Der Anteil Elektrofahrzeuge an Neuzulassungen in der Schweiz per Ende August 2020 steht bei 10.5
Prozent, - Anfang 2018 lag der Wert noch bei 2.8 % (Quelle BfE). Knapp jede zehnte Person gibt an, sich
in den
nächsten drei Jahren vermutlich ein Elektroauto anzuschaffen. Weitere insgesamt 44 Prozent möchten
sich
zudem in vier Jahren oder später ein elektrisches Fahrzeug zulegen. Somit geht eine Mehrheit von 53
Prozent
der Schweizerinnen und Schweizer davon aus, in Zukunft mit einem Elektroauto unterwegs zu sein.
Die
Corona Krise als Treiber
Die aktuelle Corona-Krise führt zu einer Neubeurteilung zahlreicher
Aspekte
des Lebens und beeinflusst bisher auch das Mobilitätsverhalten der Schweizer Bevölkerung. Das Auto ist
2020
als Fortbewegungsmittel wichtiger als noch im letzten Jahr (+5%), der ÖV wird dagegen weniger wichtig
(-3%).
Die Kombination aus Wunsch nach Sicherheit (Individualverkehr) und Nachhaltigkeit (Umwelt schonen) ist
Treibstoff für die weitere Verbreitung der E-Mobilität. Wie weit dies eine Momentaufnahme oder eine
dauerhafte
Verhaltensänderung ist, wird sich weisen. Jedenfalls hat aber die Corona-Krise einerseits die Wichtigkeit
des
Autos im gesamten Verkehrssystem und anderseits die Vorteile eines breiten Mobilitätsangebots
unterstrichen.
Umwelt und Geld
Die Themen Ökologie und Nachhaltigkeit prägen die öffentliche
Diskussion
auch in diesem Jahr, nicht zuletzt durch die Demonstrationen der Klimajugend. Hauptgrund für die
Anschaffung
eines Elektroautos bleiben für die Meisten in erster Linie Klimaüberlegungen, in zweiter Linie der Glaube
an die
Technologie und zunehmend auch finanzielle Überlegungen. Dies hängt wohl mit der Entwicklung
zusammen,
dass E-Fahrzeuge bezüglich Anschaffungs- und Betriebskosten im Vergleich zu herkömmlich betriebenen
Fahrzeugen zunehmend konkurrenzfähiger werden.
Hürden Ladeinfrastruktur und
Anschaffungskosten
Das Vorhandensein einer brauchbaren und zugänglichen Ladeinfrastruktur, vor allem zu Hause
und am
Arbeitsplatz und die Praktikabilität in der Nutzung bleiben Kernherausforderung für eine erfolgreiche
Verbreitung
der Elektromobilität. Als eine wichtige, weitere Hürde zur Anschaffung eines Elektrofahrzeugs werden
auch in
der Befragung 2020 noch die hohen Anschaffungskosten genannt. Dies obwohl eine kürzlich
veröffentlichte
Studie des TCS (https://www.tcs.ch/de/der-
tcs/presse/medienmitteilungen-2020/vergleich-elektrofahrzeuge-preis-reichweite.php) belegt, dass
sich
Angebot, Preise und Reichweiten in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt haben.
Fazit
Aufgrund dieser Resultate, insbesondere aufgrund der weiterhin bestehenden Vorbehalte, welche im
Zusammenhang mit der E-Mobilität in der Bevölkerung bestehen, sieht sich der TCS als grösster
Mobilitätsclub
der Schweiz und als Mitunterzeichner der Roadmap 2022 des Bundes in seiner Strategie, die
Elektromobilität
aktiv zu fördern und kontinuierlich die neuesten, technischen Entwicklungen im Bereich der
Elektromobilität zu
verfolgen sowie eigene E-Services anzubieten und darüber in regelmässigen Publikationen zu informieren,
bestätigt.Ebenso muss der TCS aufgrund der aktuellen Befragungsergebnisse seiner Forderung nach dem
Ausbau der öffentlichen und privaten Ladeinfrastruktur Nachdruck verleihen. Dazu Peter Goetschi,
Zentralpräsident des TCS: "Nur fünf Prozent aller Ladungen finden unterwegs statt, deshalb ist es wichtig,
dass
auch die Ladestationen auf öffentlichen Strassen, am Wohnort und bei der Arbeit installiert werden. Hier
sind die
öffentliche Hand, Eigentümer und Betreiber von Mietliegenschaften und Parkhäuser sowie Arbeitgeber
gefordert. Schliesslich sind mehr als 56% der Bevölkerung in der Schweiz Mieter, darunter viele
Laternenparkierer, und können daher eine Ladestation nicht frei installieren."
Infos zur Studie
Die Ergebnisse des TCS-Barometer E-Mobilität basieren auf einer schweizweiten Befragung von 1'001
Einwohnerinnen und Einwohnern ab 18 Jahren. Die Teilnehmenden wurden aus dem Onlinepanel
polittrends.ch
des Forschungsinstituts gfs.bern rekrutiert. Die Repräsentativität der Daten wurde durch Quotierung und
Gewichtungsverfahren sichergestellt. Befragt wurde zwischen dem 18.08. und dem 20.08.2020.
Eine
Zusammenfassung des TCS E-Barometers 2020 kann beim Mediendienst des TCS bezogen werden
Pressekontakt:
Daniel Graf
Mediensprecher TCS
058 827 34 41
daniel.graf@tcs.ch
www.pressetcs.ch