Agglomerationen stehen selten im Rampenlicht. Sie haben indes ähnliche
Herausforderungen zu bewältigen wie ihre Kernstädte. Die diesjährige Ausgabe der "Statistik der
Schweizer Städte" des Schweizerischen Städteverbandes und des Bundesamtes für Statistik
BFS zeichnet deshalb mithilfe detaillierter Daten zu Bevölkerung, Arbeit und Erwerb, Bau und
Wohnungswesen, Tourismus und Mobilität ein umfassenderes Bild dieser Stadtlandschaften. Die
Ergebnisse des Jahrbuchs basieren auf Daten aus 171 Städten und städtischen Gemeinden.
Eine Agglomeration gemäss BFS-Definition umfasst sowohl
Agglomerationskerngemeinden (u.a. die Kernstädte) wie auch Agglomerationsgürtelgemeinden.
Dabei hat sich die Zahl der Agglomerationen seit Mitte des letzten Jahrhunderts verdoppelt: 1950
existierten in der Schweiz gemäss damaliger Agglomerationsabgrenzung 24 Agglomerationen, in
denen 2,1 Millionen Menschen (45% der Schweizer Wohnbevölkerung) lebten . Heute zählt die
Schweiz 49 Agglomerationen. In diesen Gebieten sind 73% der über 8,5 Millionen Menschen
zuhause, die in der Schweiz leben.
Betrachtet man die Bevölkerung des ganzen
Raums mit städtischem Charakter, kommt die urbane Schweiz auf einen Bevölkerungsanteil von
83%. Vor allem seit der Jahrtausendwende haben die Agglomerationen zugelegt und übertrafen
mit einer Zunahme von 17,7% sogar das gesamtschweizerische Bevölkerungswachstum von
17,2%. Der Anteil der ausländischen Bevölkerung in den Agglomerationen lag 2018 bei 27,7%
und somit leicht über dem Schweizer Durchschnitt von 25,1%.
Die Wirtschaftsmotoren
der Schweiz
Von 5,2 Millionen Beschäftigten im Schweizer Arbeitsmarkt sind 4,1
Millionen in den Agglomerationen zu finden. Diese gewichtige Rolle, welche Agglomerationen auf
dem Schweizer Arbeitsmarkt spielen, widerspiegelt sich auch darin, dass sich knapp drei Viertel
(72,6%) der Arbeitsstätten in den Agglomerationen befinden. Die Agglomeration Zürich allein
beherbergt einen Sechstel der Schweizer Arbeitsstätten. 80,2% der Beschäftigten in den
Agglomerationen sind im dritten Sektor tätig. Im industriellen Sektor arbeiten 18,3% und im
landwirtschaftlichen 1,5%.
Bei der Verteilung der Arbeitslosen zeigt sich ein ähnliches
Bild wie bei den Beschäftigten: Rund 80% der arbeitslosen Einwohnerinnen und Einwohner der
Schweiz sind in einer der 49 Agglomerationen zu finden, 43% davon in den drei grössten
Agglomerationen Zürich, Genf und Basel.
Wohnungsbestand wächst mit
Um
die rund 6,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zu beherbergen, stehen in den
Agglomerationen insgesamt mehr als 3,2 Millionen Wohnungen zur Verfügung. Das sind 70,7%
aller Wohnungen in der Schweiz. Den grössten baulichen Zugang an Wohnungen verzeichneten
zwischen 2000 und 2009 die Agglomerationen mit mehr als 500'000 Einwohner/innen. In der
Agglomeration Zürich wuchs der Wohnungsbestand um 64'048 Wohnungen, und in den
Agglomerationen Genf und Basel kamen 20'603 resp. 16'907 neue Wohnungen dazu. Auch
zwischen 2010 und 2017 rangieren die drei grössten Agglomerationen bezüglich baulichem
Zugang an der Spitze. Bemerkenswert ist, dass zwischen 2000 und 2017 allein in den fünf
grössten Agglomerationen in etwa gleich viele Wohnungen gebaut wurden wie im Rest der
Schweiz.
FDP und SP am stärksten vertreten
Wie gewohnt beinhaltet die
"Statistik der Schweizer Städte" ebenfalls Daten zur städtischen Politik. Wie in den letzten
Jahren ist die FDP 2019 mit einem Sitzanteil von 28,1% am stärksten in den städtischen
Exekutiven vertreten. Die SP folgt mit 20,7%. Die CVP hat gegenüber dem Vorjahr 0,5% verloren
und hält noch 15,3% der Sitze. Die SVP bleibt mit 11,6% auf Platz vier, die Grünen kommen auf
6,9%. In den Parlamenten hält die FDP 23,6% der Sitze, gefolgt von der SP mit 21,7% und der
SVP mit 15,7%. Auf dem vierten Rang befindet sich die CVP mit 10,2% der Sitze und die Grünen
kommen auf einen Sitzanteil von 9,8%.
Selbstverständlich auch digital und als Open
Government Data verfügbar
Nebst Daten zu den Agglomerationen enthält die 81.
Ausgabe der "Statistik der Schweizer Städte" erneut zahlreiche Informationen und Fakten zu
Themen wie Bevölkerung, Arbeit und Erwerb, Finanzen, Mobilität oder Bildung. Die Inhalte sind
auch als digitale Publikation mit interaktiven Grafiken in einer App und als Webpublikation
verfügbar. Die der Publikation zugrundeliegenden Daten werden zudem über die Datenkataloge
des BFS und über die Plattform opendata.swiss einem breiten Publikum zur weiteren
Verwendung zur Verfügung gestellt.
Pressekontakt:
Renate Amstutz, Direktorin
Schweizerischer Städteverband, 079 373 52 18.
Rebecca Francelet,
Datenmanagerin und Kartenredaktorin, Bundesamt für Statistik, 058 460 53 53.