im Gebiet Steinacker, ist die Situation eine andere: Hier
stehen Wohnhäuser in der Nähe. «Wir schirmen die Anwohnenden mit einer grossen Schutzwand gegen
Lärm ab und müssen strengere Lärmgrenzwerte einhalten als gesetzlich vorgeschrieben ist», erklärt Senn.
Zudem kommt ein Konzept zum Einsatz, um den Verkehr zu lenken. Für Fragen und Anliegen rund um die
Bohrungen betreibt die Nagra eine Hotline. «Wir sind rund um die Uhr erreichbar», so Senn. Ein Anruf bei der
Hotline (0800 437 333) ist kostenlos. Die beiden Tiefbohrungen in Stadel dauern noch bis Mitte 2021.
«Wir kommen dem grossen Ziel näher, die radioaktiven Abfälle der Schweiz sicher zu entsorgen», so Senn.
Mit den Tiefbohrungen kann die Nagra herausfinden, welche der drei potenziellen Standortregionen Jura Ost,
Nördlich Lägern und Zürich Nordost sich am besten für ein Tiefenlager eignet. «Nächstes Jahr können wir
bekannt geben, welche Region aus unserer Sicht die beste ist. Das wird ein wichtiger Schritt für das
Jahrhundertprojekt Tiefenlager», erklärt Senn. Das letzte Wort bei der Standortsuche, die vom Bund geführt
wird, haben jedoch Bundesrat und Parlament – und, falls ein Referendum zustande kommt, das Schweizer
Stimmvolk. Weitere Auskünfte: Patrick Studer, Leiter Medienstelle Nagra, 076 579 36 50
medien@nagra.ch Nagra, Nationale
Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle, Hardstrasse 73, Postfach 280, 5430 Wettingen
Über Nagra:
Die Nagra (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle) ist das technische Kompetenzzentrum der Schweiz für die Entsorgung radioaktiver Abfälle in geologischen Tiefenlagern.
Die Betreiber der Kernkraftwerke sowie die Schweizerische Eidgenossenschaft (zuständig für die Entsorgung der radioaktiven Abfälle aus Medizin, Industrie und Forschung) haben für diese Aufgabe 1972 die Nagra gegründet.
Sie ist einem klaren Ziel verpflichtet: Die radioaktiven Abfälle der Schweiz sollen sicher gelagert werden, so dass Mensch und Umwelt langfristig geschützt sind.
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