Zürich - Der Bundesrat verkennt, dass das Gastgewerbe brennt. Ein sofortiger Lockdown ist beschlossene
Sache, aber schnelle und einfache Hilfsmassnahmen wie im Frühjahr sind noch nicht in Sicht, denn die
bürgerlichen Ständeräte haben die angekündigte Branchenlösung versenkt. Für das Gastgewerbe ist das
eine Katastrophe. Unzähligen Betrieben wurde so die letzte Hoffnung genommen. Konkurse sind kaum mehr
abzuwenden. Zehntausende Arbeitsplätze werden verschwinden.
GastroSuisse ist enttäuscht. Die vom Bundesrat versprochene Branchenlösung für das Gastgewerbe
wird es nicht geben. Das von den Corona-Massnahmen stark gebeutelte Gastgewerbe wird lange auf
Entschädigungen warten müssen. GastroSuisse hat Verständnis, dass Massnahmen nötig sind, um die
Pandemie zu bekämpfen. Denn die Gesundheit der Menschen steht an oberster Stelle. Doch nach den
schrittweisen Verschärfungen hat der Bundesrat heute die komplette Schliessung der Restaurants ab 22.
Dezember bis am 22. Januar 2021 beschlossen. Einzig Kantone mit günstiger epidemiologischer Entwicklung
können Erleichterungen beschliessen. Bedauerlicherweise wurde eine Branchenlösung von den bürgerlichen
Ständeräten abgelehnt. "Für unzählige Restaurants bedeutet das das Ende", enerviert sich Casimir Platzer,
Präsident von GastroSuisse. "Die Krise wird auf dem Rücken einer einzigen Branche ausgetragen, helfen will
man uns aber nicht", ärgert er sich und betont: "Der Bundesrat muss nun zusammen mit den Kantonen
schnelle Hilfsmassnahmen definieren. Für viele wird aber die Hilfe zu spät kommen, denn es wird in vielen
Fällen noch mindestens einen Monat dauern, bis Entschädigungen erfolgen werden." Das
Gastgewerbe ist wichtig für das gesellschaftliche, kulturelle, aber auch wirtschaftliche Leben der Schweiz. Mit
seinem heutigen Entscheid greift der Bundesrat nun noch stärker in die in der Verfassung garantierte
Wirtschaftsfreiheit ein. Der Entscheid bedeutet für das Gastgewerbe einen wirtschaftlichen Schaden von fast
2,5 Milliarden Franken. Um die ungedeckten Fixkosten zu finanzieren, sind rund 30 Prozent des Umsatzes
notwendig. "Die Gastronomie braucht also bis zu 600 Millionen Franken monatlich, um die Fixkosten decken
zu können", hält Platzer fest. Mit dem heutigen Entscheid des Bundesrates sind sofortige à-fonds-perdu-
Beiträge fürs Gastgewerbe in weite Ferne gerückt. "Für die Branche ist das dramatisch. Der Flächenbrand ist
entfacht", betont Platzer. "Der Bundesrat muss nun die Verantwortung für Tausende Pleiten und
Zehntausende weitere Arbeitslose übernehmen." Pressekontakt: GastroSuisse-Präsident
Casimir Platzer Telefon 044 377 53 53 communication@gastrosuisse.ch
Über GastroSuisse:
GastroSuisse ist der Verband für Hotellerie und Restauration in der Schweiz. Wir vertreten die Interessen des Gastgewerbes, fördern das Image der Branche, engagieren uns für Berufsbildung und Qualität. Mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen unterstützen wir die Branche in ihrer Entwicklung.
Gegen 20’000 Mitglieder, davon rund 2500 Hotels, organisiert in 26 Kantonalverbänden und fünf Fachgruppen, machen uns zum grössten gastgewerblichen Arbeitgeberverband der Schweiz.
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