Bern - Die Aerztegesellschaft des Kantons Bern (BEKAG) warnt vor den geplanten Massnahmen des
Bundesrates im Gesundheitswesen. Diese kommen der Einführung eines Globalbudgets gleich. Ein
Globalbudget bringt folgenschwere Nachteile für Patientinnen und Patienten.
Die vom Bundesrat vorgeschlagenen Kostendämpfungsmassnahmen im Gesundheitswesen kommen
der Einführung eines Globalbudgets gleich. Ein Globalbudget ginge sowohl zu Lasten von Patientinnen und
Patienten wie auch der Ärzteschaft. Erfahrungen aus Deutschland mit dem Globalbudget zeigen, dass
Ärztinnen und Ärzte ihre Patienten abweisen und auf später vertrösten müssen, wenn das Budget
ausgeschöpft ist - es sei denn, die Patienten bezahlen die Behandlung aus eigener Tasche.
Behandlungsentscheide der Ärzte werden von Krankenversicherungen fortwährend in Frage gestellt. Es sind
nicht mehr die Ärztin, der Arzt und ihre Patienten, die über die Therapie entscheiden, sondern die
Krankenkassen und Behörden. Esther Hilfiker, Präsidentin der Aerztegesellschaft des Kantons Bern
(BEKAG) warnt: "Die vom Bundesrat vorgeschlagenen Massnahmen führen das Globalbudget in der Medizin
ein: Faktisch handelt es sich dabei um eine Rationierung von Leistungen; dem Patienten würden sinnvolle
medizinische Behandlungen vorenthalten. Eine solche Politik gefährdet unser ausgezeichnetes
Gesundheitssystem. Der Zugang zur Medizin wäre damit nicht mehr für alle Versicherten in der Schweiz
gleich gut." Um vor den Folgen eines Globalbudgets zu warnen, setzt die Aerztegesellschaft des
Kantons Bern diesen Sommer ihre politische Kampagne "Ärzte und Patienten - miteinander, füreinander" fort.
Die Kampagne erklärt in fiktiven Dialogen, was Patienten und Ärzten dadurch droht und macht deutlich, dass
beide Verbündete bei der Reform des Gesundheitswesens sind. Zusätzlich liefert die Kampagnenwebseite
www.aerzte-und-patienten.ch Argumente und weiterführende Informationen. Für
weitere Auskünfte: Marco Tackenberg Mediensprecher Tel. 031 310 20 99
Über Aerztegesellschaft des Kantons Bern:
Am 9. Oktober 1809 gründeten 21 Ärzte im Rathaus von Burgdorf die "Medicinisch-chirurgische Gesellschaft des Cantons Bern. 1911 gab sich die älteste Kantonalgesellschaft der Schweiz den Namen "Aerztegesellschaft des Kantons Bern".
Das bis heute im Grundsatz gültige Ziel war es, die Ärzteschaft zu vereinigen, zur Weiterbildung der Mitglieder beizutragen, zu Fragen des Gesundheitswesens und der Standespolitik Stellung zu nehmen und zur Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse beizutragen.
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