Obwohl Pro Infirmis bereits vor der Statutenänderung Menschen mit Behinderungen in Projekten und
bei wichtigen Entscheidungen einbezog, erfolgte die Partizipation nicht systematisch, war nicht verbindlich
verankert und deshalb noch nicht nachhaltig.
Nun haben die Delegierten die UNO-BRK in ihren
Statuten mit folgendem Wortlaut verankert:
Pro Infirmis setzt sich für die Umsetzung UNO-
Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen UNO-BRK ein. Insbesondere verpflichtet
sich Pro Infirmis zur Partizipation von Menschen mit Behinderungen gemäss UNO-BRK.
Auf die
Statutenänderung folgt die Schaffung eines Ausschusses "Partizipation und Inklusion" auf
Vorstandsebene. Der Ausschuss soll sich aus zwei Vorstandsmitgliedern und maximal sechs weiteren
Personen, welche selber mit Behinderungen leben, zusammensetzen. Der Ausschuss hat einen
umfassenden Auftrag und soll den aktiven Einbezug von Menschen mit Behinderungen auf allen Ebenen
bei Pro Infirmis vorantreiben.
Inklusions-Expert*innen von Sensability waren bei der Erarbeitung
der Statutenänderung von Anfang an dabei. In Workshops wurden die Ziele, Menschen mit Behinderungen
besser in der Organisation zu integrieren, gemeinsam erarbeitet und definiert. "Wir haben die
Überzeugung wahrgenommen, dass Menschen mit Behinderungen in der Organisation wertvolle Beiträge
für die Organisation leisten können", fasst Herbert Bichsel, Bereichsleiter Beratung und Entwicklung bei
Sensability, zusammen.
"Wir machen uns mit der Statutenänderung selber ein Geschenk zum
100-jährigen Jubiläum und wollen andere motivieren, es uns gleichzutun", freut sich Felicitas
Huggenberger, Direktorin von Pro Infirmis.
Pro Infirmis will auf allen Ebenen, in allen Gremien, in
allen Funktionen Menschen mit Behinderungen inkludieren. Das ist ein längerer Lernprozess, der einen
Kulturwandel braucht. "Als grösste Fachorganisation der Schweiz sind wir ernsthaft daran, diese Ziele
umzusetzen", so Felicitas Huggenberger.
Die Delegiertenversammlung hat zudem René Knüsel
für eine länger nicht besetzte Vakanz neu in den Vorstand gewählt. René Knüsel ist Lehrbeauftragter für
politische Soziologie, Soziologie der Sozialhilfe und Soziologie der sozialen Probleme an der Universität
Lausanne und bringt inhaltlich Wichtiges und Wertvolles für dieses Amt mit. Wir gratulieren ihm zur Wahl
und freuen uns auf die Zusammenarbeit.
Pressekontakt:
Susanne Stahel
Bereichsleiterin Kommunikation und
Mittelbeschaffung
susanne.stahel@proinfirmis.ch
Tel. 058 775 26 77