Die Zürcher Kantonalbank weist für das erste Halbjahr 2020 einen Konzerngewinn von CHF 537 Mio.
aus. Dies entspricht einer Zunahme von 28,4% gegenüber der Vorjahresperiode. Dazu beigetragen haben
der überdurchschnittliche Erfolg im Handelsgeschäft wie auch die soliden Entwicklungen im
Zinsengeschäft und im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft.
Martin Scholl, Vorsitzender
der Generaldirektion, sagt: "Ich freue mich sehr über das ausgezeichnete Halbjahresergebnis. Unser breit
diversifiziertes, auf Kontinuität ausgerichtetes Geschäftsmodell sowie unsere Kundennähe haben sich
auch während der bisherigen Corona-Krise bewährt und einmal mehr die Krisenresistenz der Zürcher
Kantonalbank eindrücklich unter Beweis gestellt."
Martin Scholl zum Ausblick: "Mit dem weiterhin
schwierigen Zinsumfeld, den geopolitischen Spannungen und den konjunkturellen Auswirkungen von
COVID-19 dürfte es ein fortwährend anspruchsvolles Jahr werden. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir gut
aufgestellt sind, um auch im zweiten Halbjahr ein ansprechendes Ergebnis zu erwirtschaften."
Höherer Geschäftsertrag
Die Bank erreichte in der ersten Hälfte des
Jahres 2020 einen Geschäftsertrag von CHF 1'310 Mio. nach CHF 1'165 Mio. in der Vorjahrsperiode. Der
Anstieg ist insbesondere auf die gute Entwicklung im Handelsgeschäft zurückzuführen, dessen Erfolg im
Vergleich zur Vorjahresperiode um CHF 134 Mio. auf CHF 272 Mio. zunahm. Dieses Ergebnis
widerspiegelt die hohen Handelsvolumen und Kundenaktivitäten während der Zeit der Marktverwerfungen,
in der Opportunitäten genutzt werden konnten. Insbesondere der Erfolg aus dem Handel mit Obligationen,
Zins- und Kreditderivaten hat zum Anstieg beigetragen, aber auch der Handel mit Devisen, Noten und
Edelmetallen sowie der Aktienhandel und Handel mit strukturierten Produkten. Inzwischen bewegen sich
die Handelsaktivitäten wieder auf marktüblichem Niveau. Leicht rückläufig war der übrige Handelserfolg.
Der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft lag mit CHF 619 Mio. um 2,1% über dem
Vorjahreswert. Nebst dem Kreditwachstum hat die Verrechnung von Negativzinsen an Grosskunden den
Zinserfolg leicht verbessert. Das Hypothekargeschäft als wichtigste Komponente des Zinserfolgs wuchs in
den ersten sechs Monaten 2020 um 1,7% auf CHF 85,7 Mrd., wobei der Grundsatz "Qualität vor Quantität"
unverändert eingehalten wurde. Die Zürcher Kantonalbank beurteilt Kreditausfallrisiken sowie alle anderen
erkennbaren Risiken laufend und bildet wo nötig entsprechende Rückstellungen und Wertberichtigungen.
Im ersten Halbjahr 2020 wurden ausfallrisikobedingte Wertberichtigungen in Höhe von CHF 7 Mio. netto
neu gebildet, während in der Vergleichsperiode CHF 9 Mio. netto aufgelöst wurden. Eine Corona-
Pandemie-bedingte starke Akzentuierung von Kreditausfällen wurde bis anhin nicht festgestellt.
Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg der Erfolg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 4,5%
auf CHF 404 Mio. Prägend war dabei die Zunahme im Ertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft,
welche die leicht rückläufigen Kommissionserträge im Kreditgeschäft und übrigen Dienstleistungsgeschäft
sowie den höheren Kommissionsaufwand kompensierte.
Cost Income Ratio
deutlich gesenkt
Der Geschäftsaufwand belief sich in den ersten sechs Monaten des
laufenden Jahres auf CHF 773 Mio. und lag damit 13,2% über dem Vorjahreswert. Der Anstieg ist
insbesondere mit einem höheren Personalaufwand (+15,8%) zu begründen. Darin enthalten ist der
einmalige Personalaufwand im Umfang von CHF 46 Mio. für das bereits im Vorjahr beschlossene
Jubiläumsgeld für die Mitarbeitenden der Bank; mittels Auflösung von Reserven für allgemeine Bankrisiken
im gleichen Umfang wurde dieser einmalige Aufwand im Halbjahreskonzerngewinn neutralisiert. Der
Personalaufwand widerspiegelt zudem höhere variable Personalkosten, die sich aus dem gesteigerten
Halbjahreskonzerngewinn ergeben. Die Erhöhung beim Sachaufwand (+6,8%) beruht vor allem auf IT-
Aufwendungen, die unter anderem zum Ausbau der Infrastruktur angesichts der Corona-Krise getätigt
wurden, und ist auch auf die Entwicklung und Lancierung der neuen Vorsorge-App "frankly"
zurückzuführen. Die Cost Income Ratio verbesserte sich dank der erfreulichen Ertragslage deutlich auf
55,2% (ohne Berücksichtigung des einmaligen Personalaufwands für das Jubiläumsgeld) gegenüber
59,1% zum Ende der Vorjahresperiode.
Die Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie
Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriellen Werten beliefen sich auf CHF 59 Mio. nach CHF 56
Mio. im ersten Halbjahr 2019. Die Veränderungen von Rückstellungen und übrigen Wertberichtigungen
sowie Verluste lagen mit CHF 8 Mio. nur leicht über dem Vergleichswert von CHF 7 Mio. in der
Vorjahresperiode. Daraus ergab sich für das erste Halbjahr 2020 ein Geschäftserfolg von CHF 469 Mio.
Einschliesslich eines ausserordentlichen Ertrags von CHF 25 Mio., der im Wesentlichen aus dem Verkauf
der 10%-Beteiligung an der Homegate AG und dem Verkauf des BVG-Verwaltungsgeschäfts der
Swisscanto Vorsorge AG stammt, und nach Abzug der Steuern von CHF 4 Mio. resultierte ein erfreulicher
Halbjahreskonzerngewinn von CHF 537 Mio.
Ausgezeichneter Netto-
Neugeldzufluss
Die Kundenvermögen nahmen im ersten Halbjahr 2020 um CHF 4,5 Mrd.
auf CHF 337,8 Mrd. zu. Dies ist auf einen starken Netto-Neugeldzufluss von CHF 13,6 Mrd.
zurückzuführen, zu dem alle Geschäftsbereiche beigetragen haben. Dieses starke Ergebnis machte
negative Markt- und Währungseffekte im Umfang von CHF 9,1 Mrd. mehr als wett.
Corona-Notkredite im Umfang von rund CHF 1 Mrd. bewilligt
Die Zürcher
Kantonalbank hat im Rahmen der COVID-19 Solidarbürgschaft des Bundes und Kantons bis 31. Juli über
7600 Firmen Kredite von knapp CHF 1 Mrd. bewilligt, wobei die allermeisten Firmen Kredite mit
Bundesbürgschaft bis CHF 500 000 in Anspruch genommen haben.
Weiterhin
starke Kapitalisierung
Auf Basis "going-concern" betrug die risikobasierte
Eigenkapitalquote per Jahresmitte hohe 17,5% nach 19,3% per 30. Juni 2019. Der Rückgang der Quote
steht im Wesentlichen in direktem Zusammenhang mit regulatorischen Änderungen, sie liegt jedoch
weiterhin deutlich über den geltenden Eigenmittelanforderungen (12,86% der risikogewichteten Aktiven).
Auch die ungewichtete Eigenkapitalquote (Leverage Ratio) auf Basis "going-concern" übertraf mit 6,2%
per 30. Juni 2020 (6,6% per Jahresmitte 2019) die regulatorische Anforderung von 4,5% für
systemrelevante Banken deutlich.
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