Die Expertengruppe des Bundes für Konjunkturprognosen und die Konjunkturforschungsstelle der
ETH (KOF) gehen für 2020 von einem Wirtschaftsrückgang zwischen 3,0 und 3,3 Prozent aus. Den
Schweizer Nutzfahrzeugmarkt hat es mit einem Minus von 13,5 Prozent deutlich stärker getroffen, auch
wenn das Minus im Vergleich zu den Neuimmatrikulationen von Personenwagen (-24,0 Prozent) geringer
ausfällt. Nachdem 2019 noch 44'472 neue Sachen- und Personentransportfahrzeuge eingelöst worden
waren, lag das Niveau 2020 um 6'034 Inverkehrsetzungen tiefer, wobei sich die einzelnen Segmente sehr
unterschiedlich entwickelt haben.
Die leichten Nutzfahrzeuge bis 3,5
Tonnen beschliessen das Jahr 2020 mit 28'035 Einlösungen nach 34'555 im Vorjahr. Das Minus von 18,9
Prozent fällt etwas geringer aus als von auto-schweiz befürchtet. "Unsere Prognose im Herbst sah noch
26'000 neue Lieferwagen und Transporter voraus, insofern hat der Jahresendspurt im vierten Quartal
unsere Erwartungen übertroffen", bilanziert Christoph Wolnik, Mediensprecher der Vereinigung Schweizer
Automobilimporteure. Für 2021 sind die Autoimporteure optimistisch: "Unsere Mitglieder gehen im
Durchschnitt von einem Marktniveau von 29'000 Neuimmatrikulationen aus, das wäre ein Plus von 3,6
Prozent", so Wolnik weiter. Rigorose Massnahmen zur Einschränkung der Covid-19-Pandemie könnten
dieser Erholung allerdings im Wege stehen.
Für die schweren
Sachentransportfahrzeuge steht 2020 ebenfalls ein Marktrückgang zu Buche, der mit 16,6 Prozent
etwas geringer ausfällt als bei den leichten Nutzfahrzeugen. Nach 4'291 neuen Lastwagen und
Sattelschleppern im Jahr 2019 ging die Zahl der Inverkehrsetzungen in den vergangenen 12 Monaten auf
3'579 zurück. Die Coronakrise hat also beim Absatz von Sachentransportfahrzeugen markante Spuren
hinterlassen. Verständlich, dass sich Unternehmen mit Investitionen zurückhalten, um zunächst die weitere
Wirtschaftsentwicklung abzuwarten. Die Schweizer Automobilbranche musste sich rasch auf dieses neue
Nachfrage- und Marktniveau einstellen - mit teilweise schmerzhaften Einschnitten.
Ein
Silberstreif am Horizont am Ende des Jahres 2020 ist der Zuwachs bei den Registrierungen neuer Personentransportfahrzeuge. Mit 6'924 liegt der Wert 1'198 Einheiten oder 20,9 Prozent
über dem Vorjahresergebnis. Ganze 6'005 Immatrikulationen entfallen dabei auf Wohnmobile, die für sich
genommen um 26,0 Prozent respektive 1'239 Stück zulegen konnten. "Die Pandemie hat Campingurlaub
und die entsprechenden Fahrzeuge noch einmal interessanter gemacht, als sie es ohnehin schon waren",
beschreibt Christoph Wolnik die Entwicklung. "Im eigenen Wohnmobil ist der Ansteckungsschutz hoch, der
Kontakt zu anderen Reisenden kann auf ein Minimum beschränkt werden." Die Kehrseite der Pandemie
zeigt sich bei der Anzahl neuer Cars. Angesichts des Einbruchs bei Busreisen wurden 2020 lediglich 141
Neufahrzeuge registriert, nach 239 im Vorjahr - ein Rückgang um 41 Prozent.
Zusammen mit
den 236'828 Personenwagen sind 2020 in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein insgesamt
275'366 neue Motorfahrzeuge in Verkehr gesetzt worden. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies einen
Rückgang um 68'059 Neuimmatrikulationen oder 22,7 Prozent dar.
Die detaillierten
Nutzfahrzeug-Zahlen nach Segmenten und Marken stehen unter www.auto.swiss zur
Verfügung.
Pressekontakt:
Christoph Wolnik, Mediensprecher
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christoph.wolnik@auto.swiss