- 76 Prozent der befragten CEOs sind der Ansicht, dass der Trend zur
Automatisierung von Dauer sein wird.
- 58 Prozent der CEOs sagten, dass
die Absicherung der Lieferkette ein zentrales Element ihrer Digitalisierungsinitiative ist.
-
65 Prozent der CEOs erwarten für das kommende Jahr ein rückläufiges Wachstum der
Weltwirtschaft.
Die aktuelle Pandemie hat viele Unternehmen gezwungen, zur
Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen und der Lockdowns kurzfristige Massnahmen zu ergreifen. Die
CEOs ermittelten drei beständige Probleme, die längerfristige Auswirkungen haben: die digitale
Infrastruktur in ihren Unternehmen, die Digitalisierung von Produkten und Dienstleistungen sowie flexible
und sichere Arbeitsmodelle.
Digitalisierung, Automatisierung und
Fernarbeit
24 Prozent der befragten CEOs sagen, dass die Digitalisierung der wichtigsten
Geschäftsbetriebsabläufe bzw. -prozesse künftig höchste Priorität haben wird - für 61 Prozent gehört die
Digitalisierung zu den drei drängendsten Themen überhaupt. In der Schweiz haben sich Unternehmen
aufgrund des hoch entwickelten Marktes und Kostendrucks bei der Digitalisierung gut weiterentwickelt.
«Allerdings wird sich die Digitalisierung weiter beschleunigen, besonders im Hinblick auf Fernarbeit. Es
sind nicht nur flexiblere Arbeitsmodelle nötig, sondern Schweizer Unternehmen müssen auch effiziente
Rekrutierungsprozesse sowie professionelle Einstellungsverfahren einrichten», so Peter Kasahara,
Managing Partner Digital Intelligence and Customer Centric Transformation bei PwC Schweiz.
Fernarbeit und Automatisierung haben tatsächlich erheblich an Bedeutung gewonnen: 78 Prozent bzw.
76 Prozent der CEOs glauben, dass der Übergang zu Fernarbeit bzw. Automatisierung von Dauer sein
wird. 54 Prozent der CEOs sind der Ansicht, dass der Trend weg von herkömmlichen
Beschäftigungsverhältnissen und hin zu einer «Gig Economy», in der die Organisationen
Selbstständigerwerbende für kurzfristige Projekte beschäftigen, weiter anhalten wird.
In der
Schweiz sind in erster Linie die Gesundheitsbranche und Finanzdienstleister gefordert, ihr Produktangebot
weiter zu virtualisieren. Diese wichtigen inländischen Branchen könnten also eine Vorreiterrolle spielen.
«Mit der vorhandenen Telemedizin und digitalen Patientendienstleistungen, die es bereits vor der
Pandemie gab, ist der Schweizer Gesundheitssektor mit grossem Vorsprung gestartet. Die Öffentlichkeit
hat digitale medizinische Leistungen in den letzten Monaten erheblich stärker akzeptiert und nachgefragt.
Anbieter müssen nun ihr Angebot und ihre Kontaktpunkte anpassen und optimieren», sagt Kasahara.
Dieser Trend beschränkt sich indes nicht nur auf die Schweiz: für CEOs von Unternehmen aus der
Gesundheitsbranche und an zweiter Stelle aus dem Finanzdienstleistungssektor weltweit, werden
virtuellen Geschäftsmodellen sehr wahrscheinlich eine immer höhere Priorität einnehmen. Schweizer
Banken müssen die digitale Lücke zwischen sich und ihnen und Mitbewerbern im Ausland schliessen,
indem sie ungeachtet von Vorteilen wie Tradition und Diskretion bessere digitale Produkte anbieten.
Disruption der Lieferketten
Eine der direktesten Folgen der COVID-
19-Pandemie war – mit Ausnahme der weltweit verhängten Lockdowns – die vorübergehende
Unterbrechung der internationalen Lieferketten. Die Abhängigkeit von Lieferanten und Handelspartnern
wurde ebenso schonungslos offengelegt wie die Vernetzung der Prozesse. Zwei von fünf CEOs geben an,
dass es einen permanenten Übergang zu mehr Onshoring und Insourcing geben dürfte. Ein gleich hoher
Anteil rechnet damit, dass Nationalismus künftig eine grössere Rolle spielen wird. Auf der anderen Seite
denken zwei von fünf CEOs, dass Onshoring nur ein vorübergehendes Phänomen sein wird, und 43
Prozent erwarten letztlich einen Rückgang des Nationalismus auf das Prä-Pandemie-Niveau. Mit Blick auf
die Wichtigkeit sicherer Lieferketten sind sich die CEOs indes einig: 58 Prozent von ihnen bezeichneten
die Absicherung der Lieferketten als zentrales Element ihrer Digitalisierungsinitiativen. «Die Sicherung und
Diversifizierung von Lieferketten dürfte alternativlos sein, doch kann das Investieren in ein widerständiges
operatives Geschäft auch einen klaren Wettbewerbsvorteil darstellen», so Roger Kunz-Brenner, Advisory
Partner bei PwC Schweiz.
Ihm zufolge sollten Unternehmen die folgenden Massnahmen zur
Absicherung ihrer Lieferketten in Betracht ziehen:
- Um Ausfälle oder Verzögerungen der
Lieferkette zu vermeiden, braucht jedes Geschäft einen Plan B. Zweit- oder Drittlieferanten müssen jedoch
entlohnt werden für die Bereitstellung von Kapazitäten. Somit bewirkt eine Reduzierung der
Abhängigkeiten auch höhere Kosten.
- Kurzfristig könnten Unternehmen ihre Lager- und
Reservebestände erhöhen, beispielsweise von 2 Wochen auf 3 Monate. Aber auch hier verursacht das
gebundene Kapital höhere Kosten.
- Als langfristige Lösung sollten die Unternehmen in der
Lagerverwaltung Puffer anlegen, um alternative Lieferkanäle zu prüfen und aufzubauen.
Das Weltwirtschaftswachstum dürfte zurückgehen
Es überrascht kaum, dass
CEOs weltweit ihre eigenen Ertrags- und Wachstumsaussichten für das kommende Jahr zurückhaltend
beurteilen. 65 Prozent erwarten ein rückläufiges Wachstum der Weltwirtschaft. Die Sorge um die globale
Konjunktur ist in Afrika am grössten, gefolgt von Zentral- und Osteuropa, Asien und Lateinamerika.
Weniger als ein Drittel der CEOs (30 Prozent) glaubt, dass die Regierungen ihre Unterstützung fortsetzen
werden – und das, obwohl die Wachstumsaussichten aus globaler Sicht und sowie auf
Unternehmensebene für die kommenden 12 Monate düster sind. Einer von fünf Befragten gab an, dass sie
Staatshilfen für das eigene Unternehmen während der Pandemie abgelehnt haben.
***Stéphanie
Tobler | PwC | Integrated
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